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Unendlich fern liegt Sansibar

im Süden meiner lichten Träume.

Dort wo ich nur in Träumen war,

da wachsen Hoffnungsbäume

 

hoch in das Reich der süßen Winde

zu Nelkenduft und wildem Zimt

aus weicher wettersatter Rinde.

O Sansibar - dein Leuchten nimmt

 

den dunklen Schatten nicht vom Herzen.

die alten Wunden heilt kein Stern,

kein Licht erträgt die dumpfen Schmerzen,

und du, mein Sansibar bleibst fern.

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Hallo Lé,

bei "Sansibar" muss ich an Freddie Mercury denken, und an Bekannte von mir, die dort leben wollten und als Tauchlehrer ihr Lebensunterhalt verdienen. Ihr Traum scheiterte an der zu starken Konkurrenz.

Dein Gedicht gefällt mir sehr gut.

In jeder Sprache gibt es schöne Wörter, im Portugiesischen hat "saudade" den Ruf, das schönste Wort zu sein, auf Englisch "celler door", eine Wortkombination also.

"Sansibar" gefällt mir besser.

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Lieber @Létranger - Eine Insel zum Verlieben und genau darauf schließe ich auch bei diesen wehmütigen Zeilen. Obwohl natürlich auch das türkisblaue Meer mit den kilometerlangen weißen Stränden gemeint sein kann. Habe Sansibar sogleich gegoogelt und bin auf die Reisewarnung für Tansania gestoßen. Also lass ich es doch und mach mich nicht gleich auf den Weg.

Deine Wortwahl wirkt diesmal verträumt, sehnsuchtsvoll, mit einem Schuss Wehmut. Einfach schön. Gefällt mir sehr gut - vor allem weil es so fließend geschrieben ist, dass man fast durchgehend von einem Absatz zum anderen springt. Herrlich.

LG Sonja

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Lieber Lé,

 

ich frage mich gerade, warum du nicht das rote Label gewählt hast. Dann könnte ich mich darauf verlassen, dass auch der Herr Llambi der Textkritiker hier willkommen wäre. Falls dieses Gedicht aber etwas sehr Persönliches sein sollte, sage ich dir: Das kannst du unbesorgt der Öffentlichkeit präsentieren. Ich finde es lesenswert, glaube aber, du kannst mehr.

 

LG Claudi

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Hi @Pissnelke (Claudi),

 

du weißt, ich mag Textkritik, und die erlaubt diese Label, wenn auch in Maßen. Von dir persönlich habe ich auch nie eine Textkritik gelesen, die nicht konstruktiv und wertschätzend gewesen wären.

 

Es ist einfach so, dass ich derzeit (und auch hier) Gedichte aus dem letzten Jahr vorstelle. Es wäre nicht ehrlich von mir, würde ich jemand die Hoffnung machen, dass ich mehr als Kleinigkeiten ändern möchte.

 

Also  fühle dich durch das Label "feedback jeder Art" eingeladen, konstruktives feedback jeder Art zu geben ;-).

 

Gruß Lé.

 

vor 2 Stunden schrieb Nina K.:

Hallo Létranger,

 

dein LI scheint ein Träumer zu sein, so lebendig beschreibt es seine Wahrnehmung des Sehnsuchtsortes.

 

Um so lähmender nehme ich dann den Schluss wahr, wenn LI in seinen Schmerzen steckenbleibt, sein Traum wohl niemals lebendig werden wird.

 

Und doch schafft es dein klingendes Gedicht beinahe, die Grenzen zwischen Sehnsucht und Aufgabe derselben, verschwimmen zu lassen. 

 

LG

 

Nina

 

Liebe @nina  Nina,

 

so, nämlich nebeneinander und nicht immer scharf abgegrenzt, fühlt sich für mich auch die Erfahrung an, die in dieses Gedicht mit eingeflossen ist.

 

Ich meine, aus alten Wunden können auch Sehnsuchtsbäume wachsen, und dann besteht beides in uns; die Wunden werden durch die Sehnsucht nicht geheilt. Es ist ja auch nicht jede Sehnsucht dazu da, einfach gestillt zu werden. Manche mag uns lebenslang als starke Kraft begleiten.

 

Gruß Lé.

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Lieber Lé,

 

ich kann es einfach nicht besser erklären, und da Nina K. mir aus dem Herzen spricht, schließe ich mich ihr an:

vor 13 Minuten schrieb Nina K.:

Und doch schafft es dein klingendes Gedicht beinahe, die Grenzen zwischen Sehnsucht und Aufgabe derselben, verschwimmen zu lassen. 

 

Sehnsucht hat immer auch etwas Schönes! Mit den dumpfen Schmerzen der Vergangenheit lernt man zu leben.

 

Ein unglaublich schönes Gedicht! Meine Hochachtung!

 

Nesselröschen

 

 

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Hallo Létranger,

 

Dein Sehnsuchtsgedicht erzählt von  allem, was was es braucht, damit das lyrische Ich  nach (schmerzhafter) vergangener Reisen, wieder zu neuen Ufern aufzubrechen kann.  Es trägt das Erlebte (noch) schützend in sich und weiß dass der Weg weit ist, um in das Land der Träume ( Erlösung ) zu gelangen, dass der Zeitpunkt noch nicht gekommen ist. Aber das lyrische Ich hat dennoch gut für sich gesorgt und die Sehnsucht wie einen Weg wachsen lassen. Vielleicht ist er irgendwann so fest, dass er beschritten werden kann ... das lyrische Ich wird es spüren ... 

Es ist gar nicht einfach so eine Geschichte in einem Gedicht unterzubringen ... das ist Dir, so mein Empfinden, gut gelungen ...ich habe es jedenfalls sehr gerne gelesen, weil es etwas auszudrücken vermochte, das mir bekannt vorkommt.  

 

LG

 

Zaubersee

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Hallo Lé,

 

Zitat

Es ist einfach so, dass ich derzeit (und auch hier) Gedichte aus dem letzten Jahr vorstelle. Es wäre nicht ehrlich von mir, würde ich jemand die Hoffnung machen, dass ich mehr als Kleinigkeiten ändern möchte.

 

ah, verstehe. Ob der Autor nach der Kritik noch Änderungen am Text vornimmt, spielt für mich keine große Rolle. Maßgeblich dafür, ob ich mir die Mühe mache, etwas genauer hinzuschauen, ist das Interesse an meiner Meinung. Das wird mir durch den ausdrücklichen Wunsch nach Textkritik deutlich signalisiert, deswegen kommentiere ich fast nur Texte mit dem roten Label.

 

Gut, ich machs kurz: Sprachlich mag ich dein Gedicht sehr, die Bilder sprechen mich an und ich fühle mich mitgenommen in eine paradisisch anmutende Welt. Erstaunlich finde ich deinen Mut, den verpönten, weil abgenutztesten aller Reime (Herzen-Schmerzen) zu verwenden, muss aber sagen, dass es dir überraschend gut gelungen ist. 

 

Enttäuschend fand ich die blassen, eintönigen Endreime sowohl in der zweiten (nur kurzes i), als auch in der dritten Strophe (nur kurzes e). Für ein "klingendes Gedicht" , das du haben wolltest, wäre da m.E. klanglich weit mehr herauszuholen gewesen. Auch wenn du jetzt nichts mehr änderst, ist dies ja vielleicht eine brauchbare Anregung für die nächsten Gedichte.

 

Es war mir eine Freude, mich mit deinem Werk zu beschäftigen.

 

LG Claudi

 

 

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Hi Claudi,

 

ich finde beide Anregungen wertvoll, und wer weiß, vielleicht  schreibe ich mal ein  "Sansibar II". Ich habe ja schon von mehreren Gedichten sehr stark abweichende Folgeversionen. Wenn man die Form ändert, kommt zwangsläufig ein ziemlich neues Gedicht dabei heraus.

 

Praktisch gesehen würde ich den "Zimt" niemals aufgeben wollen. Auch bei "Rinde/Winde" würde es mir schwerfallen, den sametweichen Sound aufzugeben, aber wohl noch eher. In der letzten Strophe ist das Ende "fern" für mich gesetzt, also bleibt tatsächlich der Herz/Schmerz-Reim, den man womöglich  ersetzen könnte.

Soviel ich noch weiß, war es mir damals schon klar, dass das sehr abgenutzt ist; aber da bin ich oft noch ziemlich skrupellos.

 

Interessant noch die unterschiedliche Lesart des Labels. Aber das was dir wichtig ist, nämlich die Wertschätzung deiner kritischen Auseinandersetzung mit dem Text, mache ich sowieso eher an der Reaktion  fest, als am Voraus-Label. Wenn ich mal aufgrund der Reaktionen zu der Überzeugung  gekommen bin, dass meine Kritik nicht erwünscht  ist,  oder auf tauben Ohren stößt, kritisiere ich auch nicht weiter.

 

Ich könnte als im Grunde zwei Signale setzen wollen, einmal "Kritik erwünscht" und einmal "nur noch kleine Änderungen geplant". 

So versuche ich das letzte also zukünftig  durch meine Antwort auszugleichen.

 

Danke und Gruß,

Lé. 

 

 

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