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Augenblicke II


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Augenblicke II

 

Tausend Welten, nur ein Blick.

Ich flieg dahin auf Federn,

schaue auf die Welt zurück,

aus ruhigen Wellenbädern:

 

Augenblicke gehn vorbei

in einsamen Sekunden,

blicken kurz - so hoch und frei,

und fallen stumm in Stunden.

 

Schwimm auf ewig im Moment,

der Welt, aus tausend Blicken,

wenn in Augen Schicksal brennt

und Zeiten uns entzücken.

 

Augenblicke schaun mich an,

ich bleibe hier, verweile,

bis sie gehen irgendwann

und ich dem Duft enteile.

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Nett und fluffig wie ein Wattebällchen :wink:

 

Sorry bin etwas albern gerade

 

Gefällt mir ganz gut der Text...

scheint formal in Ordnung.

Inhaltlich nunja, es hat mir ganz gut gefallen auch wenn ich leider weder

von Emoitionen überwältigt noch von einer weltbewegenden Aussage erschlagen wurde :roll:

 

Gern gelesen!

 

lg redmoon

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Hallo Onkie!

 

Ich war mir nicht sicher, ob ich Augenblicke I oder II kommentieren soll… Hab mich dann für dieses entschieden, da sich hier noch weniger Kommis befinden :wink:

 

Die Sprache wirkt eher gebändigt, nicht so ausschweifend wie in Augenblicke I, doch das macht meines Erachtens nichts. Zusammen mit der regelmäßigen Metrik (welche zweifelsohne perfekt ist) formt das ein ruhiges, angenehmes Bild. „nett und fluffig“ von redmoon trifft es schon ganz gut

 

Leider erschließt sich auch mir der Inhalt nicht so ganz, ich versuche es trotzdem mal.

 

Tausend Welten, nur ein Blick.

Ich flieg dahin auf Federn,

schaue auf die Welt zurück,

aus ruhigen Wellenbädern.

Tausend Welten, nur ein Blick... Das würde ich so interpretieren, dass ich jeder Mensch selbst eine eigene „Welt“ schafft, eine persönliche Ansicht des Geschehens. Somit existieren so viele Welten wie es Menschen gibt, jeder einzelne Mensch jedoch kann diese verschiedenen Welten nur aus einem einzigen Blickfeld, nämlich dem eigenen betrachten. Das lyrische Ich scheint die Welt der anderen hinter sich gelassen zu haben, zumindest sieht es sich nicht mehr als Teil davon an, es blickt vielleicht etwas sentimental zurück auf Gewesenes, fühlt sich jedoch in seiner jetzigen Welt ganz wohl (zumindest schließe ich darauf aufgrund von positiv behaften Bildern wie Federn und Wellenbädern).

 

Augenblicke gehn vorbei

in einsamen Sekunden,

blicken kurz - so hoch und frei,

und fallen stumm in Stunden.

Diese zweite Strophe kommt mir nun etwas traurig und wehmütig vor. Das lyr. Ich verspürt Einsamkeit, sieht die Zeit an sich vorbeilaufen, bleibt aber selbst passiv, kann sie nicht fassen. Jeder einzelne Augenblick überwältigt, geht jedoch in der Masse der Zeit unter, obwohl eigentlich jeder einzelne für sich schon etwas Besonderes ist („so hoch und frei“).

 

Schwimm auf ewig im Moment,

der Welt, aus tausend Blicken,

wenn in Augen Schicksal brennt

und Zeiten uns entzücken.

Hier gibt es nun eine Umkehrung des Bildes von S1V1, eine Welt, welche aber aus tausend Blicken besteht, also im Grunde gibt es doch nur eine einzige existierende Welt, sie wird nur von allen Menschen anders gesehen. Weiter erschließt sich mir diese Strophe nicht. Zwar kann ich eventuell noch entdecken, dass das lyr. Ich ewig in gewissen Momenten verweilt, welche es beglücken können. Es hält diese sozusagen krampfhaft fest und möchte nicht realisieren, wie die Zeit verstreift.

 

Das „uns entzücken“ hier verstehe ich übrigens nicht so ganz, da sonst immer das lyrische Ich persönlich und individuell seine eigene „Welt“ schildert, hier steht aber plötzlich der Plural...

 

Augenblicke schaun mich an,

ich bleibe hier, verweile,

bis sie gehen irgendwann

und ich dem Duft enteile.

Hhm... Hier kann ich herauslesen, dass die Augenblicke, welche es so fesseln, mit der Zeit ihren Zauber verlieren, es sich aus ihrem Bann befreien und weiter weiterleben kann. Das könnte ich jetzt auch auf eine Liebe umlegen, aber da wir uns im philosophischen Bereich befinden, ist das, denke ich, nicht so naheliegend...

 

Naja, besonders schlüssig war das jetzt nicht gerade, was ich von mir gegeben habe. Und ein wirkliches Fazit habe ich auch nicht hervorgebracht… Bin mal gespannt, was du mit meinem Geschreibsel anfangen kannst :mrgreen:

 

Liebe Grüße,

Kari

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Hey Kari =),

vielen vielen dank für deinen ausführlichen kommentar.

schön, dass du dich für den zweiten teil entschieden hast

vieles hab ich mir genau so gedacht, wie du es geschrieben hast.

 

ja dieses ruhige gebändigte ist beabsichtigt.

auch diesmal wird beobachtet, die erste strophe ist (wie in "augenblicke I") die einleitung,

aber diesmal ist das lyrische ich ruhig, nicht so durchwühlt von emotionen,

es will nur seine beobachtungen schildern und zwar seine eigenen.

es sieht die welt aus "ruhigen wellenbädern". wellen stehen für veränderung, für emotionen

für aufgewühltheit, aber die wellen sind grade ruhig. dh das lyrische ich kann all das folgende

fast neutral beobachten.

und ja nur aus einem blick, das lyrische ich kann nur seine eigene welt beschreiben,

das hast du (und auch das lyrische ich) gut erkannt.

 

die zweite strophe hast du schön interpretiert.

das kann man, denke ich, so stehen lassen.

 

Schwimm auf ewig im Moment,

der Welt, aus tausend Blicken,

wenn in Augen Schicksal brennt

und Zeiten uns entzücken.

nein ich will nicht sagen, dass es nur eine welt gibt,

die nur unterschiedlich gesehn wird,

wenn doch oben indirekt steht, dass jeder seine welt hat.

das steht mit absicht so im widerspruch, damit man drüber rätseln kann.

er schwimmt in einem moment der welt (dh es ist seine welt.)

und seine welt besteht aus tausend blicken....

jetzt da könnte man glatt den titel "augenblicke" auch mit einbeziehen

seine welt besteht aus tausend blicken (nämlich augenblicken).

ja und das ist das zentrale, schade, dass du nicht drauf gekommen bist =(.

und es gibt längere und kürzere augenblicke und alle zusammen machen

die welt des lyrischen ichs aus.

wenn ein augenblick sehr negativ ist oder sehr positiv ist, weilt er weitaus länger in einem,

kommt immer wieder hoch, man denkt immer wieder an ihn, wird für den mensch gar zur ewigkeit.

wenn in Augen Schicksal brennt

und Zeiten uns entzücken.

erster teil steht für das negative, zweiter für das positive.

(das "uns" steht übrigens dafür, dass es nicht nur ihm so ergeht. vlt. änder ich das noch durch "mich",

weil ich nich erwarten kann, dass man da draufkommt.)

 

viele von den augenblicken besuchen uns nur und gehen dann wieder. (strophe 4)

mit ihnen geht aber immer ein teil von uns. (personifikation von "augenblicke")

sonst ist deine interpretation der vierten strophe schon ganz schön.

 

meinst du da hätte man drauf kommen können?

 

vielen dank nochmal

lg

onkie

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Nochmals hallo Onkie

 

Dachte ich mir doch, dass du dich über einen Kommentar hierzu mehr freust *zwinker* Du hast Recht, ab der dritten Strophe bin ich recht ins Schleudern geraten, das wusste ich wirklich nicht mehr so recht weiter und habe gewissermaßen improvisiert :mrgreen:

 

nein ich will nicht sagen, dass es nur eine welt gibt,

die nur unterschiedlich gesehn wird,

wenn doch oben indirekt steht, dass jeder seine welt hat.

das steht mit absicht so im widerspruch, damit man drüber rätseln kann. er schwimmt in einem moment der welt (dh es ist seine welt.)

und seine welt besteht aus tausend blicken....

jetzt da könnte man glatt den titel "augenblicke" auch mit einbeziehen

seine welt besteht aus tausend blicken (nämlich augenblicken).

ja und das ist das zentrale, schade, dass du nicht drauf gekommen bist =(.

Ich habe darüber gerätselt... und bin perfekt am Zentralen vorbeigeschrammt, wie schon so oft :mrgreen: Und stell dir vor, ich habe sogar an die Augenblicke gedacht, nur leider konnte ich das nicht wirklich so einordnen… Und den Kontrast zur ersten Strophe fand ich doch so schön *lächel*

 

wenn in Augen Schicksal brennt

und Zeiten uns entzücken.

 

erster teil steht für das negative, zweiter für das positive.

Ah, das ist gut zu wissen, die zwei Verse haben sich mir überhaupt nicht erschlossen, jetzt klingt es logisch.

 

(das "uns" steht übrigens dafür, dass es nicht nur ihm so ergeht. vlt. änder ich das noch durch "mich",

weil ich nich erwarten kann, dass man da draufkommt.

Ja, so was Ähnliches dachte ich mir...Ich denke, du kannst es auch so stehen lassen, ist ja nicht wirklich störend, nur etwas wo man etwas stutzig wird, wenn man den Text systematisch analysiert

 

viele von den augenblicken besuchen uns nur und gehen dann wieder. (strophe 4)

mit ihnen geht aber immer ein teil von uns. (personifikation von "augenblicke")

sonst ist deine interpretation der vierten strophe schon ganz schön.

Ja, diese personifizierten Augenblicke und der Duft (vor allem der Duft…), das hat mich erst auf der Fährte mit der Liebe gebracht... :oops:

 

meinst du da hätte man drauf kommen können?

Kann ich jetzt im Nachhinein schlecht beurteilen, ich bin ja nicht draufgekommen :mrgreen: Aber doch, ich denke, das Ganze ist schon schlüssig und durchdacht, wenn ich mir das jetzt noch mal so ansehe Das ist eindeutig das Gute an Dichter(+innen)foren, man kriegt (fast) immer die ultimative Interpretation vom Autor persönlich, und kann sich freuen, auf wie viele unterschiedliche Weisen doch Worte wirken können...

 

Wirklich gern gelesen, interpretiert, am Wesentlichen vorbeigezielt und schlussendlich doch noch schlauer geworden :mrgreen:

 

Liebe Grüße,

Kari

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  • 7 Jahre später...

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