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Geschrieben am

Ich will das so!

 

So strahlend weiße Zähne,

gar blendend hell im Licht,

ich halte mein Gewicht

und nehme immer Creme.

 

Ich ziehe Strich um Strich

um Äuglein, die verfallen,

trainier um zu gefallen,-

den Andern so um mich.

 

Der Wille will das so!,

und wenn ich mich dann schminke

und in Gedanken sinke,

dann bin ich sogar froh.

 

Ists nicht verwunderlich?,

man muss sich doch anpassen!,

sonst wolln sie mich verlassen,-

die Andren so um mich.

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Geschrieben

Hallo Onkie!

 

Dann schreib ich mal wieder einen Kommentar, hier ist ja sonst gar nix los...

Metrik natürlich ordentlich und regelmäßig, wie immer, da gibts nichts zu meckern und ich brauch auch nicht x-en :mrgreen:

 

Der Inhalt des Gedichts ist leicht aufzufassen, insofern verwundert mich die sehr einfache Sprache, die du dafür verwendet hast. Ich vermute, dies soll die "Naivität" und auch "Hilflosigkeit" des lyrischen Ichs ausdrücken, mit der es in den Zwängen der Gesellschaft gefangen ist. Das ist dir auch ganz gut gelungen, aber mir würde ein bisschen mehr Dramatik und Spannung in der Sprache auch ganz gut gefallen :mrgreen:

 

den Andern so um mich.

Das klingt in meinen Ohren irgendwie seltsam, das "so" muss doch nicht unbedingt sein, sagt es doch nicht wirklich irgendwas Greifbares aus und kommt auch so (jetzt verwende ichs ja auch schon *lach*) schon oft genug vor in dem Gedicht... Ein Vorschlag von mir: Wie gefällt dir "den Andern rund um mich"?

 

Den Titel finde ich übrigens sehr passend (obwohl ich gerade überlege, ob er mir ohne Ausrufezeichen besser gefallen würde), hört man doch immer von allen möglichen Seiten, dass man diesen Schönheitswahn rein aus persönlichen Bedürfnissen heraus mitmacht, und nicht aus gesellschaftlichem Zwang. Was schlichtweg falsch ist. Man bekommt gleichermaßen mit den Idealen die Auffassung indoktriniert, dass man die freie Wahl hätte. Was macht mensch denn heutzutage noch freiwillig aus eigener Motivation? So ziemlich gar nichts, selbst wenn wir es nicht mal mehr bemerken. Wie Kügelchen sagen würde (Küüüügelchen, wo bist du nur :( )alles verrückt :mrgreen: !

 

Ja Onkie, dein Gedicht hat mich mal zum Nachdenken gebracht und ich verspüre so ein dringendes Gefühl, mal wieder ein paar Mitglieder unserer Gesellschaft richtig zu schocken, das ist ja nicht so schwierig :mrgreen:

 

Sprachlich/inhaltlich hat es mich nicht so überzeugt, wie es mich überzeugen könnte, jedoch kommt das essentielle Gefühl auch so rüber, wenn du mich fragst. Die Verpackung ist halt nicht ganz das Meine Trotzdem gerne gelesen und kommentiert!

 

Liebe Grüße,

Kari

Geschrieben

Hey du ,

schön, danke für deinen kommi. du setzt dich immer so schön und ausführlich

mit den texten auseinander. fast wie kügelchen

Ein Vorschlag von mir: Wie gefällt dir "den Andern rund um mich"?

ja, wenn man die sprache etwas gehobener ansetzten will

könnte man auch "den Anderen um mich".

ich habe in jeder strophe extra einmal "so" verwendet, um die "Naivität"

des lyrischen ichs zu verdeutlichen, wie du auch schon erkannt hast .

ich geb zu es ist ein eher einfaches textlein, das jeder verstehen kann.

schön, dass es dich zum nachdenken angeregt hat,

dann hat es sein sinn ja doch nicht ganz verfehlt.

Was schlichtweg falsch ist.

ob gesellschaftlicher zwang nicht auch eine persönliche sache ist?

und damit aus dem persönlichem bedürfnis entsteht...

aber das ist ein zu weites feld.^^

Was macht mensch denn heutzutage noch freiwillig aus eigener Motivation?

ein schönes gedichtsthema eigentlich. denn was ist schon eigene motivation...

ist nicht alles was man macht, aus eigener motivation, weil man es doch auch lassen kann?

oder ist entsteht alles handeln nicht aus eigener motivation,

weil immer irgendetwas den anstoß gegeben hat....

nächstes mal mehr spannung hoffentlich .

lg und ein doppeltes dankeschön

Onkie

Geschrieben

Hallo Onkie!

 

schön, danke für deinen kommi. du setzt dich immer so schön und ausführlich

mit den texten auseinander.

Oh, das freut mich zu hören, versuche ich doch immer, mich möglichst konstruktiv einzubringen :wink:

 

ob gesellschaftlicher zwang nicht auch eine persönliche sache ist?

und damit aus dem persönlichem bedürfnis entsteht...

aber das ist ein zu weites feld.^^

Das ist ein extrem interessanter Gedanke. Es mag richtig sein, dass viele Menschen diesen Zwang "brauchen", doch was ist mit dem Rest, der dieses Bedürfnis nicht hat? Haben die eine Wahl? Uh, ich muss mich zusammenreißen, ich hab grad so richtig Lust, eine Diskussion zu dem Thema "inwieweit beeinflusst die Gesellschaft das eigene Verhalten" anzuzetteln, das gehört zu meinen Lieblingsthemen :mrgreen: Ich vertrete nämlich die These, dass jedes Verhalten und jede Handlung gesellschaftsbedingt ist, jede Einstellung ein gesellschaftliches Konstrukt ist und Unterschiede wie typische Männlichkeit/Weiblichkeit gesellschaftlich verursachte Phänomene sind (natürlich nicht im biologischen, sonden verhaltensspezifischen Sinne :wink: ).

 

So, genug davon, bevor ich mich hier noch in eine seitenlange Abhandlung stürze und wegen grobem off-topic verwarnt werde :mrgreen:

 

Liebe Grüße, Kari (freu mich auf das nächste Gedicht mit "mehr Spannung" *zwinker*)

Geschrieben

hey du,

iwo da würde sich bestimmt niemand beschweren

Ich vertrete nämlich die These, dass jedes Verhalten und jede Handlung gesellschaftsbedingt ist, jede Einstellung ein gesellschaftliches Konstrukt ist

aber da muss ich dir leider zustimmen, deshalb ist das dikussionspotential nicht soo groß.^^

man ist so bunt, wie die welt um sich.

aber man darf nicht vergessen, dass jeder mensch bestimmte anlagen hat

die angeboren sind... was dann eigentlich besagt, dass nicht alles durch die jetzige umgebung

verursacht wird, sondern alles ein wechselspiel zwischen vorhandenem und der umgebung ist.

lg

Onkie

Geschrieben
aber da muss ich dir leider zustimmen, deshalb ist das dikussionspotential nicht soo groß.^^
Soll ich das jetzt schade finden, oder mich über die Zustimmung freuen :mrgreen:

 

aber man darf nicht vergessen, dass jeder mensch bestimmte anlagen hat

die angeboren sind... was dann eigentlich besagt, dass nicht alles durch die jetzige umgebung

verursacht wird, sondern alles ein wechselspiel zwischen vorhandenem und der umgebung ist.

Ja, da hast du schon in gewissen Maße recht, doch vieles vom eigenen Verhalten und der "Veranlagung" wie wir es nennen, ist in Erfahrungen der Kindheit verankert, die uns unser ganzes Leben nicht mehr loslassen. Unsere Umgebung in der Kindheit spielt eine enorme Rolle. Insofern kann ein eigentlich fröhliches Kind "unbewusst" durch die Umwelt zu einem ganz anderen Menschen werden, ein selbstbewusstes kann schüchtern, ein schüchternes mutig werden, und ein Leben lang bleiben. Und darum bin ich mir nicht mal so sicher, was tatsächlich unsere eigentliche Veranlagung ist... :roll:

 

War das jetzt logisch...? :roll:

Liebe Grüße, Kari

Geschrieben

ja war es

das kann man wirklich nicht so gut beurteilen...

aber ich glaube schon, dass einiges veranlagung ist.

hierfür kann man ja aber auch nix. das würde der

"ich kann eigentlich gar nicht selber entscheiden

sondern die welt entscheidet für mich"-idee also nicht schaden

die ich hoffentlich richtig zwischen den zeilen herausgelesen habe.

ist schon toll was alles in meinem kleinen textlein drinnen ist ^^

lg

Onkie

Geschrieben

Hi Onkie mir gefällt dein Gedicht unheimlich gut, du hast die Gesellschaftlichen Zwänge genau auf den Punkt gebracht. Klar liegt es nicht nur daran was wir oder die anderen wollen oder erwarten, sondern vieles ist einfach Genetisch vorprogramiert. Männer müßen stark sein und Frauen hübsch, so war es immer und wird es immer sein, auch wenn die Realität oft anders ist. Nach neuesten Vorschungsergebnissen ist es ja auch so, das hübsche Pärchen mehr Mädchen zeugen und weniger hübsche mehr Jungs! Und wie wir uns Verhalten ist zum Teil Veranlagung und zum Teil anerzogen, wenn du einem Jungen immer Röcke anziehst und ihn schminkst wird er sich doch irgendwann zum Mann entwickeln, weil das Veranlagt ist.

LG Angel

Geschrieben

Hi Engel ,

danke für deinen netten kommi, freut mich ja immer, wenn jemand was schreibt.

ich stimme dir voll zu, das war auch meine überlegung.

Nach neuesten Vorschungsergebnissen ist es ja auch so, das hübsche Pärchen mehr Mädchen zeugen und weniger hübsche mehr Jungs!

ui das wusst ich nicht, du hast mein horizont erweitert. woher haste das?

danke nochmal

bis bald

lg

Onkie

Geschrieben
Klar liegt es nicht nur daran was wir oder die anderen wollen oder erwarten, sondern vieles ist einfach Genetisch vorprogramiert. Männer müßen stark sein und Frauen hübsch, so war es immer und wird es immer sein, auch wenn die Realität oft anders ist. ... Und wie wir uns Verhalten ist zum Teil Veranlagung und zum Teil anerzogen, wenn du einem Jungen immer Röcke anziehst und ihn schminkst wird er sich doch irgendwann zum Mann entwickeln, weil das Veranlagt ist.

Verstehe ich das richtig, Angel, dass es in den Genen der Männer verankert ist, dass sie stark sein sollen und in denen der Frauen, dass sie schön aussehen wollen? Hhm... Der Meinung bin ich nicht. Diese Vorstellungen sind gesellschaftlich vorgegeben. Wenn es üblich wäre, dass Männer Röcke tragen, würde auch dies nicht im Gegensatz zu ihrem Genmaterial stehen (zumal Männer lange Zeit Röcke trugen was übrigens für die Fortpflanzungsfähigkeit besser wäre :mrgreen: ). Der von dir erwähnte Junge wird den Rock nicht aus innerem Gefühl, sondern aus (innerem und äußerem) gesellschaftlichen Drang, Vorbilder und Rollenklischees ablegen und sich auch nur dadurch vom Verhalten her zu dem entwickeln, was heute ein "Mann" genannt wird. Ich will vorhandene Unterschiede im Verhalten zwischen Männern und Frauen, die aber auf biologische Sachverhalte zurückzuführen sind, nicht wegleugnen, doch sind diese Merkmale instinktiv und Instinkt ist etwas, das in der heutigen modernen Welt nicht mehr als primär angesehen wird...

 

Habe ich jetzt einigermaßen verständlich artikuliert, was ich ausdrücken wollte? Ich hoffe es :mrgreen:

Liebe Grüße, Kari (Onkie, dein auf den ersten Blick unscheinbarer Text löst echte Diskussionen aus )

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