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Geschrieben

Hallo Alexander,

 

dich erst  in der Zukunft  an Amphibrachys zu versuchen ist gar nicht unbedingt notwendig (es sei den du möchtest in deiner Einteilung bleiben), denn das sind bereits Amphibrachys du musst sie ja nur umdeklarieren. 


 

Ich vermute, dass für dich bedeutet in Amphybrachys zu schreiben, dass Amphibrachys und Wortgrenze übereinstimmen müssen. Das ist aber keine gute Voraussetzung dafür, einen Vers zu schreiben, der nicht leiert, denn der Reiz besteht ja darin, wenn man z.B. den Amphibrachys als zugrundeliegenden Versfuß nimmt, die Wortgrenzen ( Wortfüße) so zu wählen, dass sie rhythmisch variieren, also nicht nur Amphibrachys bilden, weil der Vers sonst leiert.



 

Ich nehme mal deine erste Strophe als Veranschaulichung dessen, was ich meine.

Der zugrunde liegende Versfuß ist ein  Amphibrachys und die Wortgrenzen, bzw. Sinneinheiten haben ihr eigenen Wortfüße.



 

Es ziehen die Winde auf heimlichen Wegen,

xXx xXx xXxx Xx

mit kühlenden Wellen, in lauwarme Tage, 

xXxx Xx xXxx Xx

verhelfen Gemütern zur ständigen Klage

xXx xXx xXxx Xx

und treiben den Frost in den strömenden Regen.

xXx xX xxXxx Xx


 

heimlichen (Xxx), strömenden (Xxx) sind Daktylen

Tage(Xx)  Klage (Xx), Wege (Xx) Trochäen

 

Du siehst, was die Wortfüße betrifft, sind da auch einige Amphibrachys (verhelfen, Gemütern…) dabei, aber eben auch andere und das macht die Abwechslung aus.

 

Ich variiere mal den ersten Vers nur zur Veranschaulichung. Der Schrägstrich markiert den Versfuß.

 

Es zieht nun der Wind auf verborgenen Wegen

xX  x/xX  x/xXx/x  Xx


 

Der zugrunde liegende Versfuß bleibt immer noch der Amphibrachys.

 

Ich möchte keinesfalls dein Gedicht umschreiben, sondern nur zeigen welche Maßstäbe und Vorteile sich ergeben, wenn man nicht versucht die Wortbetonungen dem  Versmaß anzugleichen, in dem man schreiben möchte.

 

Hoffentlich gibt es keine Verwirrungs - Stand - Pee.

 

Ich schreibe mal @Claudi an, vielleicht möchte sie gucken, ob ich nicht zuviel Verwirrung stifte.

 

Gerne gelesen dein Gedicht,

Mi


 

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Geschrieben

@Miserabelle, @Claudi, @Alexander

mich verwirrt das leider schon, ich hab das mit den Füßen nie ganz durchschaut (so wie es bei dir Mi aussieht geht das mit den Wortgrenzen zusammen oder?)  genauso wenig wie den Unterschied von Daktylus mit Auftakt und Amphibrachys (in mir drin ist es dasselbe).

Hat keiner von euch Lust und Zeit, das mal in unserer Schule zu erklären und zu üben.

Denn ich mag diesen Rhythmus sehr und es wär schön wenn ich mal genau wüsste was ich tu bzw zusammenschreibe

Mit hoffnungsvollen Grüßen an euch

Sali

 

 

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Geschrieben

Hi @Miserabelle

 

Ehrlich gesagt habe ich vorhin erstmal schauen müssen wie ein Amphibrachys überhaupt aufgebaut ist. Habe bei dem Gedicht versucht, so zu schreiben wie bei meinem ersten Sonett. Da war es ein Daktylus mit Auftakt. Bin allgemein nicht soo vertraut mit der Metrik. Die vier typischen kenn ich mittlerweile. Ob die Umsetzung gelingt steht auf einem anderen Blatt. Sali hat mir da vor ein paar Monaten auf die Sprünge geholfen. 

Ich finde deine Erklärung super. Danke für deine Mühe. Mich interessiert so etwas sehr, nur fehlt manchmal die Zeit und ich brauch immer ewig bis ich mir sowas merken kann. 

Aber ist gut zu wissen. 

 

LG Alex 

 

Geschrieben

Hallo Alexander, 

 

ich merke mir  Neues (Altes aber auch) oft schlecht  und muss immer wieder Nachlesen.

 

 

Hallo SalSeda,

 

ich weiß gar nicht ob ich hier verlinken darf? Du kannst ja mal  "Der rollende Rhythmus des  Amphibrachys Lyrikmond"  eingeben. 

 

Da finden sich schöne Beispiele und auch ein Hinweis, "wann" von Amphibrachy gesprochen wird und "wann" nicht.

Wenn du für ein Gedicht Amphibrachys wählst, ist nicht die Frage, ob das nun Daktylen mit Auftakt sind oder A. , sondern wie du sie gestalten kannst.

 

LG, 

Mi

 

 

 

Geschrieben
vor 23 Stunden schrieb Miserabelle:

Ich schreibe mal @Claudi an, vielleicht möchte sie gucken, ob ich nicht zuviel Verwirrung stifte.

 

Hallo zusammen,

 

@Miserabelle: nein, für mich hast du die Sache sehr verständlich erklärt. Nur eine Kleinigkeit würde ich noch etwas verdeutlichen: Wortfußgrenzen sind nicht immer gleichbedeutend mit Wortgrenzen. Artikel und Präpositionen bilden immer gemeinsam mit dem dazugehörigen Wort einen Wortfuß = hörbare Sinneinheit. Statt "Wortgrenzen" wäre  das Wort "Sinnfugen" vielleicht passender?

 

@Alexander, @SalSeda:

 

Die Benennung der dreisilbigen Versmaße ist nicht immer einheitlich. Das ist aber auch nicht wichtig, weil es nur um die Sequenz der betonten und unbetonten Silben geht. Die einfachste Möglichkeit ist, alle dreisilbigen Metren daktylisch zu nennen. Dann gibt es die traditionelle Einteilung in Daktylus und Anapäst, wobei alle Verse, die betont beginnen, daktylisch und alle unbetont beginnenden anapästisch genannt werden. Die moderne Einteilung nimmt auch noch den Amphibrachys dazu, d.h. alle Verse mit einsilbigem Auftakt werden amphibrachisch genannt.

 

Wenn es also nur um die Benennung geht, könnt ihr es halten wie der Dachdecker und euch Alexanders Verse

 

xX/xxX/xxX/xxX/x

anapästisch mit jambischem Vortakt oder

 

x/Xxx/Xxx/Xxx/Xx

daktylisch mit Auftakt oder

 

xXx/xXx/xXx/xXx

amphibrachisch vorstellen.

 

vor 21 Stunden schrieb SalSeda:

Hat keiner von euch Lust und Zeit, das mal in unserer Schule zu erklären und zu üben.

 

Dann vielleicht zu Wortfüßen? Oder was würdest du gerne üben? Konkrete Fragen zu beantworten, fällt mir immer am leichtesten.

 

LG Claudi

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