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Empfohlene Beiträge

HERBARIUM

 

An der Oberfläche wirkt es glatt und kühl

Umrisse konstruieren dein vergangenes Sein

Bevor ich dich deiner Atmosphäre entziehe

Noch frei

Im Waldesschatten

Umgeben von Pilzen

Aufstockend auf dem

Beinahe leblos

Wirkenden Baumstamm

 

Nicht das Fernrohr

Allein mein Blick

Und der Augenblick

Nehmen jedes noch

So winzige und wahrhaftige

In die Tiefen gehende Muster

Dieser von der Natur

Gegebenen Schönheit wahr

 

Doch die Erwartung

Dich zu schaffen

Dich zu entreißen

Dich einzubetten

In die Unvergänglichkeit

War der Grund 

 

© elbfrisch (2021)

 

 

  

Schwerin -0303.jpg

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Good morning Herbarium, 

welcome to the club of still living poets! 

Dein Gedicht gefällt mir sehr gut.

"An der Oberfläche wirkt es glatt und kühl". So wirken auch viele Menschen.

Ja, dein Gedicht ist meisterhaft. Ich bin sicher, du bist in der Lyrik sehr gewandert.

Ein Genuss, nicht nur für Pflanzen Liebhaber. 

Liebe Grüße 

Carlos

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Hallo elbfrisch,

 

auch von mir ein Willkommen hier im bunten Blätterwald.

 

Gut, dass du den Titel Herbarium gegeben hast, sonst hätte ich lange gerätselt.

mir gefällt der Aufbau und auch die Ausführung ganz gut, vor allem aber liegt hier für mich im Hintergrund die Aussage der zutiefst menschliche Beweggrund: haben, besitzen wollen, sich einverleiben, bewahren wollen und dabei Grenzen überschreiten. Sei es ein Blatt, ein Schmetterling, die Herzallerliebste, Gold, Diamanten oder seltene Erden, wir entreißen der Erde das was wir besitzen möchten, ganz einfach, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, einfach weil es uns möglich ist  und immer finden wir einen Grund der das Tun vor unserem eigenen Gewissen legitimiert.

Hmm - bin ich mal wieder moralinsauer geworden auf meiner Gedankenreise ?

 

Das Foto ist wunderschön, es hat was Besonderes, denn es strahlt für mich eine ganz tiefe Ruhe aus. (was das schwarz weiß auch betont, aber nicht trist macht - käm in Farbe nicht so rüber denke ich)

 

Liebe Grüße

Sali

 

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Hallo elbfrisch,

 

sei herzlich willkommen in unserer Poetengemeinde, mit deinem schönen Gedicht. Ich mag deine Entschuldigung für das Herausreißen des LD aus seinem Umfeld, dem einstigen Lebensraum, um ihm das unvergängliche Andenken zu schenken. Das hat die Natur verdient!

 

Aus deinen Zeilen entnehme ich eine tiefblickende Naturverbundenheit, die ich nachempfinden kann. Ein Herbar herzustellen habe ich vor Jahrzehnten einmal versucht, es gelang mir nur stümperhaft (auf dein Gedicht hin eben habe ich es mir noch betrachtet) und habe beschlossen dabei zu bleiben mir die Natur im Bilde mit nach Hause zu nehmen. 

 

 

LG Sternwanderer

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