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Ein Novembermorgen


Steph1988

Empfohlene Beiträge

Wenn Regen fällt hinab zur Erde

und dringt wie Eis in Mantelkrägen, 

dann ist ein Novembermorgen. 

 

Wenn Äste droh'n wie tote Finger

und Vogellied verstummt im Nebel, 

dann ist ein Novembermorgen. 

 

Wenn Wind durchfährt das Dunkelschwarze 

und tausend Flüsterstimmen wispern, 

dann ist ein Novembermorgen. 

 

Wenn Weg erschimmert fahl im Zwielicht

und Geister ziehen ihre Runden, 

dann ist ein Novembermorgen. 

 

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Bon jour Steph,

du hast in deiner Antwort auf Horst Kommentar geschrieben: 

"Was das Versmaß betrifft, ich schreibe meist frei von der Seele weg so wie es mir gefällt oder sich gut für mich anhört und achte dabei nicht auf das Versmaß, das ist einfach meine Art." 

Ich selbst bin auch kein Freund von Perfektionismus in der Form.

Dionysos bezeichnete das neulich als Korsett.

Dein erster Vers lautet: 

"Wenn Regen fällt hinab zur Erde" ... Hier würde ich die letzten drei Wörter streichen.

Ich sehe dich am Morgen in der Kälte laufen, und es regnet noch dazu! 

Ich frage mich, ob das Gedicht dir dabei einfiel oder im Nachhinein.

Liebe Grüße

Carlos

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Hi Steph,

mich erinnert die Aufzählung an das Spiel: "ich sehe was, was du nicht siehst" Am Ende deiner Geschichte, hat an Lust weiterzuspinnen, wahrscheinlich weil eine Abschlussszene, eine Zusammenfassung oder ein Schluss fehlt oder weil man angefixt eigenen Novembermorgenstimmungen zuzufügen. 

 

Hmm, haben nicht die meisten so begonnen zu schreiben? Frei wie es aus einem rauskommt? Erst sprudeln lassen und dann ein bisschen aufpolieren macht es u.U. auch für andere attraktiver. Ein Korsett macht eine schöne Figur und man kann sich ja eins aussuchen in dem man gut atmen kann.

Bei deinem "wenn/dann" Gedicht, kann ich deiner Sprachmelodie aber gut folgen.

 

Liebe Grüße 

Sali

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Bonjour @Carlos

ich muss gestehen du hast schon recht. Irgebdwie klingt es etwas ungelenk, da der Regen es ja so an sich hat auf die Erde zu fallen 

Allerdings finde ich ohne die letzten drei Worte wird der Rhythmus gestört. Vielleicht hast du eine Idee wie man das Lösen könnte? 

Ich habe es übrigens früher gehasst mich im November auf den Schulweg zu machen. Es gab eine unglaublich große Tuja an der ich vorbei musste und wenn es windig war bewegte sich der große Schatten über den Boden. Das fand ich so gruselig, dass ich selbst im Regen einen Umweg gelaufen bin. Ob du es glaubst oder nicht, ich gehe heute noch immer nicht sehr gerne an dieser Stelle vorbei. 

 

Hi @SalSeda

Für mich ist das Korsett im Augenblick noch zu aufwändig und anstrengenden zum Anziehen . Vielleicht kommt irgendwann ein Tag an dem ich die Bänder in die Hand nehme und anfange zu schnüren. Ich freue mich, dass der Text dich angeregt hat ein bisschen selbst weiterzuspinnen. Ich bin eh immer ganz begeistert von der tollen Resonanz hier. Hätte vorher nie gedacht, dass so viele Leute sich interessieren und kommentieren. 

 

@Alexander und @Josina@Josina vielen liebeb Dank für die Likes. 

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Hallo @ferdi,

wow, vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar und deine Ausführungen.  Ich verstehe was du meinst und schätze diese konstruktive Kritik von euch allen sehr . Ich lasse es beim Schreiben gerne einfach fließen auch wenn das Ergebnis vielleicht keine große Kunst ist. Für mich ist es ungewohnt und deshalb anstrengend beim Schreiben auf Versmaß und Betonung zu achten. Das ist für mich eine Friemelei bei der mir häufig die Lust vergeht etwas aufs Papier zu bringen. Bis dato hatte ich noch nicht die Muße mich damit näher auseinander zu setzten aber vielleicht werde ich das jetzt mal in Angriff nehmen. 

Wünsche einen schönen Abend

VG

Steph 

 

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Ich mische mich hier kurz ein: 

Ich finde es beeindruckend, wie Ferdi das erklärt. 

Ich hätte einen Vorschlag: Nach wie vor so zu schreiben, wie man es zu tun pflegt.

Und dann, nachträglich, auch mit Hilfe von anderen, es verbessern. 

Ich selbst gehe eigentlich so vor, und bin froh und dankbar über jede Korrektur. 

Das war's.

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