Hallo Ihr Mitdichtenden
vielen Dank für Eure Resonanz
@Létranger , ja das ist so geschrieben, wie es mir "die Natur diktiert hat" ...so wie es mir die Eindrücke und Assoziationen vor die Nase geweht hat sozusagen. Völlig unbearbeitet sozusagen. Schön, dass es Dir gefällt. Dankeschön dafür
@gummibaum, ja, da nähert sich eine:r der Eigenart, die sich ausdrücken möchte. Das übersetzt Du ganz richtig
@Carlos, es geht sozusagen um die eigene Sprache - also sich im tiefsten Eigentlichen zu verbalisieren. Es gibt Menschen, die müssen schon sehr bald als Übersetzer:innen, wissenschaftliche Hilfskräfte u.a. für andere fungieren. So dass sie ihre eigene Individualität nie wirklich entwickeln konnten.
Was den Holzweg anbelangt - das ist eine interessante Redewendung.
Dem Sprachgebrauch nach bedeutet sie ja eigtl., dass eine:r auf dem falschen Weg sich befindet. (nämlich sinngemäß dem, auf dem das Holz abtransportiert wird - ansonsten aber kein Weiterkommen ist )
Ja - es ist oft so, dass uns selbst sehr vertraute Menschen im Eigentlichen fremd bleiben. Dass ein vertrauter Mensch plötzlich auf eine Art reagiert, die eine:r ihm nie und nimmer zugetraut hätte (im Angenehmen ebenso wie im weniger Hilfreichen ...)
Vielen Dank für Deine Überlegungen
@Georg C. Peter
Eins ums andere Mal
spüren,
daß ich eine Fremde unter Ähnlichen bin.
Diesmal weiß ich, dass es eine Illusion ist
und ich unter den Fremden
die bin,
die mir am meisten ähnelt.
da dies Gedicht schon ca. sieben Jahre alt ist,
ist es mir nicht mehr ganz so nahe, wie damals, als es entstanden ist.
Über die zweite Zeile musste ich selber länger nachdenken - jedoch habe ich es sicher nicht als heiteres Wortspiel gemeint - im Gg.teil ist es ein sehr ernstes Gedicht,
das im Eigentlichen vom Dazugehören und Ausgeschlossen-Sein spricht.
Auch vom sich selber Ausschließen.
Es gibt einfach Menschen, die stellen sich und ihr So-Sein , auch ihr Dazugehören nie in Frage. Die sind einfach immer schon sich ihrer selbst sicher und gehören auch dazu.
Dann gibt es andere, die sind sich selber stets erneut unsicher -
zB., weil sie stets ausgeschlossen worden sind (Flüchtlinge bspw. oder die redensartlichen schwarzen Schafe in den Familiensystemen).
Wenn ich nun als solch unsicherer Mensch stets nach der Herde schiele, werde ich meinen Schmerz des Nicht-Dazugehörens beständig wiederholen (durch sich selbst erfüllende Prophezeiungen bspw.). Nehme ich allerdings von allen Möglichkeiten zu sein, zu reagieren und mich zu fühlen immer wieder die, die mich ja ausmacht , dann bin ich zum Einen mir selber treu und zum andren werden "die Anderen" unwichtig.
Insofern bringt die Veränderung des eigenen "Fokus" die Entfremdung mit sich , die Entfremdung, die es bedeutet, nicht so sein zu müssen, wie die andren.
Ein Satz von Sören Kierkegaard fällt mir dazu ein, den ich seit vier Jahrzehnten mit mir trage, weil er mich sehr bewegt hat und immer wieder aufs Neue tut:
Sieh, deshalb ist es so schwer, sich selber zu wählen, weil in dieser Wahl die absolute Isolation mit der tiefsten Kontinuität identisch ist, weil mit ihr jede Möglichkeit etwas anderes zu werden, vielmehr sich in etwas anderes umzudichten, unbedingt ausgeschlossen wird.
Danke für Dein so sorgfältiges Lesen von meinen Zeilen
@Nesselröschen
nicht für alle Menschen ist Wachsen mit Schmerz verbunden - für viele (die meisten? ) scheint es wohl der Fall zu sein. Vllt. haben wir alle nicht so gut gelernt, wie es geht , das Wachsen ... in seelischer Hinsicht.
Oh - wenn mein Gedicht ein Lichtblick sein konnte / kann, dann freut mich das sehr Danke.
Ja, genau - es geht darum, wie nah oder wie distanziert das LI sich selber sieht bzw. empfindet. Wenn es ganz bei sich sein kann ... hat es sich selber gewählt ....also die authentischste Wahl überhaupt getroffen -- sich nicht verbogen vor Hinz , Kunz , dem Chef, der Lehrerin, dem Kollektiv, der Professorin usw. .
Dass mein Gedicht Dir gut tut das freut mich außerordentlich - solche Begegnungen sind mit die Schönsten in den weiten Hallen der Dichterforen.
@Lina, ja, Wachsen im Sinne von "Zu sich selber stehen" bringt Entfremdung von den andren. Und Nähe zu sich selber.
(Ganz schön verwirrend, obwohl es doch eigentlich so einfach ist )
Danke für Dein Lob und Interesse.
@Letreo71 , ich freu mich, dass Du Dich berührt fühlst von meiner inneren Reflektion. Ja, wir müssen nicht immer alles verstehen ... können es gar nicht. Dinge, die ich bei mir selber heute so sehe, sehe ich in zehn Jahren vermutlich anderes. Weil meine Perspektive sich ändert -- im Idealfall weiter wird.
Das sieht mensch ja oft gut am Verhältnis zu den eigenen Eltern -- während sie oft - vor allem in jungen Jahren - vehement bekämpft werden, so merkt eine:r im Älterwerden beim genauen Hinschauen zum Einen viele Ähnlichkeiten mit ihnen
und wenn es gut geht, kann frau:man sie auch wieder lieben , trotz Schrunden und Schrulligkeiten.
@SalSeda , Du bringst noch den Aspekt mit hinein, dass eine sich fremd fühlt, eben weil sie so - vermeintlich - anders schaut (Baumrinden platzen ) und hört (Tiere sprechen) .
Wenn man:frau ganz genau hinschaut, dann ist ja doch jede:r ein Individualist mit so ganz eigenen Talenten und Gaben. Was dem einen an mir völlig skurill und verschroben vorkommt, mag einer anderen als wundervolle Gabe entgegenleuchten. Daher haben wir ja auch Menschen, die uns als Freunde schätzen, während andere uns am Liebsten von hinten sehen.
Ja, wenn andere uns ihren Schmerz zeigen, dann erstaunt uns das oft , weil wir hinter der Rinde einen solchen oft nicht vermutet hätten.
Lieben Dank, Sali
Ich danke Euch allen für Eure lieben und interessierten Kommentare
Sie freuen mich sehr
Liebe Grüße
⭐⭐⭐❤️
Sternenherz
Eins ums andere Mal
spüren,
daß ich eine Fremde unter Ähnlichen bin.
Diesmal weiß ich, dass es eine Illusion ist
und ich unter den Fremden
die bin,
die mir am meisten ähnelt.