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O, Jammer,


überwindest
Grenzen und Zensur,
wenn die Nachricht dich 
im Herzen trifft,
du ukrainische Mutter,
du Mutter in Russland,
dass dein Sohn…

 

Im Dunkel deiner Schmerzen,
verschwommen von Tränen,
Bilder seines Lebens:
die Not bei der Geburt,
sein Kinderlächeln,
ein letztes Umarmen beim Abschied.

 

Im Schlamm eines Maisfeldes,
auf dem Gelände der Möbelfabrik in C.
haben sie ihn gefunden.
Was dachte, fühlte er, bevor
der Todesstoß ihn traf?
Wehmut und Trauer werden
bis zum Sterben nicht,
von eurer Seite weichen.

 

Vereint im Tod nun „Feind“ mit „Feind“.
Die Blüte ihres Lebens abgeknickt,
zerhackt auf einer Schlachtbank
des Despoten. Warum?
Statt Antworten blicken
Mütter aus der Ukraine,
Mütter aus Russland
in die Mündungen von Gewehren.

 
„Der Tod ist ein Meister aus Russland“.

 

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Der Schmerz der sich eingräbt in die Mütter gräbt sich durch das ganze Gedicht. 

Es ist natürlich immer schwer aus so einer kurzen zeitlichen Distanz so schwere Gedichte zu schreiben. 

Ich finde dir ist es sehr gelungen.

Ich zweifel mit mir selbst ob ich den Titel so gewählt hätte 

 Allerdings, bin ich mir nicht sicher ob die letzte Zeile, die so stark ist, als Titel nicht zuviel vorweg nimmt. 

Ich ziehe ehrlich meinen Hut. 

Liebe Grüße Ilona 

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Hallo, Carlolus,

 

gut, dass du das Gedicht geschrieben hast - und gut, dass du die Mütter beider Seiten nennst! Es ist dir - v.a. mit der letzten, eindringlichen, Zeile gut gelungen!

 

vor 12 Stunden schrieb Carlolus:

Wehmut und Trauer werden
bis zum Sterben nicht,
von eurer Seite weichen.

 

Das Komma hinter "nicht" ließ mich an dieser Stelle in einem Vakuum hin und her schaukeln und länger verweilen - wenn auch vielleicht nicht gewollt, finde ich es sehr effektiv (es fühlt sich für mich wie eine doppelte Verneinung an, wie ein "niemals nicht")!

 

Ein schönes Gedicht - wenn man es mit diesem Inhalt so sagen kann -, und sehr gerne gelesen!

 

Lieben Gruß

Nesselröschen

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