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Verse ohne Sinn: "Wurmwortsatz"


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Verse ohne Sinn: „Wurmwortsatz“

 

Die Waschmaschinendichtmanschette
ist etwas, was ich gerne hätte,
weil Wasser durch die Wohnung fließt
und auch zum Nachbarn rüber schießt.

 

Der Lichtmaschinenantriebsriemen
lässt leider nicht zu mir sich beamen.
Jetzt steh ich einsam Höhe Kassel
und höre motorseits Gerassel.

 

Noch gestern fanden meine Gänse
die Sensenmannvernichtungssense.
Der Tod das Teil im Stall vergaß,
nachdem er dort den Playboy las.

 

Der Kuchenteigverknetungsmixer
verknetet Hefeteig viel fixer,
als der Konditor mit den Pratzen,
drum kann er sich jetzt öfter kratzen.

 

Das Gurkenschneidehobelmesser,
es hobelt Gurken sehr viel besser,
als ich es mit dem Schaber schaffe,
drum dankbar ich das Teil begaffe.

 

Die Euronotendruckmaschine,
die ich im Keller nachts bediene,
die druckt geräuschlos und behände.
Mein Schuldenberg hat nun ein Ende.

 

Ein Stromablesekommissar
noch jüngst in meinem Keller war.
Der fordert frech, dass sie ihm diene,
als Schuldentilgunghilfsmaschine.

 

Die Hundekotvernichtungstüte
ist nicht mehr da, drum Stress mir blühte.
Den Mops-Kot der am Wege gammelt,
hab´ ich mit Händen eingesammelt.

 

Im Schauspieldarbietungstheater,
da gibt man heut „Der Göttervater“.
Doch zeigt das Stück enorme Schwäche,
denn Zeus spielt nur in Unterwäsche.

 

Ein Werkbauunternehmensboss
verlässt sich lieber auf den Tross
von Mitarbeitern, die er führt.
Drum liest er Zeitung ungeniert.

 

Das Grundstücksübertragungsamt
hat die Parzellen allesamt
per Knopfdruck digital gelöscht,
drum käme jetzt ein Update recht.

 

Der Tierparkhauptverpflegungspfleger
versorgt die Tiere sehr integer
mit frischem Tierernährungsfutter
wie eine Tiereaufzugsmutter.

 

Ein Kirchenchorgesangsvorsteher
fährt gerne Aufsitzrasenmäher.
Das Schicksal schickte einen Gruß,
er fuhr der Gattin über´n Fuß.

Im Eiernudelfachgeschäft,
vor dem ihr Mops recht lauthals kläfft,
kauft Hilde Schmitz gerade ein.
Der Mops hebt pinkelnd jetzt sein Bein.

 

Der Fahrradwegprotestverein
lädt heute alle Bürger ein
zum Gründungstag, mit Erbsensuppe,
der „Auto weg!“-Versammlungsgruppe

 

Ein Kuckucksuhrenhauptvertreter
ist grad beim Arzt und kann erst später
die Kuckucksuhrenantriebswellen
im Kuckucksuhrenwerk bestellen.

 

Die Wörter, die ich hier verwandt,
die zeigen Euch ganz eklatant,
ich bin im Kopfe nicht ganz dicht.
Doch sag ich Euch: „Das stört mich nicht!“

 

 

@Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil

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Wenn Du richtig gelesen hättest, @Thomkrates, hättest Du bemerkt, dass ich mein Werk schon selber als Verse ohne Sinn betitelte. 99 % der hier anwesenden Mitpoeten beschäftigen sich schon ausreichend mit sinnhaften und ernsthaften Themen von Belang. Diejenigen, die mich kennen wissen mittlerweile, dass ich mich als Gegenpol betrachte, der die Menschen mit humorvollen und erheiternden, manchmal sinnlosen Gedichten zum Lachen bringen möchte. Sollte Dir und Deiner Gattin nicht danach sein, dann umgehe doch zukünftig meine Beiträge ☝️.

 

Auf jeden Fall werde ich mich auch zukünftig weigern, mich allzu ernsthaften Texten zu widmen. Ich mache mir doch nicht meinen Ruf kaputt.

 

Im übrigen kann der- bzw. diejenige, die solch einen erheiternden Blödsinn verfassen kann, gleichwohl über ein gerüttelt Maß an Intelligenz verfügen. 

 

Melda-Sabine

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vor 6 Stunden schrieb Melda-Sabine Fischer:

Die Wörter, die ich hier verwandt,
die zeigen Euch ganz eklatant,
ich bin im Kopfe nicht ganz dicht.
Doch sag ich Euch: „Das stört mich nicht!“

 

Also, wenn du mich fragst, @Melda-Sabine Fischer, ich bin ganz froh, daß nicht ganz dicht in deinem Oberstübchen bist. Denn, wie sollten sonst so köstliche Gedichte aus ihm herausströmen?

 

Liebe Grüße, Heiko

 

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Am 18.3.2022 um 19:00 schrieb WF Heiko Thiele:

ich bin ganz froh, daß du nicht ganz dicht in deinem Oberstübchen bist. Denn, wie sollten sonst so köstliche Gedichte aus ihm herausströmen?

Sag ich doch, sag ich doch! Du bist ein Schatz, lieber @WF Heiko Thiele, vor Dir muss ich mich wenigstens nicht mehr outen. Du weißt halt, dass ich ne größere Meise in meinem Oberstübchen habe. 

 

Wie sagte schon der große Poet Mario Barth: "Bekloppt aber sexy!"  - Melda-Sabine

 

Besten Dank an die weiteren wohlwollenden, humorbedürftigen Liker, als da wären @Egon Biechl, @Letreo71@Uschi R., @Gina, @Herbert Kaiser, @Donna, @Serenus, @Josina,@Dionysos von Enno, @alter Wein und @das A-.

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Wahrscheinlich muss die unerträgliche Gegenwart immer wieder durch Flucht ins Absurde sublimiert werden. Hilft aber dem Verstehen nichts, was bedeutet dass die Betroffenheitsattitüde beim Anblick des Krieges auch ins Leere läuft und damit das Lachen eigentlich im Halse stecken bleiben müsste. Ich habe für dichterischen Unernst nichts übrig, weil nur der Ernst auch wirklich guten Humor verstehen kann. Der Rest trifftet in zynische Albernheiten ab. Schade und leider. Warum wundert aber der Mensch sich dann noch am Krieg, wo er ihn doch gar nicht mehr nötig zu haben scheint. Oder etwa doch?

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vor 17 Stunden schrieb Serenus:

Oft sind Worterfindungen und heitere Hirnwindungen der Weg vom Sinn zum Sein!

Ich schätze dieses Gedicht sehr, weil es in seiner scheinbaren Absurdität sehr lustig/skurille aber reale Bilder liefert....

Besten Dank, lieber @Serenus. Trotz aller Krisen um uns rum, soll es uns ab und an gut tun, auch mal wieder über etwas lächeln zu können. Nichts anderes liegt mir im Sinn, als den Menschen ein erheitertes Gesicht zu zaubern. Auch wenn es, ob aller schlechten Nachrichten nur ein kurzes Vergnügen ist.

 

Wenn mir dies gelungen ist, dann freue mich mich. Liebe Grüße von Melda-Sabine

 

 

Hallo @Thomkrates. Mir ist die unerträgliche Gegenwart, wie Du es ausführst, sehr wohl bewusst. Einiges in meinen Werken, mag ja albern sein, Zynismus liegt mir allerdings fern. Meine Art zu schreiben hilft mir und offensichtlich auch anderen (siehe die Likes zu diesem Gedicht), die derzeitigen Krisen ein paar Minuten durch ein Lächeln zu vergessen und ja, auch aufkeimende Depressionen zu bekämpfen. Wenn Dir das Lachen abhanden gekommen ist, tut es mir leid, aber ich kann es durchaus verstehen. Man sollte sich aber nicht täglich selbst massakrieren, indem man sich durch die schrecklichen Bilder und Nachrichten vereinnahmen lässt und dann auch noch diese Szenarien in Gedichten zur Schau stellt.

 

Ich zumindest bin lieber eine alberne Poetin, die Absurdes und Skurriles darbringt, als jemand der mit Worten ein Mehr an Verzweiflung über sich und andere ausschüttet.

 

Wie sage ich immer: "Man muss mich nicht lesen - man darf mich gerne ignorieren!"

 

Melda-Sabine

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