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Am 18.3.2022 um 22:56 schrieb Yoar Mandalay:

der liebe zweifelturm

mein jengaklotz am bein 

in dubio pro contra 

jetzt fällt's mir wieder ein

 

wer gänseblümchen zupft

als würd ein huhn gerupft

isst höchstens pustekuchen

und kotzt danach nur luft 

 

dein herz pflügt seine herrin 

sät schwindel ins gesicht 

was brach schien eine närrin 

aus dir selbst sprach jedoch nichts

 

gedanken sei‘n gekidnappt

gaffertape auf meinem blick 

hätt mich dir ja mehr gewidmet

doch fehlt mir für dich geschick

Hallo Yoar,

 

Mir gefällt die erfrischend originelle Ausdrucksweise. Stilistisch könnte man vielleicht die Dreihebigkeit mit unbetonten Versbeginn durchhalten, wobei ein zu "glattes" Metrum dem Ding nicht stehen würde, auch die Hebungspralle passen gut zum Stil, wie auch  auch die "Brachialreime" gekidnappt/gewidmet.

Rot was weg könnte (oder auch stilistisch einfacher zu formulieren wäre), blau meine Vorschläge:

 

der liebe zweifelturm

mein jengaklotz am bein 

in dubio pro contra 

jetzt fällt's fällt mir wieder ein:

 

wer gänseblümchen zupft

als würd ein huhn gerupft

isst höchstens pustekuchen

und kotzt danach nur luft 

 

dein herz pflügt seine herrin 

sät schwindel ins gesicht 

was wer/ich brach, schien eine närrin 

aus dir selbst sprach jedoch nur das nichts

 

gedanken sei‘n sind gekidnappt

gaffertape auf meinem blick/ und gaffer taped den blick 

hätt mich dir ja mehr ich hätt mich dir gewidmet

doch fehlt mir für dich das geschick

 

 

 

Gern gelesen!

 

loop

 

 

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  • 2 Wochen später...

Hi Loop,

 

erstmal vielen Dank für Deine Gedanken und die Beschäftigung mit meinen Zeilen, außerdem sorry für die späte Antwort, mein Zeitfenster für Aktivitäten außerhalb der Arbeit ist grade ziemlich begrenzt.

Ich führ mal an, warum ich die meisten Deiner Vorschläge nicht übernehmen würde:

 

S1Z4:  ich finde, das apostrophierte es lenkt den Gedanken mehr auf das Jenga-Spiel, als auf den Einfall an sich.

 

S3Z3:  das „was“ führt zu  Mehrdeutigkeit. Der Fokus liegt ja strophenbezogen mehr auf der Agrar-Thematik ( pflügen, säen >>braches (Gesichtsfeld)), der Brechreiz aus Strophe 2 schwingt mit rein und unterschwellig evtl. auch ein Brechen des Geistes.

 

S3Z4: inhaltlich könnte man das so machen, jedoch gefällt mir die Substantivierung des Nichts nicht besonders. Ich finde die Einbringung des „selbst“ verstärkt die vorher angesprochene Gefühlswelt (Herz) mit nicht wahrgenommenem Bewusstsein  ( „ aus dem lyr. Du sprach nichts“).

Klanglich würde mir in Deiner Fassung eine Silbe fehlen.

 

S4Z1: Eine Frage der Zeitform…hmmm? Ich bin da doch eher im Konjunktiv, weil‘s ja Kopfkino des lyr. Ich‘s ist.

 

S4Z2: das „gaffertape“ zu trennen würde das lyr. Ich zu sehr in die Gaffer-Ecke schieben, gemeint ist ja das Klebeband.

 

S4Z3: klanglich gefällt mir Deine Version besser, aber das lyr. Ich hat sich ja mit dem lyr. Du vorher schon beschäftigt, auch wenn es keine große Interaktion gegeben hat, deswegen sollte das „mehr“ auch mit rein.

 

Das Gedicht hat, glaub ich, mindestens 1-2 Jahre brach gelegen und ich hab sehr lange für die letzten 2 Zeilen gebraucht, mit vielem Hin und Her.

 

S4Z4: meinem lyr. Ich würde niemals „das“ Geschick fehlen.

 

Hoffe ich konnte meine Standpunkte verständlich erläutern, danke nochmal für Dein feedback,

bin jederzeit für Kritik und Verbesserung offen.

 

 

Und liebe Josina, danke für die herzlichen Worte, hat mich sehr gefreut.

 

 

 

Wünsch Euch einen schönen Sonntag 

 

Yoar

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Hi Yoar

 

Ich lese, du hast dir viel überlegt, aber vielleicht solltest du bedenken, dass Apostrophieren hier eher ungeschickt als lyrisch wirkt, auch wenn man einen "gehobenen" Ton vermeiden und eher umgangssprachlich schreiben will. Und ich frage jetzt einmal blöd: Weißt du, was ich mit meinen Hinweisen auf das Handwerk (Metrum) meinte, also Hebungspralle und Auftakte und so?

 

Nur kurz noch:

 

"fällt's" in S1 ist unnötig, es bezieht sich hier auf das Nachfolgende, weil du eine Doppelpunkt am Ende des Verses setzt.

 

S4Z1: Das "sei‘n" verstehe ich gar nicht. Das ist auch kein Konjunktiv.

 

und noch

S3Z3: "was" ist hier grammatikalisch einfach falsch, weil es sich auf "die närrin" bezieht. 

 

 

 

loop

 

 

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