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Feedback jeder Art Gendern braucht kein Mensch

Hier gelten keine Vorgaben mit Ausnahme der allgemeinen Forenregeln.
Das Gendern ist ein tolles Spiel,
das die Bevölkerung nicht will.
Ein Krebsgeschwür mit Ambitionen,
dem Wichtigtuer inne wohnen.
 
Man stockt und stammelt vor sich hin,
denn gendern macht nicht wirklich Sinn.
Wer Worte auseinander reißt,
auf Sprachkultur am Ende scheißt.
 
Ein Hauch von Sinn macht die Idee,
fußt dennoch nur auf kleinem Zeh.
So gleichberechtigt wie gedacht,
ist dieser Funke nur bei Nacht.
 
So schaut man mal genauer nach,
entdeckt, dass dieses Land liegt brach.
 "Ärzt_in" als Beispiel zeigt uns bald,
durch' s Gendern Männer stehn' im Wald.
 
Den Mann als solches gibt's nicht mehr,
nicht existent, der Ofen leer.
Und wenn das Männlein wegradiert,
ist Frau alsbald auch derb blamiert.
 
Kein Nachwuchs mehr, höchstens Retorte,
wo früher noch ein Bohrer bohrte.
So ist erschöpft Germanikus,
bei all dem schriftlichen Verdruss.
 
So schließe ich mit nem Zitat,
das Heinz Rudolf Kunze gesprochen hat:
 
"Sobald ich gegenderte Sprache lese oder höre,
wird mir körperlich übel!"
 
sprach der Dübel. 
 
© SchwarzPoet
 
 
 
-Keine Fremdverlinkung in Beiträgen erlaubt! 
MfG Die Moderation JC-
 
Der Kunze ist nicht blöd, ...Gendersprache an sich ist, um bei der Wortwahl zu bleiben, blöd. Kunze spricht nur aus, was über 90% der Bevölkerung (inklusive Frauen und Divers) denkt. 😄
 
 
-DOPPELPOST ZUSAMMENGEFÜGT- 
 
 
Um es mal rabiat und schnörkellos zu sagen:
Gendersprache ist eine Vergewaltigung der deutschen Sprache!
 
Moin SchwarzPoet,
 
 
ich finde dein lyrisches Ich super unsympathisch, den Charakter hast du also offenbar gut herausgearbeitet.
Du bringst die Engstirnigkeit und Abfälligkeit des Konservativismus und das typische Heruntertreten auf Minderheiten sehr gut rüber.
 
In Teilen kann man das auch formal wiederfinden. Die Paarreime verleihen dem ganzen einen sehr bestimmten und vorantreibenden Charakter. Das Metrum ist durchgehend gleichbleibend, womit das stakkatohafte Herunterleiern der üblichen Genderkritik unterstützt wird. 
Einziger metrischer Ausbruch dann bei den beiden das Zitat einleitenden Versen, was ich als Übergang aus dem Poetischen in die traurige Realität und Geisteswelt eines offenbar unzufriedenen, privilegierten, alten, weißen Mannes auch sehr passend finde.
 
Genial als Wortspiel ist im Vers: "dem Wichtigtuer inne wohnen" das beinahe "Wichtigtuer_innen" - willst du da das N nicht noch anfügen, damit das satirisch noch besser greift? 
Erinnert mich auch direkt an einen Twitter-Beitrag eines AfD-Politikers, der sich über das Wort "Fahrspurende" in einer Nachricht echauffiert hat. Warum jetzt schon die Fahrspuren gegendert würden, haha.
 
Die Krone allen Übels haben deine Verse über die Stellung des Mannes auf. 
Diese Argumente hab ich ja noch nie verstanden, genau wie bei der Ehe für alle - da wird niemandem was weggenommen. 
Es wird nur anderen etwas gegeben, was ihnen Jahre, Jahrzehnte genommen wurde. Sichtbarkeit, Anerkennung. 
Von daher, der wunde Punkt ist durchaus getroffen, wer toxisch Männlich ist, sieht sich natürlich in seiner Sonderstellung bedroht, wenn andere auf die gleiche Ebene kommen.
 
Das Thema mit der Fortpflanzung ist zwar etwas weit hergeholt, da Reproduktion ja selten Texte braucht, aber solche Argumente habe ich auch schon gelesen. 
 
Ich selbst denke über gendergerechte Sprache, dass sie mir nicht weh tut. 
Ich muss sie nicht schön finden, so wie einen Brief vom Amt nicht schön finden muss. 
Problematisch finde ich sie nur, wenn sie andere ausschließt, etwa Menschen mit geistigen Behinderungen, für die schon standardsprachliche Texte eine Herausforderung sind.
 
Wie aber L* in deren Blog schreibt, oder ob die Tagesschau zwischen MItarbeiter_innen eine kleine Pause lässt, stört mich herzlich wenig. Und wenn die vielen Überkritiker von ihrem vermeintlichen Sprachthron mal herunterkommen, werden sie vielleicht auch merken, dass das gar nicht so sehr weh tut^^
 
LG Dali Lama
 
Moin @Dali Lama
 
Also ich persönlich fühle mich in meiner Männlichkeit nicht bedroht. Allerdings sollten sich die Menschen eher damit befassen, die wirklichen Ungerechtigkeiten in der Welt zu bekämpfen, anstatt die Sprache zu verunglimpfen, als wenn bei Unterdrückung, Krieg, Missbrauch, Seuchen usw. es nichts wichtigeres gäbe als eine Sprache ad absurdum zu führen. Würde man die Gendersprache als alleingültig einführen, müsste man so ziemlich alles an der Sprache abändern, in Büchern, Schulen Firmen, Ämtern und und und. Das kostet Unmengen und nicht nur den Staat, sondern auch jeden einzelnen Bürger. Dazu kommt noch, dass ja nicht gesagt ist, dass dann vor alten, antiken Büchern und Schriften, Gebäuden usw. halt gemacht wird und für Menschen die aus anderen Ländern nach Deutschland kommen, oder auch nur die deutsche Sprache lernen, wird es noch komplizierter. Liedtexte müssten umgeschrieben werden usw... Wo fängt es an und wo hört es auf. Das hat NICHTS aber aug GAR NICHTS mit rechter Gesinnung oder rechtem Gedankengut zu tun. Nur weil Rechtspopulisten diese Thematik auch für sich aufgegriffen haben, hat das mit rechts nichts am Hut. Also diese Argumentation ist wirklich hanebüchen. Wie in dem verlinkten Video schon angemerkt wurde, in der türkischen Sprache gibt es keinen wirklichen Geschlechterbezug, was allerdings die Unterdrückung der Frauen dort auch nicht beseitigt.
 
Gendersprache ist für mich eher der Versuch einiger weniger (die man vielleicht in einer Kleinstadt unterbringen könnte) sich wichtig zu machen.  Wie gesagt wurde auch in dieser Talkshow eine Umfrage gestartet und das Ergebnis wurde ebenso in männlich, weiblich und divers unterteilt und aufgeschlüsselt, was für mich persönlich doch extrem aussagekräftig erscheint. 😄
 
Dunkle Grüße
 
Moin SchwarzPoet,
 
also mir geht's in erster Linie um die Position des lyrischen Ichs hier in diesem Text. 
Wie du selbst darüber denkst, weiß ich nicht und das muss hier auch gar nicht zur Diskussion stehen^^ 
Allerdings sollten sich die Menschen eher damit befassen, die wirklichen Ungerechtigkeiten in der Welt zu bekämpfen, anstatt die Sprache zu verunglimpfen, als wenn bei Unterdrückung, Krieg, Missbrauch, Seuchen usw. es nichts wichtigeres gäbe als eine Sprache ad absurdum zu führen.
Ein Problem mit anderen zu Vergleichen hilft keinem der Probleme, gelöst zu werden. Das ist für mich kein Argument.
 
Würde man die Gendersprache als alleingültig einführen, müsste man so ziemlich alles an der Sprache abändern, in Büchern, Schulen Firmen, Ämtern und und und. Das kostet Unmengen und nicht nur den Staat, sondern auch jeden einzelnen Bürger. Dazu kommt noch, dass ja nicht gesagt ist, dass dann vor alten, antiken Büchern und Schriften, Gebäuden usw. halt gemacht wird und für Menschen die aus anderen Ländern nach Deutschland kommen, oder auch nur die deutsche Sprache lernen, wird es noch komplizierter. Liedtexte müssten umgeschrieben werden usw... Wo fängt es an und wo hört es auf.
Ich weiß nichts von Bestrebungen, dass Gendersprache alleingültig sein soll. Ich wüsste auch nicht, dass klassische Texte nun umgeschrieben werden sollen. 
Ich bin mir recht sicher, dass das individuelle Schreiben und Schaffen ganz individuell bleiben wird.
Kleiner Exkurs:
Wir müssen ja nun auch keine Gedichte in Leichter Sprache schreiben, nur weil Leichte Sprache gesetzlich verankert ist und für Behörden verpflichtend ist, um allen Menschen Teilhabe zu ermöglichen. Da gab es anfangs natürlich auch Aufschreie: Warum muss nun die Wahlbenachrichtigung in Leichter Sprache sein? Will man mich hier etwa für dumm verkaufen? Nun haben die meisten wohl begriffen, dass nichts weggenommen wird, dass nur dazugegeben wird, was eben manche brauchen. 
Nochmal, der Brief vom Amt ist ein schnöder Sachtext, der muss nicht ästhetisch sein, der darf gegendert sein, das tut nicht weh. 
Keiner wird uns Goethe wegnehmen. Vielleicht gibt es irgendwann gegenderte Versionen? Davon wird das Original aber nicht verschwunden sein. Und innersprachliche Variationen sind keine Seltenheit, sicher gibt es genug Jugendsprache-Goethe-Adaptionen. Da muss auch keiner traurig sein, die Originale sind immer noch lesbar.
Exkurs Ende. 
Zum Geld: Jap, Teilhabe kostet Geld. So war das immer, so wird das immer sein.
 
Das hat NICHTS aber aug GAR NICHTS mit rechter Gesinnung oder rechtem Gedankengut zu tun. Nur weil Rechtspopulisten diese Thematik auch für sich aufgegriffen haben, hat das mit rechts nichts am Hut. Also diese Argumentation ist wirklich hanebüchen. Wie in dem verlinkten Video schon angemerkt wurde, in der türkischen Sprache gibt es keinen wirklichen Geschlechterbezug, was allerdings die Unterdrückung der Frauen dort auch nicht beseitigt.
Das hab ich deinem lyrischen Ich hier nicht unterstellt. Ich sprach von Konservativismus^^
Aber wo du es erwähnst: Natürlich muss man trotzdem schauen, welche Rhetorik da stattfindet und ob man sich dieser Rhetorik bedienen will.
 
Gendersprache ist für mich eher der Versuch einiger weniger (die man vielleicht in einer Kleinstadt unterbringen könnte) sich wichtig zu machen.  Wie gesagt wurde auch in dieser Talkshow eine Umfrage gestartet und das Ergebnis wurde ebenso in männlich, weiblich und divers unterteilt und aufgeschlüsselt, was für mich persönlich doch extrem aussagekräftig erscheint. 😄
Naja, es ist als Unbetroffener immer recht leicht, etwas zu be-/verurteilen, das einen nicht selbst betrifft. 
Ich stelle es mir schwierig vor, wenn etwa ein transidentitärer Mensch einfach keine Repräsentanz in der Gesellschaft hat.  
Ist es wirklich wichtig machen, wenn man gesehen, beachtet, wertgeschätzt werden will? 
Ich weiß, dass viele Menschen gegen Gendern sind. 
Wie gesagt, schön oder ästhetisch finde ich es auch nicht und die bestehenden Gender-Konzepte sind alle noch nicht fertig gedacht (auch textliche Barrierefreiheit muss da eben eine Rolle spielen). 
Aber wie helfen in diesem Prozess, das Gendern allgemeintauglich zu machen, solche Scheinargumente wie die Reproduktionsfähigkeit der Menschheit? DAS ist hanebüchen^^
 
Es ist eben nicht immer alles aus der Sicht der privilegierten Mehrheit zu betrachten. 
Für Teilhabe und Gerechtigkeit zählen eben auch die leisen Stimmen - auch wenn die alle in eine Kleinstadt passen.
 
LG Dali Lama
 
Naja, es ist als Unbetroffener immer recht leicht, etwas zu be-/verurteilen, das einen nicht selbst betrifft. 
Ich stelle es mir schwierig vor, wenn etwa ein transidentitärer Mensch einfach keine Repräsentanz in der Gesellschaft hat.  
Wie ich schon erwähnt habe, wurde in der betreffenden Talkshow auch eine Umfrage gemacht, die sogar aufgeteilt wurde in männlich, weiblich, divers und gerade die Diversen, die diese Gendersprache direkt betreffen würde, haben sich sogar noch stärker dagegen ausgesprochen als die Männer, also über was diskutieren wir hier eigentlich gerade? 😄 Selbst wenn wir nur alle Diversen in Deutschland befragen würden, wären es über 90 %, die sich gegen die Gendersprache aussprechen. 😄 
 
Dunkle Grüße
 
Naja nun, als Frauen noch nicht wählen durften, hatte sich die Mehrheit gegen wählende Frauen ausgesprochen. 
Als Homosexualität noch unter Strafe stand, hatte sich die Mehrheit gegen Homosexualität ausgesprochen. 

Aber nur weil die Mehrheit eine Meinung hat, ist das nicht unbedingt immer die gerechteste.
 
Es ist aber auch ok. Jeder darf seine Meinung haben. Und L* darf deren Blog mit Sternchen schreiben. Und die Tagesschau darf eine Pause zwischen Mitarbeiter_innen lassen 😉
 
Einführung des Wahlrechtes für Frauen und Aufhebung des Verbotes gegen Homosexualität sind allerdings ganz andere Kaliber und kann man als Vervollständigung der Menschenrechte ansehen. Diese Gewichtung hat die Gendersprache bei weitem nicht und man vergleicht da Birnen mit Äpfeln. Abgesehen davon ist diese Gendersprache höchstens in der Entwicklungsphase und würde der Sprache eher einen Bärendienst erweisen. Wenn schon Gendersprache, dann ist die derzeitige Ausarbeitung eher: "Setzen 6!" Sprich, bevor das Thema Gendersprache ernsthaft diskutiert werden kann, sollte diese doch auch für den Sprachgebrauch ausgereift sein, anstatt unbeholfen zum heftig Stolpern zu verleiten.
 
Dunkle Grüße
 
Danke SchwarzPoet, dass du den Mut hast zu sagen was viele, aus Angst vor Konfrontationen oder aus reiner Faulheit nicht sagen. 
Manche wollen sogar das Wort "Mädchen" verbannen. 
Kurzum, du hast genug Argumente gebracht, hiermit möchte ich nur meinen Dank für deinen Mut bekunden.
Liebe Grüße
Carlos 
 
 
 
@Carlos Danke für deinen Kommentar. 🙂
 
Angst vor Konfrontationen darf man eh nicht haben, sonst läuft man Gefahr den Kopf in den Sand zu stecken und den Lauf der Welt zu verpassen, schließlich könnte man ja auch bei all dem Chaos auf der Welt, den einen oder anderen schönen Moment an sich vorbeiziehen lassen. 😉 
 
Dunkle Grüße
 
Wenn man Gendern ins 16. oder 17. Jahrhundert zurückversetzen würde, wäre es eine Laune der gehobenen Schicht, um das niedere und unwürdige / ungebildete Volk spielerisch noch mehr zu quälen und gegeneinander aufzuwiegeln. Jetzt ist die Frage, wem so etwas heutzutage etwas bringen könnte und würde.
 
Olá Schwarzpoet,

Ich lese in deinem Gedicht sehr viel Unverständnis für das Gendern.

Bevor ich meinen Essay schreibe, eine Frage:
Woher nimmst du diese (ü)90%? (welche auch noch Frauen und divers beinhaltet. Wie inklusive, Chapeau!)
 
Kunze spricht nur aus, was über 90% der Bevölkerung (inklusive Frauen und Divers) denkt.

Als (trans-)frau kann ich dir gerne meine, durchaus subjektive, wobei es dabei auch keine objektive gibt, Meinung geben. Ich fühlte/fühle mich ausgeschlossen, ich weiß, ich sollte/soll angesprochen werden durch das generische Maskulinum. Aber ich wurde/werde es nie. Wenn eine Lehrkraft mal, manchmal scherzhaft, manchmal ernsthaft, gegendert hat, hat es sich einfach angefühlt als würden sie mich auch sehen. Eine Trans*person, die dazu auch noch nicht mal ihr coming-out hatte, und somit jeden Ort, wo sie gesehen wurde, extremst gehasst hat, hat sich einfach etwas mehr akzeptiert gefühlt. Jedes Mal muss ich mich versuchen daran zu erinnern, dass man mich hier nicht exkludiert sondern einfach nur eine geschlechtsgeladene Sprache benutzt.

Als Mehrheit kann und wird man das Gefühl der Exklusion durch Sprache nur sehr schwer bis gar nicht verstehen. Denn als Mehrheit ist man nie exkludiert. Als Teil einer Minderheit bin und war ich schon immer exkludiert bei vielem. Es ist schmerzhaft und solche Sprachelemente tragen nur dazu bei. Als Mehrheit bzw. als Gewinnende des Systems können (besonders) viele Männer gar nicht nach vollziehen, wie sich genau das anfühlt. Stell du dir mal vor, du wirst jeden Tag mehrfach daran erinnert, dass man dich nicht als das sieht, was du bist. Etwas so grundlegendes wie dein Geschlecht ist scheinbar nicht erkennbar für die Leute (was ja logisch ist im falschen Köper) und du willst einfach nur schreien. Bitten, dass sie dich erkennen und es richtig sagen. Von Tag zu Tag. Für Jahre. (Wobei du dazu auch noch mit Geschlechtsdysphorien, Depression etc. zu kämpfen hast.)

Von den Bildern, die durch das generische Maskulinum, wie beispielsweise dem Klassiker, dass die Chefs in den Raum gehen, wobei man meist nicht geschlechtsneutrale Blobbs oder viele Frauen, sondern vorrangig Männer im Kopf hat.

Das Problem ist, Gendern wurde viel zu sehr, besonders von (besonders den) rechten (dazu zähle ich auch Konservatismus) Medien aufgebauscht. Die Polarisierung der beiden Lager wird weiterhin befeuert von (unnötigen) großen Mediendebatten, den großen Schlagzeilen wie: "Mutige Helden setzen sich gegen Bewegung ein", wobei es weder Mut braucht noch Heldentum sich gegen eine sprachliche Bewegung,  bei welcher man egal was man sagt immer Zuspruch in einem der Lager bekommt und man dann wieder, sobald es gegenwind aus dem anderen Lager kommt, von einer Cancelculture redet, weil ein paar Menschen auf Twitter dir ihre Meinung mitteilen, und man weiter als Held vom anderen Lager markiert wird. (Es gibt keine Cancelculture. Kannst mich gerne eines besseren, am besten mit vielen, sehr bekannten, bspw. Transphoben oder polarisierenden Figuren.)

Ich habe kein Problem damit, wenn man nicht gendert oder geschlechtsneutrale Ausweichmethoden wählt. Im Allgemeinen Sprachgebrauch kann dies sehr hinderlich sein. Ich denke in einem Wissenschaftlichem Jargon, jedoch gehört sich das (Oder geschlechtsneutrale Ausweichungen). Genauso in einem formellen Jargon wie einem Formula oder auch einer Rede.

Gendern ist bei weitem nicht perfekt. Aber besser (besonders für ohnehin schon [leidende] Minderheiten, welche in den momentanen (rechtskonservativen Medien) oft ausgegrenzt werden) als das generische Maskulinum. In einer perfekten Welt würden sich alle durch sowas, relativ (sprachlich) einfachem, wie dem generischem Maskulinum angesprochen fühlen.

Sprache ist ein konstanter Wandel. Kann man nichts dran ändern.

MfG, 
Ava 

PS: 
Tschuldige den langen Text. Musste raus. Hoffe alles ist verständlich.
 
@Ava , Gendern in der derzeitigen Form, wie es sprachlich ausgearbeitet wurde, ist unausgewogen, holpernd und unangenehm und erinnert eher als einen erzwungenen Unfall, den fast niemand begehen will. Wenn schon eine Anpassung an die Gendersprache passierten soll, dann sollte diese auch flüssig und sinnvoll in die bestehende Sprache eingefügt werden. Sprich um es an einem Beispiel zu erläutern:
1. Istzustand - > der Arzt, die Ärzte; die Ärztin, die Ärztinnen
2. derzeitiger Gendervorschlag -> die / der Ärzt_in
3. mein Vorschlag - >  der Arzt, die Ärzte; die Ärztin, die Ärztinnen; das Ärztas, die Ärztes
 
Sprich eine Erweiterung einzubauen, die man wahlweise und je nach Gegebenheit und Bezug wählen KANN aber nicht muss. Dafür müsste man nur den Duden überarbeiten, bei Aufzählungen können auch Diverse problemlos und respektvoll eingebunden werden und die Aufschreie würden ausbleiben. Natürlich müssten alle betroffenen Worte, Bezeichnungen angepasst bzw. erweitert werden.
 
Das wäre meiner Ansicht nach sinnvoll und nicht das unausgegorene Gestotter, was momentan als Gendersprache "verkauft" wird.
 
Dunkle Grüße
 
 
Wenn jede Gruppe ihrer Befindlichkeit wegen, allen anderen
ihre Sicht der Dinge von oben herab aufdrängen würde,
es wäre in jedem Fall eine absurde Überspitzung.
Dies fixiert auf ein Geschlecht oder Geschlechtsleben,
das angeblich eine Identität unterstreicht, dies erscheint mir
mehr als dreist.
Ich gehöre auch zu einer Minderheit, aber ich muss nicht überall
herum posaunen, man nehme mich nicht genug wahr.
Diesen Drang, sich öffentlich ständig zu zeigen,
mit dem gewissen Unterton, ja keine eigene Sprache zu benutzten,
als wären diese Wortklaubereien nicht ein Vorwand,
für einen Einfluss, der sich zum falschen Führungsanspruch
aufspielt, in zutiefst undemokratischer Weise.
Da eine stotternde und verkomplizierte Ausdrucksweise
jeder Ästhetik widerspricht, außer der ideologischen Oberschicht,.
 
 
 
LG.
Waldeck
 
 
 
Da pflichte ich Dir definitiv bei @J.W.Waldeck. Auch wenn man angenommen das, eine Gendersprache einführen würde, die auch vom Sprachlichen her kein Stottern verursacht,... wo fängt man an und insbesondere, wo hört man auf, es allen recht zu machen? Wenn jede Minderheit überall berücksichtigt werden müsste, bei der Sprache, bei der Auslegung und der Gerechtigkeit der Gesetze, vielleicht auch Minderheiten im Job sogar bevorzugen (vor allen anderen bevorzugen, statt wie alle anderen genauso gleich behandeln und nicht benachteiligen, was ja eher das Ziel sein sollte) usw., dann werden irgendwann die Minderheiten diejenigen sein, die den Ton angeben und die Mehrheit die sein, die unterdrückt wird und dann haben wir erneut das Prinzip der Monarchie und der Ausbeutung des Volkes durch den Adel, mal überspitzt gesagt. Wie man es macht, macht man es falsch und wenn man etwas sagt, wird einem sehr schnell eine rechte Gesinnung unterstellt. Also ganz ehrlich, nach meiner Auffassung wechselt die Idiotie der Menschen im Laufe der Weltgeschichte nur von der einen Seite hin und wieder zurück. Wenn man es noch extremer sagen möchte, schaut man sich den Verlauf des Kommunismus an. Der Grundgedanke von Marx und Engels war ja soweit toll, doch im Laufe der Geschichte haben sich im Kommunismus einige mehr oder minder Wahnsinnige an die Spitze gesetzt und den Grundgedanken völlig verzerrt und missbraucht, wie Stalin, Kim-Il-sung, Fidel Castro, Ceausescu, Putin usw. und ja, Putin zähle ich auch als Diktator dazu und es gibt und gab noch so einige mehr. Ja ich weiß, ich treibe das Thema auf die Spitze, aber die Grunddynamik des Ganzen weist rein psychologisch gesehen gewisse Parallelen auf und das heißt, grob skizziert, seine Nachteile in Vorteile zu wandeln, ohne die Nachteile der anderen zu respektieren. Wenn Menschenrechtsverletzungen oder Missbrauch dadurch beseitigt wird, ok. Aber mal ganz ehrlich, in diese Höhen die existierende Sprache zu heben, sehe ich schon mehr als kritisch. Wären Menschrechtsverletzungen durch Sprache oder Missbrauch durch Sprache anhand der Sprache gegeben, würde dies anders aussehen, aber meiner Auffassung nach ist dies nicht gegeben. Einzelne Worte aus dem Sprachgebrauch zu entfernen, wie die vor längerem in Schokoküsse umbenannten Süßigkeiten, gehe ich konform, aber dies sind einzelne Worte, die gestrichen werden und verändern nicht eine komplette Sprachkultur. Außerdem sollte man auch bedenken, dass wir uns auch von den anderen deutschstämmigen Sprachen dadurch mehr distanzieren und ich glaube kaum, dass Österreich und die Schweiz sich da anschließen würden.
Ich sehe die Genderdiskussion im Allgemeinen fast eher, zumindest zu Teilen schon als Aufbegehren einer jüngeren Generation, die sich versucht zu verwirklichen und zu rebellieren, wie gesagt zu Teilen.
 
Dunkle Grüße
 
Guten Morgen, 
 
du neigst nicht nur zu übertreiben in deinen kleinen Kommentarreden, du neigst sogar zum maßlosen Übertreiben. Sehr interessant in was für Gedanken man sich hineinsteigern kann wenn das Rad erstmal den Hügel hinab rollt. 
Wie dem auch sei, deine Vergleiche bringen mich zum schmunzeln. 
Ich darf nur hinzufügen das es die Pflicht unserer jüngeren Generation ist gegen die Ältere aufzubegehren. Das ist der natürliche Lauf der Dinge. 
 
JC
 
 
@Joshua Coan, das Lustige ist nicht die maßlose Überspitzung, die ich bewusst angewendet habe mit meinen Vergleichen, sondern eher der Funke Wahrheit , der darin enthalten ist und das ist der tragische und leider auch traurige Aspekt daran. Denn auch diejenigen, die die Gendersprache in der Öffentlichkeit fordern, übertreiben gern maßlos mit ihren Vergleichen. Besonders in der Dramaturgie ihres Auftretens, was genau das ist, was einem Großteil derer gegen den Strich geht, die gegen das Gendern sind.
 
Davon mal abgesehen haben wir eigentlich doch ganz andere Probleme in Deutschland und der Welt, denen wir uns doch wesentlich dringender zuwenden sollten, doch genau diese wichtigeren Probleme werden dann gern außer Acht gelassen. Da sage ich nur: "Typisch Idiotie der Menschen!"  🤣
 
Dunkle Grüße
 
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