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Geschrieben am

 

 

 

Geehrte Fahrgäste, 

 

Leider verzögert sich Ihre Ankunft. 

 

Wir befinden uns derzeit in einem Fall der herbstlichen Sprachstörung.

Vereinfachter Grund: Dramen.

 

 

Weisse Wände, weisse, offene Türen, die den kalten Wind hereinlassen – wer hat sie offen gelassen? 

 

Und so weiter: die Leute wissen nicht, wer sie sind. 

 

Noch näher: die Blätter – wir sehen sie nicht mehr, 

die bunten Kürbisse haben Sorgen wie ihre Augen, 

der Wind lässt uns auf unserer kalten Haut zurück, 

wir grüssen laut, die Drachen gehören uns, die Kinder, die im Wind vom Paradies erzählen - 

lebendig im Leben. 

 

Daheim ist es ein Geist, den ich im Zimmer erwarte:

doch wer ist das? 

 

Und die Wände werden für mich zu weiss, wie weisses, unbeschriebenes Papier – ich schüttle diesen Fluch ab. 

 

Ich habe Angst vor deiner Rückkehr. 

 

Wegen dir habe ich 4 tote Dichter eingesammelt, die ihrem endgültigen Schicksal entsprechen. 

Die erste Person zahlt die Miete morgen oder später danach – morgen – übermorgen – morgen – übermorgen und so weiter und sofort.

Der zweite baut Türme, hinterlässt aber nur Löcher. 

Der 3. hat einen Namen,  spricht über den Tod und Blut.  

Zugegeben, es ist lustig, aber man lacht nicht darüber.

Der letzte hat mir das Gehirn von innen heraus gebrochen. 

 

Ich drücke dies hier aus, damit sie ihre einfachsten und liebsten Dinge im Zug nicht zurücklassen. 

 

Es geht darum, dass sie erkennen, wer sie sind

und was sie brauchen.

 

Bitten Sie um Verständnis. 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bild: Datenbank

sunset-5871285.jpg

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Geschrieben

Ein echter @Federtanz-Text.

 

Ich grüße dich nach einer gefühlten Ewigkeit. Dein Thema hier ließt sich wie ein Traum, oder besser mit Traumsprache geschrieben. Du machst es dem Lesenden nicht leicht, sondern lässt Stirnfalten zurück. Feine Zeilen die mehr ein Gefühl ausdrücken, als wirklich eine Situation zu beschreiben. 

 

vor 5 Stunden schrieb Federtanz:

der Wind lässt uns auf unserer kalten Haut zurück, 

Gefällt mir sehr der Satz. 

 

Genau wie die Beschreibungen der vier Dichter. Hat etwas von der Zauberer von Oz. Besonders durch die Sätze darunter: 

 

vor 5 Stunden schrieb Federtanz:

geht darum, dass sie erkennen, wer sie sind

und was sie brauchen.

 

 

Um was es wirklich geht überlässt du den Lesenden, so kommt jeder an einem anderen Bahnhof an, obwohl alle im gleichen Zug mitfahren. 

 

Freue mich wieder von dir zu lesen. Tut gut! 

 

LG JC

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  • Schön 1
Geschrieben

Liebe Federtanz                                           War es vielleicht der Zeitgeist der das LI besuchte. Ein Nachdenklich machendes, vielfältiges Gedicht.               Gerne sinniert.                                            Herzliche Grüße, Josina

 

  • Schön 1
Geschrieben

Lieber @Joshua Coan and liebe @Josina

 

Vielen Dank für eure Rückmeldung. Ja, es tut gut, sich wieder dem Leben anzuschliessen: und träumend zu schreiben. 

 

Es freut mich, dass ihr gut angekommen seid. 

Auch dort, wo ich es nicht für möglich gehalten hätte.

 

Schöne Ankunftshallen. 

 

 

Schönen Sonntag..

 

Federtanz 

 

 

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