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Geschrieben am (bearbeitet)

Sommer springt mit kurzen Hosen

barfuß durch das hohe Gras.

An seinen Wegen blühen Rosen,

Regen macht die Erde nass.

 

Sommer liebt das Sonnenbaden.

Er badet uns und alle Welt,

wäscht und föhnt auch unsern Garten

und blondiert das Haferfeld.

 

Wie viele Knaben neigt auch Sommer

oft zu krassem Übermut.

Regen, Hagel, Blitz und Donner

schickt er und manch arge Flut.

 

Keiner kann den Sommer zähmen,

oft ist er entsetzlich heiß.

Wie schön ist dann ein Platz im Schatten

und ein Becher Erdbeereis.

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  • Schön 9
Geschrieben

hallo rüdiger,

 

sehr hübsch, wie du den sommer personifizierst. das gedicht hat mich in die sommerstimmung eines ausgelassenen freibadtages mitgenommen. :thumbup:

 

falls du daran interessiert bist, das metrum noch etwas zu glätten, dann lass es mich wissen und ich helfe dir gern dabei.  

 

liebe grüße

sofakatze

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Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb sofakatze:

falls du daran interessiert bist, das metrum noch etwas zu glätten, dann lass es mich wissen und ich helfe dir gern dabei.  

... ich habs nicht so mit dem Metrum ... lese es mir meist laut vor und wenn es dabei nicht hakt, bin ich froh ... aber wenn du mir helfen magst, sag ich gern danke

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Herbert Kaiser:

Hallo @Ruediger Bernhardt

 

Metrum hin und Metrum her - ich mag dein bildhaftes Sommergedicht. Es liest sich flüssig (das einzige was ich bezüglich Textarbeit verstehe) und spricht mich an. Nur beim Eis tendiere ich zu Schokolade und Haselnuss. 

 

Sommerliche Grüße sendet

HERBERT 

... Erdbeer nahm ich nur wegen des Metrums ...🤪

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

hallo rüdiger, 

 

vor 6 Stunden schrieb Ruediger Bernhardt:

... lese es mir meist laut vor und wenn es dabei nicht hakt, bin ich froh ...

 

es hakt auch nicht viel und offensichtlich kann es ja manch einer ohne zu stolpern lesen.

 

eine möglichkeit, wenn man sich unsicher ist, besteht darin, einfach mal die anzahl der silben pro vers zu zählen. das sagt erstmal noch nichts über betonungen aus, kann aber bereits ausreichen, dass man merkt, wo etwas stolpert.

 

hier bei dir sieht das gerade so aus, wenn ich mal die anzahl der silben in klammern hinter den vers setze:

 

Sommer springt mit kurzen Hosen (8)

barfuß durch das hohe Gras. (7)

An seinen Wegen blühen Rosen, (9)

Regen macht die Erde nass. (7)

 

Sommer liebt das Sonnenbaden. (8)

Er badet uns und alle Welt, (8)

wäscht und föhnt auch unsern Garten (8)

und blondiert das Haferfeld. (7)

 

Wie viele Knaben neigt auch Sommer (9)

oft zu krassem Übermut. (7)

Regen, Hagel, Blitz und Donner (8)

schickt er und manch arge Flut. (7)

 

Keiner kann den Sommer zähmen, (8)

oft ist er entsetzlich heiß. (7)

Wie schön ist dann ein Platz im Schatten (9)

und ein Becher Erdbeereis. (7)

 

du siehst also, dass du ganz viele 8er und 7er verse hast und dazwischen drei 9er. davon kommt dann auch das holpern, was ich beim lesen spüre. für dieses schöne und beschwingte sommergedicht bietet sich das wechseln von 8er und 7er versen an, wie du anfangs auch begonnen hast. natürlich ist es kein beinbruch, wenn man davon einmal abweicht, vor allem, wenn es den inhalt unterstützt. bei diesem gedicht sehe ich aber inhaltlich keinen anlass, die form zu verlassen, höchstens in der 3. Strophe, da es den übermut des sommers betonen könnte, indem man auch metrisch aus der reihe tanzt. das ist dann also ganz dir überlassen. 

aber zurück zu meinem vorschlag, das metrum so anzupassen, dass sich ein schön hin- und herschwingender text ergibt.

 

ich schreibe jetzt die verse mal so, dass sie jeweils im wechsel 8 und 7 silben haben und dahinter, was ich geändert habe, damit das so passt. das sollte hier ganz gut gehen, ohne den inhalt drastisch zu verändern. 

 

Sommer springt mit kurzen Hosen (8)

barfuß durch das hohe Gras. (7)

An den Wegen blühen Rosen, (8) - "seinen" durch "den" ersetzt

Regen macht die Erde nass. (7)

 

Sommer liebt das Sonnenbaden, (8) - komma statt punkt, damit der nächste vers verkürzt werden kann

badet uns und alle Welt, (7) - "er" weg (durch das komma im vers davor ist klar, auf wen er sich bezieht)

wäscht und föhnt auch unsern Garten (8)

und blondiert das Haferfeld. (7)

 

Wie die Knaben neigt auch Sommer (8) - "viele" durch "die" ersetzt

oft zu krassem Übermut. (7)

Regen, Hagel, Blitz und Donner (8)

schickt er und manch arge Flut. (7)

 

Keiner kann den Sommer zähmen, (8)

oft ist er entsetzlich heiß. (7)

Schön ist dann ein Platz im Schatten (8) - "wie" weggenommen, so ist die aussage auch kräftiger 

und ein Becher Erdbeereis. (7)

 

besonders mag ich übrigens das blondierte haferfeld, ein tolles bild!

 

was und ob überhaupt du davon etwas übernehmen willst, bleibt natürlich dir überlassen. es ist auch ohne glättung ein sehr schönes, lebhaftes gedicht mit originellen bildern, welches ich sehr gern gelesen habe. :grin:

 

liebe grüße

sofakatze 

 

  • Schön 2
Geschrieben

Lieber Rüdiger,

 

ich finde den Herrn Sommer sehr gelungen, eine erfrischende Ode an diese Tage.

 

Die Metaphern und Personifikationen sind sehr passend gewählt und man bekommt eine  Motivation in den Sommer mit guter Laune hineinzuspringen.

 

LG

 

Lucia

Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb sofakatze:

 

Sommer springt mit kurzen Hosen (8)

barfuß durch das hohe Gras. (7)

An den Wegen blühen Rosen, (8) - "seinen" durch "den" ersetzt

Regen macht die Erde nass. (7)

 

Sommer liebt das Sonnenbaden, (8) - komma statt punkt, damit der nächste vers verkürzt werden kann

badet uns und alle Welt, (7) - "er" weg (durch das komma im vers davor ist klar, auf wen er sich bezieht)

wäscht und föhnt auch unsern Garten (8)

und blondiert das Haferfeld. (7)

 

Wie die Knaben neigt auch Sommer (8) - "viele" durch "die" ersetzt

oft zu krassem Übermut. (7)

Regen, Hagel, Blitz und Donner (8)

schickt er und manch arge Flut. (7)

 

Keiner kann den Sommer zähmen, (8)

oft ist er entsetzlich heiß. (7)

Schön ist dann ein Platz im Schatten (8) - "wie" weggenommen, so ist die aussage auch kräftiger 

und ein Becher Erdbeereis. (7)

 

 

Sommer springt mit kurzen Hosen

barfuß durch das hohe Gras.

An den Wegen blühen Rosen, 

Regen macht die Erde nass. 

 

Sommer liebt das Sonnenbaden,

badet uns und alle Welt,

wäscht und föhnt auch unsern Garten

und blondiert das Haferfeld.

 

Wie die Knaben neigt auch Sommer 

oft zu krassem Übermut.

Regen, Hagel, Blitz und Donner

schickt er und manch arge Flut.

 

Keiner kann den Sommer zähmen,

oft ist er entsetzlich heiß.

Schön ist dann ein Platz im Schatten

und ein Becher Erdbeereis.

 

Danke liebe Sofakatze, 

du hast dir sehr viel Mühe mit mir gegeben.

Lieben Dank sagt Rüdiger

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Geschrieben
Am 25.7.2024 um 11:04 schrieb Ruediger Bernhardt:

Sommer springt mit kurzen Hosen

barfuß durch das hohe Gras.

An seinen Wegen blühen Rosen,

Regen macht die Erde nass.

 

Sommer liebt das Sonnenbaden.

Er badet uns und alle Welt,

wäscht und föhnt auch unsern Garten

und blondiert das Haferfeld.

 

Wie viele Knaben neigt auch Sommer

oft zu krassem Übermut.

Regen, Hagel, Blitz und Donner

schickt er und manch arge Flut.

 

Keiner kann den Sommer zähmen,

oft ist er entsetzlich heiß.

Wie schön ist dann ein Platz im Schatten

und ein Becher Erdbeereis.

 

Hallo Rüdiger,

 

wunderbar, wie sich dein guter Textentwurf dank Sofakatzes Hilfe in ein rythmisch hervorragendes und lesefreundliches Gedicht verwandelt hat! Großes Kompliment an euch beide! Ich habe die Urfassung hier nochmal zitiert. Du kannst die überarbeitete Version jetzt also oben in den Kopfbeitrag stellen.

 

Zwei Vorschläge hätte ich noch anzubieten. Der erste ist nur ein winziger Pinselstrich, den kannst du gerne ignorieren:

 

Sommer springt in kurzen Hosen

barfuß durch das hohe Gras.

An den Wegen blühen Rosen, 

Regen macht die Erde nass. 

 

Der zweite ist mir ein persönliches Anliegen. Aber auch den musst du selbstverständlich nicht annehmen:

 

Wie die Kinder neigt auch Sommer 

oft zu krassem Übermut.

Regen, Hagel, Blitz und Donner

schickt er und manch arge Flut.

 

Es war mir ein Vergnügen, in diesem konstruktiven Faden dabei sein zu dürfen. So macht das Forum Spaß!

 

LG Claudi

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Geschrieben

Guten Morgen in die Runde,

 

dem Lob für dein hervorstechend schönes Gedicht, lieber Rüdiger, möchte ich mich gerne anschließen. Ein Lesevergnügen!

 

Auch die Kommentare besonders von sofakatze und Claudi zum Thema Metrik können jedem unter uns zur Lektüre empfohlen werden. Mit den kleinen Glättungen ist eine richtige Perle entstanden.

 

Eine Kleinigkeit möchte ich noch anmerken: Mir erscheint es noch empfehlenswerter, nicht Silben (nur als solche) zu zählen, sondern Hebungen, also die Zahl der betonten Silben. Wobei man sich natürlich über das Versmaß im Klaren sein muss (jedenfalls, wenn man sich dazu entschlossen hat, in einem bestimmten, festen Versmaß zu schreiben, was ja nicht Pflicht ist). 

 

Das Grundmetrum war schon in der ersten Fassung deutlich erkennbar ein vierhebiger Trochäus:

 

Xx Xx Xx Xx

 

Wenn das konsequent durchgehalten werden soll, müssen also alle Verse ohne Auftakt mit einer betonten Silbe beginnen und jeweils vier betonte Silben (Hebungen) enthalten. Enden kann jeder Vers wahlweise mit einer betonten (männliche Kadenz) oder unbetonten Silbe (weibliche Kadenz), nur sollte die Anzahl der betonten Silben in jedem Vers die gleiche sein. Sehr harmonisch wirkt es, wenn wie hier weibliche und männliche Kadenzen regelmäßig abwechseln.

 

Das einfache Zählen aller Silben im Vers generiert in der Tat eine hohe Trefferquote, aber "unfehlbar" ist es nicht. Dahinter lauert nämlich die Gefahr, dass zwar die Anzahl korrekt bzw. regelmäßig ist (regelmäßig kann ja auch einen regelmäßigen Wechsel bedeuten, sofern ein klares Schema zu erkennen ist), dabei aber Betonungen hinterrücks auf Silben fallen, die beim normalen Sprechen unbetont blieben oder umgekehrt: Dass Silben, die eigentlich durch Betonung hervorgehoben werden müssten, sang- und klanglos unter den Tisch fallen.

 

Das ist im vorliegenden Gedicht nicht passiert, jedenfalls nicht in eklatanter Weise. Einzig in dem Vers:

 

"oft ist er entsetzlich heiß"

 

würde die eine oder der andere außerhalb eines Gedichtes vermutlich eher das "ist" etwas stärker betonen als "oft" oder "er", auf denen im trochäischen Vierheber metrisch bedingt die Akzente liegen, aber diese leichte Verschiebung lässt sich bei gutem Vortrag ausgleichen. ("... denn er ist entsetzlich heiß" wäre metrisch noch etwas glatter, aber inhaltlich gefällt mir "oft ist er entsezlich heiß" besser.) Metrisch wirklich makellose Gedichte ohne jeden Zweifelsfall gibt es vermutlich nicht.

 

Langer Rede kurzer Sinn: Zählt nicht Silben, zählt Betonungen! Und achtet darauf, dass die "richtigen" Silben betont sind ...

 

Betont gut gelaunte Grüße

Cornelius

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Geschrieben

liebe claudia,

 

deine ergänzungen machen es perfekt. ich wusste, dass mich die herausstellung der knaben stört, aber auf kinder bin ich einfach nicht gekommen - manchmal hat man wirklich scheuklappen vor den augen. :cool:

 

lieber cornelius,

 

ein ganz großer dank geht an dich für deine mühe, den fokus auf die hebungen zu lenken. natürlich ist das der noch viel bessere weg und führt ganz sicher zum ziel. :thumbsup:

 

ich hatte nur das gefühl, dass es rüdiger vielleicht verschrecken könnte, wenn ich mit Xen und betonungen und fachbegriffen wie trochäus, auftakt, kadenz usw. anfange und habe deshalb für den anfang erstmal den ganz einfachen schritt des silbenzählens gewählt. 

 

ungezählte liebe grüße :grin:

sofakatze

 

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