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Jene Mädchen hinter Kutschen

 

Jenes Mädchen, das der Hochzeitskutsche

wortlos hinterherklagt,

ohne sich zu wundern,

offene Augen, steht es da.

Jenes Mädchen heißt

zurückgelassene Zukunft

abgelegtes Leben

und sein Blick durchbohrt das Herz

wenn’s nur der Liebe pochen mag.

 

Noch regt sich Wut, schon wird sie überrollt

von gischtbehängten Trauerzügen.

Was auch dem, der sich eine

andre Zukunft wählte, bleibt

an Mitleid geht dahin

wie jenes Mädchens letztes Hoffen.

Ich bleib bei ihm stehen

und immer wieder kommt es mir

als bessere Wahl in meinen Sinn.

 

Es bleibt die Frage, auch bei Festen

gottgesegnet wie sie seien,

was Menschen feiern und wie sie’s

zu Wege bringen

jene Mädchen hinter Kutschen

nichtmal wahrzunehmen.

Ist es so gering

was fühlt und gibt und sterbend

sich dem Gang der Dinge fügt ?

 

Es ist vielleicht des Menschen allergrößte Sünde

minderwertig zu erachten

was den Dingen sich

nicht unterordnen lässt

und ihretwegen abzutöten

heißt der Vorwand auch Vernunft

es bleibt doch Mord.

Wie kann man leben als Verräter und

sich dann noch seiner Höllen wehren ?

 

Kann man es, will mir

das Rühmen solcher Stärke nicht gelingen.

Was so schwach scheint, dass es leidet,

ist mir größer.

Mit jedem Hufenschlag entfernt sich dieser Größe

mehr, was seiner Liebe zu gehören sich verweigert

in die Dunkelheit des eignen Ziels.

Jenes Mädchen ist ein Lichtstrahl

der von Höherem in Erinnerung bleibt.

 

Rupert 2-3. 12. 2002

Thomas Mann zugeeignet,

da inspiriert von der Schluss-Szene des ersten Teils der alten "Buddenbrooks"-Verfilmung ( mit H.J. Felmy )

____________________

 

Da dies das erste meiner hier abgelegten Gedichte ist und die Wahl gleich auf meinen "persönlichen Favoriten" fiel,

hier der Kommentar,

den ich selbst auf FB dazugeschrieben habe:

 

Zu: Jene Mädchen hinter Kutschen.

 

Ein imaginärer Dialog.

( Groteske )

 

„Rupert... Rupert ! Aufwachen ! In welcher Zeit lebst Du gerade ?

Fahren heute noch irgendwo Kutschen rum ?

Außer zum Sightseeing als Touristenattraktion ?

Was schreibst denn Du für’n Zeug ?

Und für wen ?

Suchst Du Deine Leserschaft im 19. Jahrhundert oder was ?

Und dann... Mädchen... Mädchen hinter Kutschen...

toll... das wollte man ja schon immer wissen, wenn da welche sind,

wahrscheinlich kommen sie in Deiner Fantasie in ganzen Scharen vor...

und dieser Hümpfelbrümpf ist dann auch noch...

Dein „persönliches Lieblingsgedicht“ ???

Verarschst Du uns ? Oder hast Du einen an der Waffel ?

Welchen Hund willste damit von hinterm Ofen vorlocken ?

Beschwer Dich bloß nicht, wenn Dich fortan... so drückst Du dich ja gerne aus...

wenn Dich fortan kein Mensch mehr ernst nimmt !“

 

„Ach, ich hatte gedacht, es genügt, dass mal Kutschen gefahren sind,

um sich hier hineinzuversetzen... mir dünkt ich hätte mich wohl geirrt.

Natürlich ist meine Fantasie voller Mädchen... aber die stehen da nicht

unbedingt hinter Kutschen. Eher stehe ich da hinter ihnen...

wenn ich aber da drüber schreibe... na ja, dann klingt auch meine Sprache

wahrscheinlich mehr wie die anderer Männer heutzutage...

falls mehr dabei rauskommt als primitive Urlaute...

klar, die können auch ein Gedicht sein... und natürlich

nehme ich mal wieder alle hops, das ist gar nicht mein Lieblingsgedicht.

Mein Lieblingsgedicht muss schließlich „die Tafelrunde“ sein...

Weil ich mich als Gralssucher darin wiederfinde...

Oder wenigstens was anderes, gleichermaßen politisches...

Oder was dezent aber pointiert humorvolles wie „Zurückgeworfen“.

Weil das so erbaulich ist...

So Sachen wie Jene Mädchen schreibe ich nur, um mich drüber

totzulachen, weil’s so saukomisch ist, erst Recht, wenn’s dann jemand

ernst nimmt. Im Grunde lebe ich damit meinen Hang zum Trivialen aus.

Und natürlich mach ich so was, um einen Job als Autor für Telenovelas

a la Sturm der Liebe zu ergattern.

Und um dem geneigten, anspruchsvollen Leser auch noch

das letzte Quäntchen Bereitschaft zu nehmen, sich

weiter mit meinem Geschreibsel auseinander zu setzen.“

 

Stattdessen aber... ( Achtung, die Groteske ist vorbei ! ):

 

Dies ist es und wird es wohl für mein ganzes Leben lang bleiben,

„das Gedicht“, das ich schreiben wollte und dessentwegen ich

wahrscheinlich überhaupt je angefangen habe, Gedichte zu machen.

Ich glaube nicht, und dies mit 100 % Überzeugung,

dass mir je ein besseres gelingen wird oder auch nur eins,

das in seiner Bedeutung für mich in seine Nähe kommt.

Vielleicht kennt der ein oder andere Leser dieses Kommentars,

was ich hier jetzt versuche, zu beschreiben.

Es gibt Gefühle, die verfolgen einen ein Leben lang.

Sie treffen einen, wenn sie wiederkehren, bis ins Mark,

aber man kann einfach nicht ausmachen, woraus genau sie

bestehen, man fasst dabei kaum einen Gedanken

und schon gar nicht hat man Worte für sie.

Dann verschwinden die Gefühle wieder, und man konnte

nichts davon festhalten, obwohl man wenigstens eine Spur davon

übrig haben möchte, um ihren genauen Auslösern auf die Schliche zu kommen.

Der logische Denker in mir sagt dann jedes Mal,

dass es doch möglich sein muss, da ich fest an das Prinzip

von „Ursache und Wirkung“ glaube.

Also wartet man auf den Moment, in dem es erneut geschieht,

um doch etwas davon zu erhaschen und so fest zu halten,

dass man es in Worte zu fassen vermag,

den Moment, in dem einem ein Licht aufgeht, das es ermöglicht,

die Ursache für die Gefühle so zu erschauen, dass man sie

auch selbst – zumindest in sich – wieder hervorrufen kann.

 

Und genau so war es mit diesem Gedicht.

Die Gefühle, die ich hier meine, sind eine tiefe und schwere

Melancholie, die mich in bestimmten Situationen immer wieder

überkam. Eine Trauer – viel mehr als Traurigkeit – die ich

nicht mitteilen konnte, die mich zwang, mich abzukapseln

und das Weite zu suchen, weil ich mich bis in die Grundfeste

meines Menschseins erschüttert sah.

Ich hatte einfach keine Ahnung, weshalb genau sie kam,

wenn sie kam. Ich wusste nur, dass sie durch eine Art der

Unmenschlichkeit ausgelöst worden sein musste, die mich

persönlich am allermeisten verletzt.

Ich hatte auch wirklich keine Sehnsucht nach der Wiederkehr

dieser Verletzung, konnte mich aber darauf verlassen:

Irgendwann kommt sie wieder, diese Melancholie.

Und deshalb wartete ich dann doch darauf,

um bitte, bitte endlich für mich klar zu sehen, was es ist.

Denn es war alles andere als vorhersehbar.

Ich meine... wenn sie gekommen wäre durch Fernsehnachrichten,

bei Kriegsbildern oder Katastrophen, wenn sie wenigstens gekommen

wäre bei distinktiven Abbildungen von Dingen, die für mich dem

„Bösen“ zuzuordnen sind...

aber nein, nenne man es Stumpfheit, doch oft nimmt nur noch

mein Intellekt die Dinge als „negativ“ wahr, aber

emotional bleibt längst eine verlässliche Schutzwand bestehen.

Bei Spielfilmen, die Krieg und Brutalität beinhalten, sowieso.

Es mussten bestimmte Faktoren zusammenfinden,

subtilere Formen des menschlichen Versagens oder Unwillens,

damit es mich „überfiel“. Eine „Psychokiste“ also.

 

Und dann, eines Nachts, kam dieser Moment.

Wie immer, völlig unerwartet, aber so, dass ich endlich

meine „Gedankenfinger“ an die Gefühle heften konnte,

und plötzlich ging es wie von selbst:

„Jene Mädchen hinter Kutschen“ ist die in Worte gefasste

Melancholie, die mich so viele Jahre immer wieder überfallen

hatte, und nicht nur das, dies Gedicht fasst auch die

Ursachen zusammen.

Es war mir also gelungen.

Aber wie ?

Ich schulde meinen Dank – für den Rest meines Lebens –

erstens: dem großen deutschen Schriftsteller Thomas Mann,

von dem ich bisher kein einziges Buch gelesen habe.

Immer noch nicht. Ich habe „Angst“ davor... wie immer,

wenn es sich eher um „große Schinken“ handelt.

( Die Überwindung, die es mich kostete, „Die Brüder Karamasov“

überhaupt in Angriff zu nehmen, und mich dann durch mehrere Werke Dostojewskis zu kämpfen, hat diese „Angst“ eher verschlimmert, egal, wie sehr die Lektüre sich

dann für mich gelohnt hat... letztlich fand ich den „Idioten“ am Besten, gefolgt von

„Rodon Raskolnikov ( Schuld und Sühne ) “, und den erschütternden „Aufzeichnungen aus dem Untergrund“. Aber das größte Lesevergnügen

hatte mir, wie schon so oft, eher kurzes bereitet: „Bobok“, „Das Krokodil“... ).

 

Ich will... aber ich will oft doch nicht so sehr, dass ich mich der Lektüre

dann stelle, ich schieb’s vor mir her und lese lieber Gedichte oder Kurzgeschichten.

So ist’s eben auch bei Thomas Mann... ich hab den „Untertan“ von Heinrich Mann

gelesen... der „Rest der Familie“ muss seither warten, so interessant es auch sein mag. Und sicher hat Thomas den Ruf, der „Wichtigste“ zu sein.

„Der Zauberberg“ wird sicher mein „Einstieg“.

Aber ich schulde ihm den Dank für die „Buddenbrooks“,

denn dieses Buch ist die Grundlage für das, was geschah.

Zweitens schulde ich meinen Dank den Leuten,

die damals dieses Buch verfilmten,

mit Hans Jörg Felmy, Lieselotte Pulver und Gustav Knuth.

Explizit jenen, denn in der Neuverfilmung ( die mir auch gut gefiel )

kommt diese Szene nicht vor...

und ich weiß nicht mal, ob Thomas Mann sie in seinem Buch tatsächlich

beschrieben hat, oder ob es der – geniale – Einfall des

Filmregisseurs war, um den „ersten Teil“ seiner Verfilmung

mit ihr abzuschließen.

Aber da kommt sie eben. Und sie macht mich fertig.

Ich habe also, spät in der Nacht und weil ich nichts besseres zu tun

wusste, diesen Film angesehen.

Ich bin mir fast sicher, dass ich ihn „längst kannte“, aber es muss viele,

viele Jahre hergewesen sein, dass ich ihn sah.

Also erschien er mir fast „neu“. Und hielt mich vor der Glotze.

 

Die Leistungen der Schauspieler... beeindruckend.

Ich meine... solche Besetzungen, Nadja Tiller war ja auch dabei,

und Boy Gobert, sind mit Sicherheit ein Traum für jeden Filmgourmet.

Ich finde übrigens, dass wir in Deutschland nicht nur großartige Schauspieler und Schauspielerinnen in der Vergangenheit haben, sondern dass wir stolz sein dürfen,

auf die Generationen, die nachkamen, auch wenn sich bei den Filmproduktionen

fürs Fernsehen einiges an Verflachung eingestellt hat... es soll halt möglichst wenig Geld kosten... aber es heißt ja oft, dass es keine „Typen“ mehr gebe...

und gerade in Deutschland ist das einfach nie wahr gewesen...

man denke nur an Armin Rohde, Michael Mende, Ulrich Noethen, Edgar Selge,

Manfred Hoppe oder den wunderbaren Ulrich Tukur, der jetzt sogar das „Tatort“ - Gucken wieder zum Pflichttermin macht.

Aber natürlich „musste“ ich diesen Film dann anschauen, in dem so viele große Leinwandstars aus der Generation meiner Eltern sich ein Stelldichein gaben.

Und wurde, da der „zweite Teil“ der „Buddenbrooks“ erst in der darauffolgenden Nacht gezeigt wurde, mit diesem Bild „ins Bett geschickt“:

Dieses Mädchen hinter der Hochzeitskutsche...

 

Und so konnte ich sie nicht mehr aufhalten, diese Melancholie.

Ich sah nur noch die „abgelegte Geliebte“ des letzten Firmenleiters

aus Thomas Mann’s Familienchronik, wie sie da hinter der Kutsche

steht und ihr hinterher schaut, darin ihr verflossenes, kurzes Glück

zusammen mit einer „ihm standesgemäßen“ Braut.

Ich konnte nicht zu Bett gehen. Ich konnte gar nicht schlafen.

Ich wusste, dieses Mädchen da,

es ist meine Melancholie. Also nahm ich Papier und Stift zur Hand.

Und ich fand endlich einen Weg, sie in Worte zu fassen, diese Melancholie...

Mit Hilfe dieses Bildes. Es wurde mir klar:

Sie ist ein Mensch. Ein Mensch, der mit seiner ganzen Hingabe auch ganze

Risiken eingeht und aus den dümmsten Gründen „verliert“,

Gründe, für die er selbst nichts kann. Gründe, die ihm

als Realisten in ihrer drohenden Konsequenz zwar bewusst sein müssten,

aber doch...

Man hofft mit ihm, man fühlt mit ihm, man verliert mit ihm.

Gegebene Liebe, die dann nichts mehr wert sein soll,

bzw. den Preis darstellt für das, was andere machen

oder meinen, machen zu müssen.

Der „Geber“ steht im Regen.

Toll, wie in den „Buddenbrooks“ dann, im zweiten Teil, gezeigt wird, welche Sinnlosigkeit daraus erwächst. Es ist der Wendepunkt, der Beginn

des Untergangs, nicht nur im unternehmerischen Sinn.

Natürlich befriedigt das den Gerechtigkeitssinn... wie sich hier

dann, urkatholisch als Sühne begreifbar,

eine Katastrophe nach der anderen einstellt.

Aber das Opfer... es erscheint umso sinnloser, und das bleibt

als tiefer Stachel in der Seele, so etwas kann niemals befriedigen.

Es hätte anders kommen können, völlig anders, für alle Beteiligten,

auch für Schwester und Bruder des Konsuls.

Und zwar so, dass selbst der Untergang der Firma inklusive

Verlust aller Privilegien nicht derart ins Gewicht gefallen wäre.

Man hätte sich menschlich verhalten können und es wäre

die Menschlichkeit geblieben. Das „Leben“ des Erbprinzen und Konsuls:

Eine „Höllenfahrt“ hinein in eine absolute Sinnlosigkeit, die mehr ist

als schicksalhafte Tristesse... und beginnt mit der Hochzeitsreise... phow !

In Wahrheit hat er einzig davor gelebt. Er lässt sein Leben zurück

mit „jenem Mädchen hinter der Kutsche“ !

So also kommt die Untat zurück zum Täter...

 

Ich erkannte die Ursache(n) für meine Melancholie aber schon

bei der Analyse dieser Schlüsselszene in jener Nacht.

Und kam zum Schluss, dass es Mord ist.

Teil zwei des Films, in der nächsten, überraschte mich dann

nicht mehr, ich hab ihn eher erlitten als genossen...

ich hab’s über mich ergehen lassen. Dieses jämmerliche,

nur noch in die Länge gezogene Ende eines Menschen,

hervorragend gespielt von Felmy. Und der Zusammenbruch

um ihn herum, die Bankrotterklärungen, eine nach der anderen.

Aber... ich werde nicht mehr von dieser Melancholie verfolgt.

Seither.

Ich kann sie dennoch jederzeit wieder „haben“.

Es genügt, „Jene Mädchen hinter Kutschen“ zu lesen.

Nicht, dass ich das oft tue. Ich habe wirklich keine Sehnsucht

danach, diese innere Wunde erneut aufzureißen und zu spüren.

Aber ich kann es. Und das ist wichtig für mich.

Ich habe mir das ermöglicht mit dem Gedicht... zur Konfrontation,

zur Selbstkonfrontation und –Erkenntnis und damit als

Hilfe zur Angstbewältigung.

Es ist – selbstverständlich – Thomas Mann zugeeignet.

Denn ohne ihn wäre mir das nicht gelungen.

Oder ich hätte noch viel länger auf den Moment warten müssen.

Ob mir dann aber ein solches Gedicht aus der Feder geflossen wäre ?

Komischerweise ist gerade dies, mein Lieblingsgedicht ( unter den eigenen ),

gar nichtmal so nahe an meinem Lieblingsdichter Rilke.

Aber vielleicht ist es ja – neben all den angeführten Gründen –

auch deshalb mein Lieblingsgedicht.

 

Euer Rupert.

 

P.S.:

Sollte auch Euch beim Durchlesen diese Melancholie erwischen,

dann wisst ihr wenigstens, warum.

Und dann nehmt es bitte persönlich ( und mir nicht übel ):

Ich bin Euer Bruder. Denn das kennzeichnet uns zusammen bis in die

Tiefe der „Seele“... es ist wie ein Brandzeichen, oder ?

Es würde mich freuen, wenn Ihr mich dann als Bruder

annehmt, in dem ihr hier bekennt, meine Schwester oder mein Bruder zu sein...

Dann bin ich nicht so allein... mit dem, was mein Herz so sehr verletzen kann.

Wenn es auch vielleicht nicht viele sind, wenn es auch nur ein Mensch ist,

bitte, bitte: bekenne Dich hier. Ich sage jetzt schon: Herzlichsten Dank.

  • 4 Monate später...
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Geschrieben

Hallo Rupert !

( Info: Habe mir nur Dein Gedicht ohne den eigenen Kommentar ausgedruckt,

um hier was dazu zu schreiben,

ich habe also "nur" das Gedicht gelesen,

schließlich sagtest Du mir,

dass Dir dies "am Besten gefällt" ).

 

Ich möchte mich auf einige Stellen

des Textes beschränken.

Deine Sprache mutet manchmal

recht modern an:

 

"ohne sich zu wundern,

offene Augen, steht es da.

Jenes Mädchen heißt

zurückgelassene Zukunft

abgelegtes Leben."

 

Andere Stellen klingen etwas altertümlich.

Lang und ausführlich erinnern sie an frühere Zeiten.

Ist wohl beabsichtigt. Das Gedicht

ist schließlich Thomas Mann zugeeignet:

 

"Mit jedem Hufenschlag entfernt sich dieser Größe

mehr, was seiner Liebe zu gehören sich verweigert..."

 

In der 4. Strophe: So drastisch wie hier beschrieben,

dürfte mancher Leser auf Abtreibung tippen.

Aber gemeint ist wohl der Verrat an sich selbst,

gegen sein Gewissen zu handeln.

 

Zum Abschluss ein kleiner Scherz:

Als ich den Titel zum ersten Mal überflog,

las ich zunächst "Mädchen zum Knutschen"

 

LG

Wolfgang

Geschrieben

Lieber Wolfgang,

 

wahrscheinlich war es ein Fehler, meine eigene Interpretation "anzuhängen", so ist's eben doch ne ganze Menge zum Lesen und damit vielleicht zu anstrengend für manche. Vielen Dank für Deinen Kommentar -

wenn Du mal alles liest, wirst Du sehen, dass ich selbst einiges angesprochen habe, was Du vorbringst.

Ich war mir allerdings nicht bewusst über sprachlich "Modernes" hier, für mich ist das Ganze ziemlich "altertümlich".

 

LG und bis bald

Rupi

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