Ralf T.
Autor
Das Urteil
Es war ein ewig altes Ding,
das wirklich vor Millionen von Jahren,
wie Sachen, die nicht zu suchen sind,
weil man nicht wusste, das sie da waren,
unter meterhohem Sand und Gestein
und auch wirklich ganz allein,
begraben doch wohl schien zu sein.
Es begab sich eines Tages,
natürlich sehr viel später war es,
wir wollen nun nicht wieder sagen,
natürlich nach Millionen von Jahren
(…weil wir da ja schon mal waren),
dass ein Mensch mit Spaten kam,
und der schien sehr viel Zeit zu haben,…
…und dieser fing, in des Spatens Namen,
nun just im Bereich des beschrieben Ding,
ohne davon Wissen zu haben, an mit graben,
tief ging‘s hinein, in den sandigen Boden,
manches Mal störte auch schon Gestein,
er legte es frei und warf‘s nach oben
und immer tiefer ging‘s hinein.
Doch dann, er war schon sehr, sehr tief,
wo kein Tageslicht mehr zu ihm stieß,
weil es erstmal nachts schon war,
also vom Tag schon nichts mehr da
und er so tief, wohin kein Tageslicht ging,
da stach er noch ein letztes Mal
des Spatens glänzendes Metall,
in den Sand und stieß auf das Ding.
Er merkte gleich, das ist kein Stein,
und vorsichtig mochte er sein,
als er das Ding hat freigelegt,
und es hat sichtbar ihn bewegt,
denn hatte er sowas noch nie geseh´n,
darum konnte er es nicht einordnen,
doch sah er, es war alt, drum schön,
und wahrscheinlich war es ein Knochen.
Doch festlegen wollt‘ er sich nicht,
er besah’s nochmal im Feuerschein
und als die Nacht weg, bei Tageslicht,
doch fiel ihm echt nichts dazu ein,
ein alter Knochen, bloß von was(?)
und als sein Urteil benannte er das,
auf was anderes kam er nicht.
Wie ein Lauffeuer ging‘s um,
die Kund vom mysteriösen alten Fund
und das vom Urteil ward gesprochen
und wer, nun was, vielleicht hat verbrochen,
wenn nicht jetzt, dann aber vor langer Zeit,
mit seinem Urteil war er stets bereit,
dafür Rede und Antwort zu stehen,
doch wollte ihn niemand hören oder sehen.
Es ging nur noch um das Gerede,
von viel Geschichten einer Fehde,
wo irgendwer zu Tode kam,
ein Gelaberspuk und der war dann,
letzten Endes auch schlecht dran,
weil immer etwas Neues dazukam,
was man letztlich gar nicht glauben kann.
Es machte sein Urteil vollends zunichte
durch viele erfundene Realitätsberichte,
die man auch Lügen könnte nennen,
doch das klingt letztlich primitiv
und weil wir ja den Ursprung kennen,
der wahrscheinlich aus der Urzeit ist
und mit Urteil ward benannt,
lässt man die Lüge kurzerhand
als wahrheitsgetreue Geschichte leben,
das klingt besser und hebt die Laune an,
für nachfolgende Zeiten eben.
Und die Moral von der Geschicht‘:
Trau deinem Gegenüber nicht,
wenn er Geschichten mag erzählen,
Hand und Fuß ist selbst erleben,
also was man selber hört und sieht,
persönlich wahrnimmt, so an sich,
das ist die Wahrheit eigentlich,
und wenn diese dich beehrt,
ist sie dein eigenes Urteil wert.
R. Trefflich am 23. Januar 2021
Es war ein ewig altes Ding,
das wirklich vor Millionen von Jahren,
wie Sachen, die nicht zu suchen sind,
weil man nicht wusste, das sie da waren,
unter meterhohem Sand und Gestein
und auch wirklich ganz allein,
begraben doch wohl schien zu sein.
Es begab sich eines Tages,
natürlich sehr viel später war es,
wir wollen nun nicht wieder sagen,
natürlich nach Millionen von Jahren
(…weil wir da ja schon mal waren),
dass ein Mensch mit Spaten kam,
und der schien sehr viel Zeit zu haben,…
…und dieser fing, in des Spatens Namen,
nun just im Bereich des beschrieben Ding,
ohne davon Wissen zu haben, an mit graben,
tief ging‘s hinein, in den sandigen Boden,
manches Mal störte auch schon Gestein,
er legte es frei und warf‘s nach oben
und immer tiefer ging‘s hinein.
Doch dann, er war schon sehr, sehr tief,
wo kein Tageslicht mehr zu ihm stieß,
weil es erstmal nachts schon war,
also vom Tag schon nichts mehr da
und er so tief, wohin kein Tageslicht ging,
da stach er noch ein letztes Mal
des Spatens glänzendes Metall,
in den Sand und stieß auf das Ding.
Er merkte gleich, das ist kein Stein,
und vorsichtig mochte er sein,
als er das Ding hat freigelegt,
und es hat sichtbar ihn bewegt,
denn hatte er sowas noch nie geseh´n,
darum konnte er es nicht einordnen,
doch sah er, es war alt, drum schön,
und wahrscheinlich war es ein Knochen.
Doch festlegen wollt‘ er sich nicht,
er besah’s nochmal im Feuerschein
und als die Nacht weg, bei Tageslicht,
doch fiel ihm echt nichts dazu ein,
ein alter Knochen, bloß von was(?)
und als sein Urteil benannte er das,
auf was anderes kam er nicht.
Wie ein Lauffeuer ging‘s um,
die Kund vom mysteriösen alten Fund
und das vom Urteil ward gesprochen
und wer, nun was, vielleicht hat verbrochen,
wenn nicht jetzt, dann aber vor langer Zeit,
mit seinem Urteil war er stets bereit,
dafür Rede und Antwort zu stehen,
doch wollte ihn niemand hören oder sehen.
Es ging nur noch um das Gerede,
von viel Geschichten einer Fehde,
wo irgendwer zu Tode kam,
ein Gelaberspuk und der war dann,
letzten Endes auch schlecht dran,
weil immer etwas Neues dazukam,
was man letztlich gar nicht glauben kann.
Es machte sein Urteil vollends zunichte
durch viele erfundene Realitätsberichte,
die man auch Lügen könnte nennen,
doch das klingt letztlich primitiv
und weil wir ja den Ursprung kennen,
der wahrscheinlich aus der Urzeit ist
und mit Urteil ward benannt,
lässt man die Lüge kurzerhand
als wahrheitsgetreue Geschichte leben,
das klingt besser und hebt die Laune an,
für nachfolgende Zeiten eben.
Und die Moral von der Geschicht‘:
Trau deinem Gegenüber nicht,
wenn er Geschichten mag erzählen,
Hand und Fuß ist selbst erleben,
also was man selber hört und sieht,
persönlich wahrnimmt, so an sich,
das ist die Wahrheit eigentlich,
und wenn diese dich beehrt,
ist sie dein eigenes Urteil wert.
R. Trefflich am 23. Januar 2021