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Feedback jeder Art ALTERSARMuT

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  • Sternwanderer
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ALTERSarMuT
Hinein geschubst in die Teuerwelt
bekomm ich deutlich weniger fürs Geld
als Rentner leb ich bald am Hungertuch
der Inflation ist's egal, dass ich zu Sparen versuch.
Gekauft wird nur noch im Angebot
doch ich ahn: bald ist zu teuer selbst Wasser und Brot.
Sag mir, was soll ich dann noch auf dieser Welt

die einst schön war, mit ein wenig mehr Geld.
 
© Sternwanderer
 
Nur mUt liebe Sternwanderer. 
 
"Nicht nur vom Brot lebt der Mensch", steht im Neuen Testament.
"Non in pane solo vivet homo, sed in omni verbo, quod procedit de ore Dei". 
Auf Latein klingt besser, macht satter. 
Buon Divertimento 
Carlos
 
Nicht nur vom Brot lebt der Mensch"
 
Stimmt, lieber Carlos, sondern auch von Luft und Liebe. Verzeih mir den Sarkasmus.
 
Gott sei Dank trifft die Altersarmut nicht auf mich zu.
 
Ich dachte heute an einen Beitrag den ich im Fernsehn gesehen habe. Es war ein kleiner Bericht über eine caritative Einrichtung die betroffenen Senioren ein kleines Geldgeschenk machen, damit sich diese mal ein Stück Kuchen im Café oder Sonstiges leisten können. Und aus dieser Erinnerung enstanden meine Zeilen.
 
 
LG Sternwanderer
 
Liebe Sternwanderer,
 
Eine sehr traurige Wahrheit in einer Welt des Überflusses, in der so viel weggeworfen und verramscht wird. Das passt nicht zusammen. Ich glaube, da denken einige auch an Suizid. Als es vor ein paar Jahren in der Türkei so schlimm war, haben viele alte Menschen tatsächlich darin den einzig gangbaren Weg gesehen. Beschämend. Aber es gibt auch zum Glück, viele die noch spenden und ein kleines Glück spenden. Bei uns heißt eine dieser Aktionen zur Weihnachtszeit z.B. Freude für alle. Und immer mehr sind davon betroffen und wie viele schämen sich und nehmen solche Angebote gar nicht an.
 
LGS
 
Liebe Sali,
 
ja, es ist wirklich unglaublich was in einer Wohlstandsgesellschaft passieren kann. Alle wissen es und viele schauen weg. 
Nun wird es mit den Unkosten noch schlimmer, hinsichtlich der Energiekosten. Und ja, manchmal ist der Freitod der einzige Ausweg. 
 
LG Sternwanderer 
 
Liebe Sternwanderer,
 
ja. Alterarmut ist Realität. Bittere Realität. Und es ist auch real, dass sie zunahm und weiter zunimmt.
 
Ich erinnere mich an meine Kindheit. An meine Großmutter, die ihre Marken in ihr Rentenheftchen klebte und sich auf die Rente freute. Leider starb sie an Krebs - ein Jahr vor ihrer Rente. Und es wäre eine gewesen, auch wenn meine Großmutter die meiste Zeit über Hausfrau war, damals war das noch so. Zusammen mit der Rente, die mein Großvater erwartete, wären beide im Alter ausreichend versorgt gewesen.
Hartz-IV-Empfänger, die gehen seit entsprechender Gesetzesänderung ja komplett leer aus, denn sobald es Hartz-IV heißt, heißt es auch keine Beiträge in die Rentenkasse. Sollen sich ja Pullover anziehen, wenn es kalt wird, brauchen keine Heizung. Brauchen keine Brille, brauchen keinen Herd, brauchen - nichts. Weil sie ja nichts 'verdienen'. 
 
Heutzutage sehe ich alte Menschen, die sich sorgfältig anziehen, die mit geputzten, abgetragenen Schuhen die Mülleimer nach Pfandflaschen und Dosen durchsuchen ... verschämt, Blickbegegnungen vermeidend. Und ich sah eine alte Frau, die etwas Brot und ein Päckchen Schnittwurst im Discounter stahl ... aber ich sah auch Menschen. Wie den Filialleiter dort und die Verkäuferinnen. Die nicht die Polizei riefen, sondern eine Einkaufstasche mit Lebensmitteln füllten und diese aus ihrer Tasche bezahlten. Und ich sah mich, die dieser alten, verhärmten Frau nachging - der Rest ist privat.
 
Jedenfalls ist so lange noch nicht alle Hoffnung verloren, so lange es noch Menschen unter den Unmenschen gibt. 
 
Und wir sollten wirklich, wirklich mehr Widerstand leisten. Nicht immer alles hinnehmen und glauben, was uns gesagt oder in den Medien gezeigt wird.
 
Hinter den Kulissen, in den Schwäbischen Tafeln, da sieht es ganz anders aus, als es im Fernsehen gezeigt wurde und wird. Da biegen sich keine Regale unter Bergen von frischem Obst und Gemüse. Da wird abgepflückt, geputzt und gewaschen, was Supermärkte und Discounter ansonsten in den Müll werfen. Verfaulter, welker Salat, Gummikarotten, faulige Kartoffeln, abgelaufener Joghurt. So sieht's aus.
 
In den Sozialkaufhäusern werden - natürlich nur bei entsprechender 'Gegenleistung', d. h. der Ausstellung einer Spendenquittung, um Geld für den 'Abfall' zu bekommen - Hundedecken mit Erbrochenem darauf, verlauste Kleidung (ja!), zerbrochenes Porzellan und Glas, heruntergebrannte Duftkerzenreste, mottenzerfressene Handtücher, zerrissene, alte Laken, dreckige, beschädigte Schuhe und, und, und abgegeben. 
 
Wohlstandsmüll für den menschlichen Müll. Haste nix, biste nix - heute mehr denn je zutreffend. Und: Biste nix, verdienste nix, kriegste nix. Aber es ist die Wohlstandsgesellschaft, die diesen 'Müll' - und zwar sowohl den einen als auch den anderen - produziert, produktiv, effektiv, rationalisierend wie sie ist ...
 
Die Schere zwischen Arm und Reich klafft immer weiter auseinander. Und ich gehöre zu den Menschen, die das nicht widerspruchslos hinnehmen. Die weder Schöngerede noch Schlechtgerede unkritisch glauben. 
 
Danke, Sternwanderer! Es kann nicht genug Aufklärung in dieser Hinsicht geben.
 
LG,
 
Anonyma
 
 
Hallo liebe Anonyma,
 
einen tollen Kommentar hast du geschrieben, für den ich herzlich DANKE sage.
 
Es läuft in unserer Gesellschaft sehr viel schief und man muss sich fragen: WIESO? Erst ich, dann ich und nochmal ich und irgendwann  bist                         du                      dran.
Wie kann es sein, dass der Egoismus so groß ist, der allerortens zu beobachten ist und in der Politik erst recht. Stichwort: geplante Diätenerhöhung! im Juli. Gerechtigfertig???! 
 
 
Es kann nicht oft genug an die Armut erinnert, die nur viel Mut, Stolz und Überlebenswillen zu ertragen ist. Doch WEN interessiert es?
 
 
LG Sternwanderer
 
Vielleicht täusche ich mich, aber oftmals wird von mehr Wohlfahrt gesprochen. Daß die Menschen wie du und ich und die von nebenan mehr für den Bedürftigen geben sollten. Dem widerspreche ich ja nicht, gebe aber zu bedenken, daß es einer Gesellschaft gut zu Gesicht stehen würde, wenn es diese "Bedürftigkeit" nicht gebe. Also, wenn es keiner Wohlfahrt bedürfte. Wenn ein jedes Mitglied der Gesellschaft genügend für sein Auskommen in menschenwürdiger Weise hätte.
 
LG, Heiko
 
 
Ach, noch ein Gedanke zum Thema "Freitod".
Freilich gibt es Situationen, bei denen sich der Gedanke auftut, dem Gegenwärtigen zu entfliehen. Und sei es aus einem Schmerz heraus.
Hingegen kann man dann aber sich wohl kaum des "Überstandenen" erfreuen.
 
Allerdings möchte ich mich hier nicht über andere erheben. Es ist halt nur meine eigene Auffassung.
 
 
 
  • Sternwanderer
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