Du bist wie ich kleiner Baum
dachte ich
Doch du bist
dreitausend Jahre älter
als ich
und dein Gleichgewicht
ist wie ein perfektes Gedicht
Es genügt sich
Ich will mir auch so genügen
doch ich sehne mich
zu sehr nach dem
Meer und dem schweren Wein
der Musen
Darf ich dich
(ganz vorsichtig)
-wie ich ein Gedicht
aus Sätzen setze-
aus der alten Erde graben ?
Ich gebe dir den allerschönsten
Namen
Ich schenke dir mein ganzes
Heim
Mein ganzes Alleine
Sein soll deines neuen
Namen ganz alleine sein
Ich kenne den Namen
in der weichen Innenhaut
einer braunäugigen Königin
Ich würde mich trauen
ihn laut zu singen
während meine Hände
an deine Wurzeln
dringen
Königlich tanzt er
leicht wie der Wind in deinen kleinen Zweigen
auf meiner Zunge wie ein Zungenkuß
Leicht wie eine Feder
heiß wie ein Sonnengruß
im Morgenruf einer Adlerin
Ich würde ihn dir zeigen
den einen Namen
dieser Königin
Er ist rot wie die Lust
meiner liebsten Muse
Wenn ich ihn in deine Rinde schriebe
mit meinem Blut
wäre dir das Lust und Blut genug
Wenn ich ihn gut dir wie ein Amen rufe ?
Genug gute Erde will ich um dich winden
für den langen Weg aus dem Wald
Die schönste Vase will ich für dich finden
die Vase des Morgengrauens
die Vase der Frauen
Trinke nur von meinem Blut und bald
wirst du bei uns ganz zu Hause sein
Wir werden alle da sein
wenn du deine erste Kirsche zeigst
und während du andächtig vor ihrer Schönheit schweigst
werde ich vor ihrer Schönheit
weinen