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Feedback jeder Art Der Uhrenmacher

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  • Sidgrani
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Joshua Coan

Teammitglied
ㅤModerator

Joshua Coans Themen
 
Der alte Uhrenmacher sitzt gebeugt am Arbeitstisch
Die Abendsonne flutet den Raum
Staub ungezählter Jahre wirbelt im Licht
Zweiundsiebzig Uhren ticken um ihn herum
Und doch vergeht sein Leben ist Stille
Verliert sich in Details zwischen Zahnrädern und Zeigern
Beim Reparieren der Uhren versucht er die Zeit zu vergessen
Egal wie oft er sie zu schönen Erinnerungen zurück dreht
Sie fliegt wie ein abgeschossener Pfeil
Und vergeht doch quälend langsam
Jede in diesem Raum,
In allen Formen, Farben und Größen,
Zeigt die Zeit eines fernen Landes an
Wo er sein Herz verloren hat
 

Joshua Coans Themen
@Carlos, @Oilenspiegel
Vielen Dank fürs aufmerksame Lesen und eure Tipps, von denen ich ein paar gerne umgesetzt hab. 
 
Oilenspiegel schrieb:
Da ist ein Bezugssprung vom Leben zum Uhrenmacher, der sich aus der Grammatik nicht erklärt.
Das sehe ich anders. Die Uhren sind sein Leben. Die Arbeit die ihm geblieben ist. 
Der Satz hier drückt es ganz gut aus:
Versucht beim Reparieren der Uhren die Zeit zu vergessen
 
 
Mit "Sie" war eine Geliebte gemeint. Aber den Gedanken mit der Liebe zur Zeit finde ich jetzt auch interessant. Vielleicht eine Hassliebe? Oder wohl eher nicht. Ich kenne schließlich niemanden der die Zeit liebt. Leute die Uhren lieben hingegen kenne ich viele. Mein Chef zum Beispiel. Der guckt da immer wieder gerne mal drauf ist mir aufgefallen. Sehr sehr oft. Scheint aber auch eine Hassliebe zu sein, denn manchmal schüttelt er auch nur den Kopf. Einmal in der Früh wenn ich zur Arbeit komme, und einmal beim Feierabend wenn ich wieder gehe. 
Na ja. 😉
 
LG JC
 
 
PS: Die letzten beiden Sätze sind inspiriert durch den Film: What Time is it There?
Ein Taiwanese lernt eine Frau kennen, die dann nach Frankreich reist. Auf einmal verspürt der den unbändigen Drang jede Uhr die er sieht, auf die Zeit die dort grad ist, umzustellen. Wirklich JEDE. 
Kleiner Filmtipp... das nebenbei. 😄
 
 
 

Claudis Themen
Hi Josh,
 
ein feines Gedicht, das ich sehr mag, obwohl ich sonst ja mehr auf Humorvolles stehe. Bzgl. des Personalpronomens im Versucht-Vers bin bei Oilen, hätte aber einen Kompromiss-Vorschlag anzubieten, der auch durch die andere Satzstellung noch etwas Abwechslung reinbringt (blau):
 
Der alte Uhrenmacher sitzt gebeugt am Arbeitstisch
Die Abendsonne flutet den dumpfen Raum
Staub ungezählter Jahre wirbelt im Licht
Hundert Uhren ticken um ihn herum
Und sein Leben vergeht in Stille
Verliert sich in Details zwischen Zahnrädern und Zeigern
Beim Reparieren der Uhren versucht er die Zeit zu vergessen
Egal wie oft er sie zu schönen Erinnerungen zurück dreht
Sie schreitet voran wie ein abgeschossener Pfeil Soldat?
Und doch so quälend langsam
Jede der hundert in diesem Raum
In allen Formen, Farben und Größen
Zeigt die Zeit eines fernen Landes an
Wo er sein Herz verloren hat
 
Die Kommas habe ich auch alle weggeputzt. Grau = evtl.weg? Für den Pfeil bräuchtest du ein anderes Verb.
 
Gerne gelesen! Heute gibt es keinen Senfkrapfen, nur lecker mit Marmelade gefüllte!
 
LG Claudi
 

Joshua Coans Themen
Hui... das ist cool! 
 
Hi Claudi! 
Deine Verbesserungen gefallen mir! 😃
Und du hast mich da auch noch auf eine Idee gebracht... das mit den Hundert Uhren! Warum nicht einfach die Anzahl der Uhren mit denen seiner Lebensjahre verbinden? Oder zumindest eine Andeutung darauf zu geben, die der Leser selbst herausspüren darf. Ich nehm da jetzt mal 70. Ein eigentlich pensionierter Uhrenmacher der aber noch unermüdlich weiter arbeitet, weil die Arbeit sein Leben ist.
 
Vielen Dank dafür und fürs vorbeischauen! 
 
LG dein Modkollege 
 
 
PS: 
Heute gibt es keinen Senfkrapfen
🥺.....
 
 
Hei Joshua,
 
eine sehr schöne Momentaufnahme, fast ein Stillleben, hast du festgehalten. Das erinnert mich an das Bild "A Visit" von Carl Spitzweg.
 
Vielleicht geht es aber noch etwas kürzer und kompakter? Ich habe es versucht:
 
Der alte Uhrenmacher sitzt gebeugt am Arbeitstisch
Staub ungezählter Jahre wirbelt in den Strahlen der Abendsonne
Zweiundsiebzig tickende Uhren sprechen zu ihm
Und doch vergeht sein Leben in Stille
Verliert sich zwischen Zahnrädern und Zeigern
Beim Reparieren versucht er die Zeit zu vergessen
Egal wie oft er sie zu schönen Erinnerungen zurück dreht
Sie fliegt schnell wie ein Pfeil
Und vergeht doch quälend langsam
Jede im Raum,
In allen Formen, Farben und Größen,
Zeigt die Zeit eines fernen Landes an
 
Wo er sein Herz verloren hat
 
 
Liebe Grüße
Sid
 
  • Sidgrani
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