Im Buch der Bücher steht geschrieben:
Wir sollen unsern Nächsten lieben.
So sagt im dritten Buch von Mose
(mein wirrer Kopf entsinnt sich lose)
Vers achtzehn im Kapitel neunzehn.
Wenn wir die Seiten auch gebräunt sehn,
so dürfen wir beim Tun und Dichten
uns gerne öfter danach richten.
Den Unterschied von Mensch und Tier
benennt Matthäus vier, Vers vier:
"Der Mensch lebt nicht vom Brot allein" -
sein Geist will auch verköstigt sein.
Matthäus fünfzehn, vierzehn mahnt:
Ein jeder Weg sei klug gebahnt.
Ein Blinder führe keinen Blinden,
weil beide sonst im Loch verschwinden.
Ein guter Christ beherzigt fleißig
Matthäus sechs, Vers dreiunddreißig:
"Es soll euch nicht um morgen bangen,
das Paradies sucht zu erlangen!"
Doch wo liegt Erlangen noch gleich?
In Franken wär das Himmelreich?
Ernüchtert sehen, die sich hetzten:
Die Ersten sind darin die Letzten.
"Was du nicht willst, das man dir tu,
das füg auch keinem andern zu!"
Dies rät dir Jesu Goldne Regel,
Matthäus sieben, zwölf - du Flegel!
Den Ephesern geschrieben, fand sich,
Kapitel vier, Vers sechsundzwanzig:
Die Sonne mag den Zorn nicht sehen,
sie soll nicht drüber untergehen.
Gewöhnlich sehr gefährlich lebt,
wer andern eine Grube gräbt -
dies hat in inspirierter Nacht
zu Pergamentpapier gebracht
der weise König Salomo.
Ich neige gern mein Haupt. Chapeau!
Der Knabe konnte Sprüche dichten
und wusste manchen Streit zu schlichten.
Bei Hiob steht, man glaubt es kaum:
Die Erde hängt im leeren Raum.
An nichts hat Gott sie festgemacht.
Wer hätte so was je gedacht?
Der Schreiber wusste ohne Google:
Der Erdenball ist eine Kugel!
Es folgt daraus: Des Weltalls Schöpfer
war jedenfalls kein Scheibentöpfer.
Dem Meer gebot er, streng und heiter:
"Bis hierher darfst du - und nicht weiter!"
Er hat die Welt (mitsamt Giraffen)
in einer Woche flugs erschaffen.
Ganz wörtlich ist das nicht zu nehmen,
zum Denken soll man sich bequemen:
Für Gott, wie man wohl ahnen mag,
sind tausend Jahre wie ein Tag.
Ist dieses Buch ein Überbleibsel
aus grauer Vorzeit? Nur Geschreibsel?
Was will es uns denn wirklich sagen?
Es bleiben Fragen über Fragen.
Nun lese ich zur guten Nacht
noch rasch Jakobus vier, Vers acht:
"Auf Gott sollst du dich zubewegen,
dann kommt er dir auch gern entgegen."
Gleich morgen gehe ich spazieren
und will es selber ausprobieren.
Wir sollen unsern Nächsten lieben.
So sagt im dritten Buch von Mose
(mein wirrer Kopf entsinnt sich lose)
Vers achtzehn im Kapitel neunzehn.
Wenn wir die Seiten auch gebräunt sehn,
so dürfen wir beim Tun und Dichten
uns gerne öfter danach richten.
Den Unterschied von Mensch und Tier
benennt Matthäus vier, Vers vier:
"Der Mensch lebt nicht vom Brot allein" -
sein Geist will auch verköstigt sein.
Matthäus fünfzehn, vierzehn mahnt:
Ein jeder Weg sei klug gebahnt.
Ein Blinder führe keinen Blinden,
weil beide sonst im Loch verschwinden.
Ein guter Christ beherzigt fleißig
Matthäus sechs, Vers dreiunddreißig:
"Es soll euch nicht um morgen bangen,
das Paradies sucht zu erlangen!"
Doch wo liegt Erlangen noch gleich?
In Franken wär das Himmelreich?
Ernüchtert sehen, die sich hetzten:
Die Ersten sind darin die Letzten.
"Was du nicht willst, das man dir tu,
das füg auch keinem andern zu!"
Dies rät dir Jesu Goldne Regel,
Matthäus sieben, zwölf - du Flegel!
Den Ephesern geschrieben, fand sich,
Kapitel vier, Vers sechsundzwanzig:
Die Sonne mag den Zorn nicht sehen,
sie soll nicht drüber untergehen.
Gewöhnlich sehr gefährlich lebt,
wer andern eine Grube gräbt -
dies hat in inspirierter Nacht
zu Pergamentpapier gebracht
der weise König Salomo.
Ich neige gern mein Haupt. Chapeau!
Der Knabe konnte Sprüche dichten
und wusste manchen Streit zu schlichten.
Bei Hiob steht, man glaubt es kaum:
Die Erde hängt im leeren Raum.
An nichts hat Gott sie festgemacht.
Wer hätte so was je gedacht?
Der Schreiber wusste ohne Google:
Der Erdenball ist eine Kugel!
Es folgt daraus: Des Weltalls Schöpfer
war jedenfalls kein Scheibentöpfer.
Dem Meer gebot er, streng und heiter:
"Bis hierher darfst du - und nicht weiter!"
Er hat die Welt (mitsamt Giraffen)
in einer Woche flugs erschaffen.
Ganz wörtlich ist das nicht zu nehmen,
zum Denken soll man sich bequemen:
Für Gott, wie man wohl ahnen mag,
sind tausend Jahre wie ein Tag.
Ist dieses Buch ein Überbleibsel
aus grauer Vorzeit? Nur Geschreibsel?
Was will es uns denn wirklich sagen?
Es bleiben Fragen über Fragen.
Nun lese ich zur guten Nacht
noch rasch Jakobus vier, Vers acht:
"Auf Gott sollst du dich zubewegen,
dann kommt er dir auch gern entgegen."
Gleich morgen gehe ich spazieren
und will es selber ausprobieren.