hey du, liebes schmuddeliges kind :wink:
nun komme ich endlich dazu, mich zu deinem tollen kommentar zu äußern. vorweg erstmal ein großes dankeschön für deine ausführliche und tiefsinnige beschäftigung mit meinen gedicht. ich bin wirklich geplättet, wie du die von mir geknüpften fäden zwischen deinem und meinem gedicht aufgespürt und verfolgt hast und dann genau am richtigen ende gezogen hast, um den vorhandenen fitz zu entfitzen. okay, ein wenig bin ich wohl auch selbst schuld, weil ich mich von deinem gedicht inspirieren ließ. :saint:
Wo in meinem Gedicht Wehmut, Nostalgie und Melancholie den Blick zurück prägen, zu dem die Anschauung der Natur das LI inspiriert, ist es hier der Blick nach vorn, Vorfreude, Hoffnung und das Gefühl von Leichtigkeit, das der Betrachter in den einfachen Zügen von Mutter Natur findet. Und doch sind beide Gedichte spiegelbildlich miteinander verbunden, was nicht zuletzt auch durch die geteilte Reimstruktur verdeutlicht wird, aber eben bereits im Titel klar wird.
sehr genau analysiert! rein formal habe ich dein gedicht nicht hundert prozentig gespiegelt, meines hat ja z. b. schon eine strophe mehr, aber in gewisser weise ist es der gegenentwurf zur wehmut deines gedichtes und trotzdem auch von der atmosphäre her gar nicht so weit weg davon, auch ein wenig wehmütig, aber auf jeden fall sanftmütig und von ruhe getragen zu sein. was ja auch auf dein gedicht mit seinen ruhigen bildern zutrifft.
Sie sind vielmehr zwei Seiten derselben Medaille oder eben spiegelbildlich einander zugewiesen (als Kind stellte ich mir vor dem Spiegel auch manchmal die Frage: "Was wenn mein Spiegelbild real ist und ich bin nur das Spiegelbild? Würde ich den Unterschied merken?").
ich als katze kann ich ja mein spiegelbild eh nicht erkennen. :wink:
deine frage finde ich für ein kind sehr philosophisch. ich habe mir als kind eine andere frage gestellt: was, wenn mein spiegelbild eine zweite reale person ist, die lediglich auf der anderen seite des spiegels lebt?
Dabei ist dir auch das Kunststück gelungen, ein Gefühl, das in einem einzigartigen Moment empfunden wird (und ohnehin nur an diesem einzigen Tag empfunden werden kann), nicht nur zu beschreiben, sondern es erfahrbar zu machen.
danke, dieses kompliment kann ich aber gern zurückgeben, denn es ist auch in deinem gedicht wunderbar nachspürbar, wie sich dieser augenblick am weiher anfühlt.
aber wenn ich es mir recht überlege, möchte ich das kompliment doch nicht zurückgeben, da es mir zu sehr gefällt. außerdem sind komplimente wohl, soweit mir bekannt, eh vom umtausch ausgeschlossen. :whistling:
Btw: Magst du nicht mal einen Kurs anbieten, in dem man lernt, Worte zu basteln? Da würde ich dem Kursleiter nicht einmal ins Wort fallen. :wink:
:wink:
ich glaube, dazu müsste ich gehirnchirurg werden und dann die gehirne der menschen entsprechend verdrahten. aber sowas lässt man uns katzen nicht, obwohl wir doch das *besteck* dazu bereits naturgegeben mitbringen.
🙄
Gerade "vertanzt" ist eine so hübsche Wortschöpfung. ... Und auch wenn ich dazu ein paar Theorien habe, wird das Wort mir wohl nie ganz das Geheimnis verraten, wie es dennoch dieses plastische Bild vor mein inneres Auge zaubert, bei dem die Lichtreflexionen des Mondes auf dem Teich so vielfach gebrochen und zerstäubt, sanft auf den leichten Wellen wiegen - es ist ein ganz klares Bild, das mich zugleich, jedes Mal, wenn ich es auf einem Gewässer sehe, zum Träumen einlädt und dazu, die Welt dämmernd und undeutlich zu sehen.
wow, danke, wie tiefgründig und einfühlsam du dieses wort aufgeschlüsselt hast. ich bin begeistert! :biggrin: mondlicht oder licht an sich ist ja schon etwas diffuses, nicht greifbares. erst diffus auf den wellen liegend, dann am stamm emporwandernd und sich im nachthimmel manifestierend gleitet das mondlicht wie der wunsch nach dem LD durch die gedanken des LI – ja, es ist als vorbereitendes bild für diesen wunsch nahezu optimal. cool, dass du das so erkannt hast. :thumbup:
Und v.a. ist es aus folgendem Grund poetisch:
Die ganze Zeit gebärdet sich dieses Gedicht als ein Naturgedicht bzw. als Gedicht, das über die Betrachtung der äußeren Vorgänge einen Einblick in die inneren Bewegungen des Betrachters gewährt. Nur ganz am Ende, mit dem allerletzten Vers wird all dies Gedachte und Empfundene einem geliebten Menschen zugedacht. Dies ist nicht nur ein hübscher Überraschungseffekt, weil das LD so unverhofft aus dem Hut gezaubert wird, nachdem es zuvor in der Intimität der Geheimnisse des LI eingesperrt war. Sonst könnte man diesen "Trick" bei jedem x-beliebigen Gedicht anwenden und beispielsweise ein Gedicht über die Corona-Politik der Bundeskanzlerin schreiben und am Ende über den Geliebten sprechen. :wink:
ach schade, so ein gedicht hätte ich ja zu gern mal gelesen. :tongue:
aber es freut mich ungeheuer, wie du die poesie des gedichtes herausgestellt hast und aufzeigst, wie unter dem eindruck des letzten verses die vorherigen an bedeutung gewinnen. danke! :grin:
Schöner geht es eigentlich nicht und wenn doch, erkläre mir, wie! :wink:
ich könnte jetzt anworten: fang an, deine eigenen gedichte zu lesen. :grin:
nochmal herzlichen dank!
lg
sofakatze
Ein traumhaft schönes Sommergedicht, liebe sofakatze. Ich sehe gerade, dass es aus einer Inspiration heraus entstand. Da schwenke ich auch gleich noch vorbei, aber vorerst vertanze, äh verweile ich hier noch ein bisschen. Gerate total ins Träumen.;-)
liebe letreo,
vielen lieben dank für deinen traumhaften kommentar! ja, träum gern noch ein wenig weiter, zumal du ja eh gerade schlafen gehen wolltest. :grin:
ein besuch bei einem gedicht vom schmuddelkind lohnt sich immer. bei diesem konnte ich nicht widerstehen, habe meinen haken gezückt und musste es entern.
ich gehöre nämlich zu den ins-piraten. :wink:
lg
sofakatze