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Feedback jeder Art Nachdem du fertig warst -

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Nachdem du fertig warst -
starb der Frühling
kam kein Morgen
nur du die Nacht und wer
dann fassten Hände nach
dem was nicht mehr war
        war nie ich
 
nachdem du fertig warst -
wandte sich die Mondin ab
fielen Sterne aus der Nacht
kein Licht im Schatten
zog sich ein Herz zusammen
in verzehrende Enge
        war nicht ich
 
nachdem du fertig warst -
fand eine Seele nicht zurück
lag ein Körper im Kampf
Taubheit gegen Schmerz
starrten Augen an die Decke
leer kein Glanz darin
        war das ich
 
nachdem du fertig warst -
brüllte Schweigen durch die Stille
lag Blöße unbedeckt
verbrannt von fremder Gier
schloss Schrecken einen Kindermund
dem man das Lächeln stahl
        war immer ich
 
 
Danke dir Skalde!
 
Dieser wiederkehrende Vers und Titel sagt im Grunde schon das meiste.  Es gibt kein Davor mehr.. aber nachdem..
 
Liebe Grüße, Lichtsammlerin
 
Hallo Sternwanderer
 
danke dir für dein Lob!
"sacken lassen" erscheint mir eine gute Idee. Manchmal ist es sinnvoller, Worte auf sich wirken zu lassen, als sie zu analysieren..
Den Mut haben weiter zu leben - auf jeden Fall! Und damit drückst du genau das aus, was rational "leicht" erscheint, aber praktisch sehr schwer ist. Es ist vielen nicht bewusst, wie viel Mut es braucht, um weiter zu leben. Aber es ist nicht selbstverständlich, es braucht Mut dazu.. danke dafür!
Das Wachsen ist ein Prozess. Ich frage mich, ob er je abgeschlossen ist - vermutlich nicht, jeder wächst sein Leben lang. Aber auch hier braucht es, wie du richtig festgestellt hast, den Mut.
 
Liebe Grüße, Lichtsammlerin
 
Hallo Lichtsammlerin,

ein schwer verdauliches Gedicht, eindrücklich geschrieben.

Nachdem LD 'fertig war', hat sich das Leben des LI grundlegend und unumkehrbar
geändert. Es gibt kein Morgen mehr, keinen Frühling. Was bleibt ist Nacht,
Taubheit, Schmerz, Leere.
Immerhin gelingt es dem LI im Laufe des 'Gedichtes' die Realität dieses
traumatischen Ereignisses nicht mehr zu ignorieren / zu verleugnen (war nicht
ich), sondern zu erkennen bzw. anzuerkennen (war immer ich). Das kann,
hoffentlich, ein erster Schritt hin zu einer professionellen
Auseinandersetzung mit diesem Trauma sein, der die Schmerzen des LI lindert
und einen 'Heilungsprozess' in Gang setzt. - Der Frühling freilich ist dem LI
unwiederbringlich gestorben. Und es heißt weiterleben. Weiterkämpfen. Stark
bleiben. Mutig sein. - Trotzdem.    

LG, Berthold 
 
Liebe Lichtsammlerin
Deine Worte berühren mich sehr, machen mich auch wütend
Die Zahl der Erwachsenen, Männer und Frauen, die Kinder missbrauchen ist hoch.
Das habe ich letzte Woche noch in den Nachrichten von einem Experten gehört. Das lässt mich erschauern. Was ist nur mit unsere Gesellschaft passiert. Und warum werden hinweise nicht intensiver verfolgt.
Deine Gedichte rütteln wach. Mit wenigen Worten sagst du so viel.
Das finde ich Mutig. ich hoffe es hilft dem, LI. Doch ganz bestimmt den Kindern die jetzt leiden.
Ich habe in einem meiner ersten Gedichte geschrieben Die Aussage des Wortes hat sehr viel
Gewicht. Daran glaube ich. Man darf nicht aufhören von den Quallen zu berichten.
LG Josina
 
Hallo avalo
 
das hast du sehr schön gesagt! Ob es schon soweit ist... wir werden sehen.
Danke dir!
 
Hallo Berthold,
 
ja, manches, wie der Frühling, ging unwiederbringlich verloren. Es ist alles anders.
Die Anerkennung ist ein wichtiger Schritt, das LI ordet die Geschehnisse ein. Sie fühlen sich "fremd" an, als beträfen sie nicht das LI, so ist es ein Prozess der von "war nie ich" zu "war immer ich" seinen Ausdruck findet.
Und es heißt weiterleben. Weiterkämpfen. Stark
bleiben. Mutig sein. - Trotzdem.
Das "Trotzdem" möchte ich dick unterstreichen, groß schreiben und laut vernehmbar werden lassen: TROTZDEM
Trotzdem leben, trotzdem lachen, trotzdem wagen.. ja.
Danke dir!
 
Hallo Josina,
 
auf jeden Fall hat das Wort Gewicht! Und um gegen Missbrauch und Gewalt anzugehen, besonders, weil Schweigen und Geheimhaltung die größten Gegner sind..
Was mit unserer Gesellschaft passiert ist? Ich weiß es nicht. Ich weiß auch nicht, ob es früher mal anders war, oder einfach noch weniger beachtet wurde, als heute. Leider gibt es zu viele Menschen, die keine Rücksicht nehmen oder gar Spaß daran haben, Kindern Leid zuzufügen.
Ich will wachrütteln. Aber im Grunde will ich nicht viel.. wenn nur ein Augenpaar am Ende wachsamer ist und vielleicht ein Kind dadurch vor Gewalt bewahrt, dann ist das schon mehr als ich für möglich hielt.
Und ja, es hilft auch dem LI die Worte aufzuschreiben, die Seele sprechen zu lassen! Lieben Dank dir!
 
 
Liebe Grüße euch dreien, Lichtsammlerin
 
Hallo Lichtsammlerin,
 
dein Gedicht hat mich tief bewegt, ich kann sehr gut nachfühlen, was du schreibst, Ähnliches kenne ich auch.....Es ist gut, dass du schreiben und sprechen kannst.
 
Bewegt gelesen.
 
Liebe Grüsse
anais
 
Hallo anais,
 
es tut mir sehr leid, dass du ähnliches selbst kennst.
Schreiben und sprechen können ist wichtig. Lange konnte ich das nicht..
Danke für deine Worte!
 
Liebe Grüße, Lichtsammlerin
 
Liebe Lichtsammlerin,
 
wieder ein sehr eindringlicher Text und wieder zeigst du hier viel Mut, dagegen anzugehen. Alleine dadurch, dass du es ansprichst, wachrüttttelst, schenkst du dem LI sehr viel Lebensqualität!
 
Stark und schwer verdaulich!
 
Lieben Gruß, Letreo
 
Hallo Lichtsammlerin,
 
der Titel klingt erst so banal, offenbart seine ganze Tragweite und Ungeheuerlichkeit aber dann beim Lesen.
 
"Als du fertig warst, war die Welt eine andere."
 
Das alleine hätte ein "Gedicht" sein können, denn es sagt eigentlich schon alles aus. Vergessen kann man so etwas bestimmt nie, aber man kann versuchen, den Geschehnissen ihren Schrecken zu nehmen.
 
Die Art und Weise wie du davon berichtest, verstärkt meine Betroffenheit beim Lesen. Ein Glück, dass du darüber schreiben kannst.
 
Liebe Grüße
Nöck
 
Liebe Letreo,
 
ich hoffe doch, dass ich dem LI damit Lebensqualität schenken kann.
Auch wenn es bedeutet, über einen großen Schatten zu springen.. ja, ich bin bereit dagegen anzugehen. LI auch. Und dafür schaut es zunächst den Tatsachen ins Auge..
Lieben Dank für deine Worte!
 
Hallo Nöck,
 
der Titel verkörpert ja im Grunde die Banalität des Handelns. "nachdem du fertig warst" war alles anders, aber mit etwas "fertig sein" ist eine höchst banale Sache.
Die nicht die Auswirkungen einbezieht, und deren Tragweite.
Ja, die Welt war eine andere.
aber man kann versuchen, den Geschehnissen ihren Schrecken zu nehmen.
"schloss Schrecken einen Kindermund" - den Schrecken nehmen, indem LI den Mund wieder öffnet. Und redet, bzw - schreibt.
Danke dir!
 
 
Liebe Grüße euch, Lichtsammlerin
 
Liebe Lichtsammlerin,
 
ich möchte mich den Worten von anais anschließen, deine Zeilen haben mich berührt, wie so oft.
ich finde es gut, dass du darüber schreiben kannst, für dich und auch im Namen der vielen anderen,
die ähnliches erlebt haben, die es (noch ) nicht schaffen darüber zu reden oder zu schreiben.
 
liebe Grüße
eiselfe
 
Liebe eiselfe,
 
ich danke dir! Es ist nicht leicht darüber zu schreiben.. aber es ist mir wichtig.
Ich hoffe doch, dass ich ein paar Menschen berühren oder ihnen Mut machen kann. So wie mir Menschen Mut machen, irgendwie, ist man zusammen stärker. Und Worte können verbinden.
 
Liebe Grüße, Lichtsammlerin
 
Liebe Lichtsammlerin
 
Es wurde schon genug gesagt, dem ich zustimme
 
Ich kann nur sagen: Es tut mir leid für Jeden der so etwas irgendwann erleben mußte. Sogar beim Lesen in einem Gedicht tut es weh und ich finde es schrecklich und traurig.
Du hast es wie immer gut, mächtig und ausdrucksvoll geschrieben,
aber ich bin nur traurig wenn ich es lese
und
es tut mir leid...
 
..ich hoffe dass das lyrische Ich über alles siegt und dass es ihm besser geht und noch mehr mit der Zeit gehen wird.
 
Liebe, mitfühlende Grüße
 
Lena
 
 
 
Liebe Lena,
 
danke für deine mitfühlenden Worte!
"es tut weh", ja, leider. Ich wünschte das könnte ich ändern, aber dieses Gefühl ist zu real. Gleichzeitig ist es irgendwie "gut", dass ich diesen Schmerz in Worten vermitteln kann, denn es tut weh. Und zu vielen ist diese Gefühlswelt nicht bewusst, der Schmerz nicht und nicht das Leid.
Und zu viele kennen es leider selbst..
 
..ich hoffe dass das lyrische Ich über alles siegt und dass es ihm besser geht und noch mehr mit der Zeit gehen wird.
Das hoffe ich auch. Muss ich das LI wohl fragen. Ich denke, es ist auf einem guten Weg, mit den Höhen und Tiefen des alltäglichen Wahnsinns :whistling:
 
Liebe Grüße, Lichtsammlerin
 
Liebe Lichtsammlerin,
 
die vielen mitfühlenden Kommentare zeigen, wie wichtig es ist, über dieses Thema zu schreiben. Ich möchte morgen ein älteres Gedicht einstellen, das sich genau mit dieser Problematik befasst. Ich bin gespannt, was du davon hältst, denn ich schreibe natürlich als Unbeteiligter aus einer ganz anderen Warte.
 
Liebe Grüße
Nöck
 
Hallo Nöck,
 
da magst du recht haben, ich finde es auch wichtig darüber zu schreiben. Zu kommunizieren. Weil so oft die Worte fehlen..
Alle paar Monate oder Jahre landet dann (wie zur Zeit) ein großer Fall in den Medien, alle regen sich auf (zu recht!) und sind empört. Fühlen vielleicht mit. Aber die Allgegenwärtigkeit wird leider oft außer acht gelassen.
Freunde, Bekannte, Nachbarn, Arbeitskollegen, Eltern, Familie... sind Täter. Morgens, mittags, abends, nachts ist Tatzeit. Aber dem mag man kaum ins Auge sehen, weil diese Wahrheit hässlich ist.
Ich schweife ab.. aber ja, auch das ist ein Grund, warum es so wichtig ist darüber zu kommunizieren. Kein Mantel des Schweigens darüber zu legen.. was ich selbst gerne tue. Es ist eben.. nicht leicht.
 
Ich bin gespannt auf dein Gedicht. Da ich morgen viel zu tun hab.. naja, die Tage komme ich auf jeden Fall dazu, es zu lesen.
Danke nochmals für deine Worte!
 
Liebe Grüße, Lichtsammlerin
 
Liebe Lichtsammlerin! 
Ich bin so berührt, dass ich nur schweigend schwer atmen kann und ich möchte dir einfach nur die Hand geben. Für immer.  
In tiefer Emotion gelesen.  
Sonja 
 
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