Aktuelles
Gedichte lesen und kostenlos veröffentlichen auf Poeten.de

Poeten.de ist ein kreatives Forum und ein Treffpunkt für alle, die gerne schreiben – ob Gedichte, Geschichten oder andere literarische Werke. Hier kannst du deine Texte mit anderen teilen, Feedback erhalten und dich inspirieren lassen. Um eigene Beiträge zu veröffentlichen und aktiv mitzudiskutieren, ist eine Registrierung erforderlich. Doch auch als Gast kannst du bereits viele Werke entdecken. Tauche ein in die Welt der Poesie und des Schreibens – wir freuen uns auf dich! 🚀

Feedback jeder Art Zwang

Hier gelten keine Vorgaben mit Ausnahme der allgemeinen Forenregeln.
  • Schmuddelkind
    letzte Antwort
  • 2
    Antworten
  • 642
    Aufrufe
  • Teilnehmer
Ich höre dich bis hierhin schreien
aus einer weit entfernten Welt.
Um dich vom Zwange zu befreien,
hat man dich unter Zwang gestellt.
Wie bleibt man da denn noch bei Sinnen
in einer solch verrückten Zeit,
da uns Gewissheiten entrinnen
in jenes Meer aus Möglichkeit?
Doch was du leimst aus Geistesscherben,
spricht ganz für sich, gewiss und klar,
dass in der Tat ich dich schon sterben
und wieder auferstehen sah.
Oft muss man sich erst überwinden,
um sich an ungeahntem Ort
zu unbestimmter Zeit zu finden.
Ich hoffe sehr, wir sehn uns dort.
 
 
(Aus dem Fundus)
 
Liebes Schmuddelkind,
 
wer nur den Zwang kennt, den verunsichert die  Freiheit, den verwirren ihre Möglichkeiten, und so scheint man ihn zwingen zu müssen, auf den Zwang zu verzichten.
Selbst die Naturwissenschaft musste begreifen, dass ihre Gesetze nur gelten, wenn sich ausreichend große Zahlen zufälliger Ereignisse überlagern. Aber sie hat es begriffen, hat geistigen Scherben neu zusammengeleimt, ist flexibler wieder auferstanden. Lässt z.B. das Elektron nicht mehr auf einer fixen Bahn kreisen, sondern sich irgendwann irgendwo aufhalten und gibt nur noch eine Wahrscheinlichkeit dafür an.
 
Mit Interesse gelesen.
 
LG g
 
Schöne Deutung, lieber gummibaum! :thumbup:
 
Rousseau hat ja mal gesagt, die Menschen müssten zur Freiheit gezwungen werden. Ja, in diesem Sinne kann man vielleicht tatsächlich die etwas seltsamen Verse drei und vier des Gedichts verstehen. Oft stellt sich mir die Frage, ob ein Mensch frei ist, wenn er aus 30 Fernsehsendern auswählt oder ob er nicht erst dann zur Freiheit gelangt, wenn er sich dazu entschließen kann, den Fernseher auszuschalten (oder gar wegzuwerfen)? Manche Dinge, von denen wir uns einbilden, sie würden zur Freiheit verhelfen, machen uns wohl in Wahrheit abhängig von diesen Dingen.
 
Selbst die Naturwissenschaft musste begreifen, dass ihre Gesetze nur gelten, wenn sich ausreichend große Zahlen zufälliger Ereignisse überlagern. Aber sie hat es begriffen, hat geistigen Scherben neu zusammengeleimt, ist flexibler wieder auferstanden. Lässt z.B. das Elektron nicht mehr auf einer fixen Bahn kreisen, sondern sich irgendwann irgendwo aufhalten und gibt nur noch eine Wahrscheinlichkeit dafür an.
Ja und man sollte auch als Wissenschaftler bei aller Neugier und Euphorie über seine Entdeckungen, die Bescheidenheit bewahren, dass alles Wissen ohnehin nur vorläufig ist. Naturgesetze gelten, bis sie an der Erfahrung scheitern und da weiß man nie, ob und wann dies geschehen wird.
 
LG
 
  • Schmuddelkind
    letzte Antwort
  • 2
    Antworten
  • 642
    Aufrufe
  • Teilnehmer
Zurück
Oben