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#8 Das Leben im Rückblick | die Feder des Monats | August 2020

  • Carry
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MythonPonty

Teammitglied
ㅤScript-Sensei
Liebe Poeten. 
 
Der August.. ein schönes Thema und ein erneut tolles Voting. Viele Stimmen haben für den August zum folgenden Ergebnis geführt.
 
Das Voting für die Feder des Monats #8 zum Thema Das Leben im Rückblick ist abgeschlossen. 
Alle Stimmen sind ausgewertet und die Gewinner für die ersten 3 Plätze wurden gewählt.
Aus insgesamt 96 abgegeben Stimmen gehen die Stimmen wie folgt an die ersten drei Plätze.
 
Mit 12 Stimmen hat das Werk "Handgestrickt" von @gummibaum gewonnen und somit den 1. Platz belegt. Herzlichen Glückwunsch von mir. Das ist ein wirklich tolles Werk.
 
Der 2. Platz, mit 11 Stimmen, geht an @Rhoberta, mit dem Werk "Für immer"
Herzlichen Glückwunsch. Das war ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Gummibaum, und wurde kurz vor Ende entschieden.
 
Der 3. Platz, mit 9 Stimmen, geht an @LisaN mit dem Werk "Ich muss mich neu erfinden"
Herzlichen Glückwunsch, und Danke auch dir für dein tolles Werk.
 
Eure Medaillen habe ich schon verteilt.
Ab sofort dürft ihr gerne alle Werke kommentieren, und euch hier im Thread austauschen.
Das Reaktionssystem wird auch wieder geöffnet, da ich ein Archiv aufgebaut habe, wo ich das Reaktionssystem separat freischalten kann.
 
Die komplette Übersicht aller Stimmen seht ihr <<hier>>.
 
Allen weiteren Teilnehmern kann ich auch ein dickes Lob für die tollen Werke aussprechen. 
Der nächste Wettbewerb startet direkt schon morgen mit dem Thema Licht und Schatten und kann <<hier>> aufgerufen werden. Vielleicht habt ihr ja da schon mit eurem nächsten Werk mehr Glück.
 
Ich freue mich auf eure Einsendungen, und weiterhin viele tolle Werke und wünsche euch noch einen schönen restlichen Abend.
 
Beste Grüße
MythonPonty (Sascha)
 
Anbei noch kurz eine kleine Übersicht einiger Kennzahlen.
96 abgegebene Stimmen
34 Wähler
6 x wurde 1 Stimme vergeben
x wurden 2 Stimmen vergeben
24 x wurden 3 Stimmen vergeben
----------------------------------------------------------------------------------------------------------
Die Regeln für die Feder des Monats #8
  • Thementreue - Das Werk sollte einen lesbaren Bezug zum vorgegebenen Thema DAS LEBEN IM RÜCKBLICK haben 
  • Begrenzung - Jeder darf nur 1 Werk (je Wettbewerb) einreichen
  • Frist - Es werden nur Werke die innerhalb der Abgabefrist, zwischen dem 01.08. - 24.08.2020 20:00 Uhr, eingereicht werden berücksichtigt
  • Ordnung - Alle Werke die an dieser Ausschreibung teilnehmen, müssen in diesem Beitrag als Antwort / Kommentar hinterlassen werden. Jedes Werk muss einen klar erkennbaren Titel, am besten fett formatiert, enthalten.
  • Sonstiges - Beiträge werden nach der Einreichung durch den Autor vom Moderatorenteam freigeschaltet und sind somit nicht direkt sichtbar. Im Werk selber dürfen keine Hinweise auf den Autor hinterlassen werden. Sofern Anmerkungen auf den Autoren verweisen, wird das Moderatorenteam diese entfernen, oder den Autoren zur Nachbesserung auffordern. Während der Einreichung- und Abstimmungsphase sind alle Beiträge anonymisiert, somit ist nicht ersichtlich welcher Autor welches Werk verfasst hat. Die Anonymisierung wird nach dem Wettbewerb aufgehoben. [SIZE= 1.4rem]Bei Fragen steht euch [/SIZE]@MythonPonty[SIZE= 1.4rem] gerne zur Verfügung[/SIZE]
  • Stimmenvergabe - Jedes Mitglied darf 3 Stimmen vergeben, aber nicht für sich selber abstimmen. Eigene Stimmen werden gelöscht. Steigt die Anzahl der eingereichten Werke auf über 30,  lasse ich die Anzahl der Stimmen steigen. Hier würde ich in 10er Schritten jeweils eine Stimme mehr erlauben. Wenn also 45 Werke eingereicht werden, hat jeder 5 Stimmen die er/sie vergeben kann, usw.
  • Abstimmungszeitraum - Die Stimmenvergabe #8 erfolgt zwischen dem 24.08.2020 20:30 Uhr - 31.08.2020 20:00 Uhr

Für alle Teilnehmer ist es wichtig dass ihr noch in eurer Kontoeinstellung den Wettbewerb aktiviert, sonst kann ich euch zu der Abstimmungsliste nicht hinzufügen.
Die Auswertung findet direkt im Anschluss automatisch statt. Der Autor mit den meisten Stimmen gewinnt den Monatswettbewerb.
 
Aus dem Erinnern
 
Vor mir gegangen, bester Freund!
Und tot wohl auch die erste Liebe.
Was wohl von ihrem Leben bliebe,
wenn ich nichts bin als bloß geträumt?
 
Mit mir wohl werden die Gedanken,
die letzten an die zwei verscheiden:
Ihr erster Kuss, sein schlimmstes Leiden -
wie Tropfen, die im Meer versanken.
 
Und irgendwann wird auch mein Leben
noch nicht einmal zu ahnen sein
und in ein Nichts, getreu und rein
sich ganz aus dem Erinnern heben.
 
Stein am Grund
 
Am Morgen liegt der Strand im Nebel
und die Möwen steigen auf
jeden Tag hör ich sie schreien
und immer zieht es mich hinaus
 
Meines Herzens Schlage, dumpfer Klang
da bricht hinein, der Wellengesang
und fern der sicheren Lande
auf offener See, ich um meine Seele bange
 
Wo der Leuchtturm in der Ferne
so weit draußen selbst wird zum Sterne
am Morgen mit den anderen sinkt
mit dem Licht ein weiterer Tag beginnt
 
Lass mich sinken, ins Bett am Grunde
da draußen fand ich doch kein Heim
nirgends hab ich es gefunden
mein leben lang war ich allein
 
Revue passé
 
Blick ich zurück
auf meine Lebensjahre
die dunkel liegen
in der untersten Schublade.
 
Fast vergessen von mir
weil nie drüber gesprochen
denn in vielen Momenten
ward mir das Herz gebrochen.
 
Nun säumen gestrige Bilder
den Weg meines übrigen Lebens
ich gehe schweigend vorüber
als sucht ich ihren Sinn vergebens.
 
All die Erinnerungen
übermannen mich wie ein Heer
und des Lebens Windungen
entwirren sich immer mehr
 
– bis zur graden Linie, was will ich mehr –
 
Handgestrickt
 
Die eine Nadel Ratio,
die andre Emotion,
den Faden fand ich irgendwo
im Bauch der Mutter schon.
Ich schlug nur ein paar Maschen an,
ich war ja noch ein Zwerg,
doch meine Nadeln strickten dann
behände an dem Werk.
Die Reihen wuchsen turbulent
durch meine Kinderzeit,
und zärtlich lag mit renitent
in spielerischem Streit.
Bei Mustern, die zu schwer gewählt
mit jugendlichem Ziel,
hab ich mich häufiger verzählt
und manche Masche fiel.
Doch ist das Ganze noch geglückt,
ich kettele die Tat.
Mein Leben wurde handgestrickt -
Es ist ein Unikat…
 
Auf ein Neues
Aus meiner Gruft schau ich zurück,
was hatte ich doch für ein Glück,
ich durfte so viel Liebe geben,
mit steter Freud im Frieden leben.
Den Krieg musste ich nicht erfahren,
auch nicht des Leids schlechtes gebaren,
meine Gesundheit war mir stets hold,
und meine Frau aus purem Gold.
Sie schenkte mir der Kinder drei,
in unsrem Herzen warn wir frei,
wir fühlten uns immer verbunden,
standen zur Seite beim Gesunden.
Jetzt liegt die Holde neben mir,
zum letzten Mal sind wir ein Wir,
und werden wir noch mal geboren,
mein Herz hat dich neu auserkoren.
 
Traum des Lebens
 
Die heitren Kindertage waren mir gewogen,
ich wuchs allzeit geliebt und stets umsorgt heran.
Auch um die Jugend fühlte ich mich nie betrogen,
 
ich war ein freier Mensch und strotzte vor Elan.
Die Zeit verging, ich dachte damals nicht an morgen,
ich lebte in den Tag wie auf der Achterbahn.
 
Was wirklich zählt im Leben blieb mir lang verborgen,
dann plötzlich kam die große Liebe über Nacht.
Mein ein und alles war für Frau und Kind zu sorgen,
 
das habe ich mit Freuden Tag für Tag gemacht.
Nun toben Enkelkinder durch die stillen Räume,
sie haben mir den Lebensmut zurückgebracht.
 
Doch hab ich mich mein ganzes Leben lang belogen
und weile lieber in der heilen Welt der Träume,
die Einsamkeit kriecht in mein Bett, bin ich erwacht.
 
Rückschau
 
Der Blick zurück fällt mir schwer
wahrscheinlich will ich es nicht mehr,
schnell weg aus der Vergangenheit
bin lieber hier in dieser Zeit

 
Meine Jugend war nicht lang
sofort in den Erwachsenenstrang
wurde ich hineingezogen,
fühlte mich da oft betrogen

 
Gekämpft, manchmal verloren,
Kinder habe ich geboren
es waren die schönsten Jahre,
Erinnerung ich gern bewahre
Jahrzehnte sind ins Land gezogen
haben mich dazu bewogen,
nur noch die Liebe zu behalten
und das Gute zu verwalten

 
Es war einmal
 
Kindheit, Drama und viel Tränen
hast du mit mir durchlebt,
das Schicksal sei hier zu erwähnen
hat sein Ziel stets angestrebt.
 
Jugend, Liebe und viel Lasten
hast du mit mir gefühlt,
es gelang nicht oft ein Rasten
weil die Seele abgekühlt.
 
Ehe, Pflicht und mein Scheiden
hast du bitterlich beklagt,
ich hab trotz vieler Tage Leiden
dem Glück stets hinterhergejagt.
 
Heute, jetzt und in den Stunden
hast du es leise still erkannt,
du heilst niemals meine Wunden,
weil zu tief sie in mir eingebrannt.
 
Mein Leben im Rückblick
 
Schau ich zurück auf wilde Zeiten,
kann dieser Blick viel Spaß bereiten.
Doch auch des Lebens ernster Wahn,
brach sich seit Kindesbeinen Bahn.

 
Sehr früh, behütet durch die Mutter,
bekam ich stets das beste Futter.
Zurück besinnt, war dies nicht schicklich,
noch heute bin ich etwas dicklich.

 
Auch später noch, als strammer Teen,
kam meinen Eltern in den Sinn,
oft ungefragt mich zu beraten,
um nicht auf falschem Weg zu waten.

 
Ich sollte mich -in allen Ehren-
in einer Lehre gut bewähren.
„Geh doch zur Bank, das macht viel Spaß,
denn mit ´nem Bankjob bist Du was!“

 
Nun gut, ich folgte dieser Bitte,
bekam als Lehrling manche Tritte,
die oft gepaart mit Fluch und Segen,
für Pubertiere ungelegen.

 
Ich musste zu des Vorstands Nutzen
bei ihm zu Haus die Fenster putzen.
Auch für die Wünsche der Kollegen,
da musste ich den Arsch bewegen.

 
Mein Vater meint: „Du bist zu schüchtern“,
und so erklärte er mir nüchtern:
„Beweise Dich im Karneval,
die suchen Leute mit ´nem Knall.“

 
Kurzum, die Bank sie war sehr trist,
drum wurde ich ein Humorist,
ich ließ die Trübsal, Trübsal sein
und trat in eine Garde ein.

 
Die Prinzengarde unsrer Stadt
ein Herz für Kokolores hat.
Dort machte ich in deren Mitte
als Büttenclown die ersten Schritte.

 
Speziell bei Frust in Krisen-Zeiten
ist’s wichtig, Freude zu bereiten
als Gegenpart zum Alltagstrubel
mit Witz, Humor und jeckem Jubel.

 
So bin ich in den ganzen Jahren
mit Witz und Frohsinn gut gefahren.
Jetzt bin ich alt und bin auch Rentner,
auch wieg ich immer noch 2 Zentner.

 
Ich schreib noch immer lust’ge Reden,
stets mit Humor. Etwas für jeden!
Darin glossier‘ ich Alltags-Sachen
für Menschen, die gern lauthals lachen.

 
Vom Elternhaus gut abgenabelt,
hab ich mein Leben neu verkabelt.
Der Blick zurück beweist erneut,
dass das, was war, man nicht bereut.

 
Für immer
 
Im Garten meiner Kindheit 
nisten die Vögel 
in immergrünen Hecken
 
Gänseblümchen blühen
und geflochten zu Kränzen
schmücken sie das Haar
 
eine Schaukel schwingt 
mich in den Frühling 
und ich springe 
mutig vergnügt in den Sommer
 
goldbraun färbt der Herbst 
die Linde
im Garten meiner Kindheit
und ich verlasse ihn
 
für immer
 
der Winter wird kommen
 
Lebenswege
 
Zwei Schritte nach vorn,
drei Schritte zurück, 
behutsam ein Fuß
vor den andren gesetzt, 
bin manchmal gestolpert,
doch mit etwas Glück, 
hab mich gleich gefangen,
nicht mal groß verletzt. 
 
Mal war er sehr eben,
mal holprig mein Weg, 
und manch einen Umweg
nahm ich gern in Kauf, 
auch war es mal brenzlig,
so schmal mancher Steg, 
trotz wackliger Knie,
hielt niemand mich auf. 
 
Der Weg sei das Ziel,
wenn auch meist unbestimmt, 
mag fälschlich auch er
in die Irre mal gehen, 
doch muss ich alleine
ihn meistern - bestimmt, 
ob sinnlos, ob sinnvoll,
lern ich zu verstehen. 
 
Will ich weiter kommen,
bleibt mir nur, zu gehen,
warum und weshalb,
das wird man einstig sehen.  
 
Verflucht
 
Gezeichnet von des Lebens Krisen,
an schweren Tagen so wie diesen,
sitzt sie im Lehnstuhl, grübelt nach
und ihr entweicht so manches Ach.
 
Wenn sie ihr doch nur sagen könnte,
das alles, was sie jemals trennte,
in ihrem Herzen töricht schmerzte,
auch wenn sie laut darüber scherzte.
 
Wie gerne hätte sie verstanden,
weshalb sie nie zusammen fanden.
Ein Kummer den sie leiden musste
und glaubte, dass nur sie ihn wusste.
 
Sie faltet ihre mürben Hände
und bittet um ein schnelles Ende,
kein Abschied, nicht einmal ein Brief,
fand man bei ihr, als sie entschlief.
 
Da steh ich nun an ihrem Grabe
und wünschte mir, ich hätt die Gabe,
nur einmal so wie sie zu sein
und trage es mit mir allein.
 
Wie immer, wenn ich Hilfe suche
und dann aus der Verzweiflung fluche.
Wir hätten drüber reden sollen,
denk ich, als mir die Tränen rollen.
 
Was bleibt
 
Und wieder: dass da nichts ist
kein Erkennen
- erinner dich -
 
so saß ich bei Oma, wir beide
am Anfang vom Ende des Lebens
für mich hieß Erinnern: ich leide;
für sie war das Suchen vergebens.
 
Die Blicke gebunden im Lauf der Zeit
nur gradeaus, niemals zurück
wo Schmerz lag, die Träne verriet mir dein Leid
zu vergessen: Kummer und Glück.
 
Und wieder: dass du da bist
im Erkennen
- vergiss es nicht -
 
so waren wir immer heimatlos
gekommen und suchten nur Land
zu bleiben und zogen das Los
zu halten des anderen Hand.
 
Wir sahen die Tage sich neigen
du sprachst von erfüllten Träumen
und roter Mohn wuchs übers Schweigen
der blüht, um dein Grab zu säumen
 
dort steh ich heute verwunden
im Rückblick auf alles was war
dank dir dem Leben verbunden
wird Gestern und Heute mir klar
 
und immer: dass da etwas ist
das bleibt.
 
Sogenannte midlife crisis 
 
Wenn ich könnte neu beginnen
Start von A wie anfangan
Urknall, Nullpunkt, Neugeburten,
Sanduhr wenden

Wie denn dann
 
Mit fünf Jahren brav und folgsam
Süsse Sechszehn
Hoch gelehrt
Haubetragend schon mit zwanzig -
Selbst beschert 
 
Ganz besondere Talente :
Backen, feudeln, frühaufstehen,
Schweine hüten, Hecken schneiden,
Lohn verdienen, kaufen gehen
Besser kann und geht es nich ... eigentlich 
 
Au!
Halb hundert Jahre später
Zwickt der Bauch und juckt das Fell
Schrumpft die Hülle, brauch die Brille
Sanduhr, sei doch nicht so schnell 
 
Werd mir plötzlich unbequem
Was ist nur mit mir geschehen 
Böse Zungen sagen nach
Die wohl die Tarantel stach
 
Spitzentanzen, dichten, malen
Alles ganz in Perfektion
Segeln auf den Ozeanen 
Bis in hinterste Region 
 
Stelle alles auf die Probe
Sing auf jedem Open Air
Wechsel öfter die Haarmode 
Wie gut ist ein anderer Herr

Beim Austoben zwischen Wogen 
Auf den Wellen, jo dideldum
Dreht sich plötzlich bei DEM Kappeln
Mir das Eingeweide um
 
SOS - hier stimmt was nicht
SOS - kein Land in Sicht
Boot und Ruder flink gekehrt
Sicherer Hafen, heim zum Herd
 
W wie wonnewohligwarmes
Z wie Ziel , X aufgeklärt
Nichts bis dato war infames
Philosophisch nichts verkehrt 
 
Das Leben hält den Atem an 
 
Das Leben hält den Atem an und für Millionen,
zerbombt der Traum vom Dasein, Freud und Glück.
Noch aus den Trümmern klingen weiter die Parolen,
zu viele, kamen niemals mehr zurück.
 
In Schutt und Asche liegt beweint Generationen,
die wehrlos ausgeraubt, vergast und skelettiert.
O Herr, ihr Leben hatte andere Visionen.
Wie Sinneslos sind die Soldaten aufmarschiert.
 
Verblieben sind die Gräber kreuzbegnadeter Personen
und Menschen die mit Nichts vor all dem Irrsinn steh‘n.
Die in dem Krieg bekämpft verwaisten Weltnationen,
vertrauen nun beherzt, es muss ja weiter geh‘n.
 
Was hat die Menschheit in den vielen letzten Jahren,
an Wahn und Dummheit nur bereitgestellt.
Wenn wir daraus nichts lernen können, Gott bewahre,
sind wir es, um die alles neu zerfällt.
 
Spuren
 
Ich öffne meine Lider
nach der zu kurzen Nacht.
Ich sah dich im Traum wieder,
bin ungern aufgewacht.
 
Mein Blick verbannt die Leere,
streift jede Einzelheit,
als wenn sie noch so wäre,
die gute alte Zeit.
 
Die Wand bemalt mit Farben,
die wir zwei ausgesucht.
Du hast sie aufgetragen,
mit Herz den Raum betucht.
 
Erinnerungen speisen,
sie prägen diesen Ort.
Ich will in ihnen reisen
und träume mich hinfort.
 
Buch des Lebens


 


Ich schreibe im Buch meines Lebens


über den Himmel meiner Kindheit


über die Sterne meiner Vergangenheit


 


Jeder Wimpernschlag


ist ein Schwung des Lebensfächers


Ein Erlebnis, ein Jahr, ein Moment


 


Auf der Leinwand meiner Erinnerung


laufen Filme des Lichts und der Dunkelheit


Fotografien eingefangener Zeitpunkte


Lächeln, Umarmungen, Freude


 


Meine Füße liefen


auf Stränden, Wiesen, Erde und Beton


Hände berührten Hände


Sand und Samt, Haut und Seide


 


Regentropfen, Tränen und Küsse


fielen auf mein Gesicht


Vom Wind war ich oft gestreichelt


und badete im Sonnenlicht


 


Augen sahen Sonnenauf- und untergänge


Stürme, Sternschnuppen, Meere


Das Herz erlebte Enttäuschung und Bewunderung


Angst und Hoffnung, Hass und Liebe


 


Die Seele träumte


erfüllt und unerfüllt


vom Sein und vom Werden


 


Alles im Rückblick


mit einem Wort


 


Leben

 
Im Nachhinein 
 
hab ich mich vertan
so oft im Leben 
vieles das war
völlig daneben
 
doch hatt ich auch Glück 
Freunde zu finden
mit denen mich 
alte Lieder verbinden
 
natürlich hab ich
mir auch Feinde gemacht
und hassend in
ihre Visagen gelacht 
 
mit blindem Auge 
auf alles gezielt 
für Vater Staat
den Sklaven gespielt 
 
ständig mit dem 
Gesetz in Konflikt
die Liebe die hatt
ich zum Teufel geschickt 
 
bis ich Kinder gesetzt 
in die kränkelnde Welt 
ich hoff nur dass sie
ihnen besser gefällt
 
wie ihrem Vater 
mein Herz war geschunden 
als ich zu ihrer
Mutter gefunden 
 
wie sie's gemacht hat 
hab ich nie kapiert 
sie hat alle Schäden
sofort repariert
 
es hat lange gedauert 
bis ich wurde ein Mann 
der lächelnd aufs Leben 
zurückblicken kann 
 
Das Sein im Schein
 
Vergangen ist die Zeit des Seins,
was war real und was nur Schein?
Im Nebel der Vergangenheit,
Verblasst Gefühl für Raum und Zeit.
 
Die Lüge macht das Märchen wahr,
bis man selbst glaubt, dass es so war.
Und Wahres, einstmals so real
Ist heute nur noch Rauch und Schall.
 
Geschichten für das Enkelkind,
Die durch und durch erfunden sind,
Erzähl ich stolz am Sterbebett
Denk selbst, dass ich sie erlebt hätt.
 
Der Bankraub und die Straßenschlacht,
Die eine ganz besondre Nacht.
Als dann, bis bald, ich gehe nun,
Um ewiglich im Tod zu ruhn.
Die Träume meines Seins im Mund 
gibt es zum bleiben keinen Grund.
 
  • Carry
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