Leben ohne Ende
Geburt, Eltern
und Kinderkrippe,
im grauen Hinterhof
stand eine Wippe,
und im Haus
auf halber Treppe,
für zwei Familien
eine Toilette.
Kindergarten und
dann ein Schwesterchen
gespielt haben wir
dann ungehemmt,
was kleine Kinder
eben so spielen,
wenn das Zanken
nicht mag überwiegen.
Die Eltern stritten
und wir da inmitten
wurden dann getrennt,
was man das Ende
der Familie nennt.
Blieb dann beim Vater,
man fragte mich nicht
obwohl jener lieb war
und immer noch ist,
wir zogen dann
zu den Großeltern,
es war wie auf’m Land,-
hier war ich gern…
…bei dem zwar
strengen Opapapa
und der Oma, die
mir eine Mama war,
mich behütete alsdann,
bis eine neue Mama kam
und auch eine Schwester,
die sie etwas später gebar.
Da waren wir dann
schon weggezogen,
aus vertrauter Gegend
der meine Kindheit
behütet war gewogen,
nun wohnten wir
in den Plattenbauten,
und genau hier
begann mit mir
für meine Eltern
das wahre Grauen.
Zu der Zeit bin ich
grade Zehn gewesen
als ich mich zudem
hielt für auserlesen,
mir Sachen zu nehmen,
die mir nicht gehörten,
Diebstahl und Raub
mich damals betörten.
Das Schule schwänzen
kam auch noch dazu,
zu faul zum lernen,
ich wollt‘ meine Ruh‘,
wollte eigentlich nur
am Leben „meinen Spaß“
den lebte ich aus
und das sehr krass.
Krass rauchen und trinken,
von zu Hause abhauen,
das Aneignen von Dingen
rotzfrech sein, Mist bauen,
das alles im Neubau
ganze zwei Jahr,
meine Eltern nervlich grau
und der Heimantrag war da.
Dann zwei Jahre
DDR – Spezialkinderheim,
ein kleiner Ausflug(?),
na dann schaut mal rein:
In jenem Heim
wo ich mal war,
in Bad Langensalza,
in diesem SKH,
da hatten wir
zur Schlafenszeit,
nen Nachtwächter,
der auch stets bereit, -
und mit uns gerne
Schach mal spielte,
und so mit einem
Auge schielte,...
...das andre Auge
war aus Glas,
doch so beim Schach
da konnt´ er was:
Er war tatsächlich
ein wahres Schachgenie,
so was wie den
gab´s vorher nie,
zumindest nicht
in meinem Leben,-
hatt´ ich so was
jemals gesehen...
...denn als er spielte
mit uns Schach,
hat er tatsächlich
eins gemacht:
Sich mit´m Rücken
zu uns gesetzt,
gab Koordinaten
klar und direkt,-
per Ansagen,
also Akustik pur
einer von uns
setzte die Figur,...
...die Schachfigur
für ihn so denn,
der Typ mocht´
jedes Mal gewinnen.
Und auch die and´re Seite
vergess ich bestimmt nie,
des Nachtwächter,
dem Schachgenie
an die ich mich
erinner´ ganz klar,
weil die auch
einzigartig war.
Es war seine Liebe
zum Metall,
sarkastisch nenn´
ich es so mal,
die war nun wirklich
echt so extrem,-
das er sie musst
bei uns ausleben,...
...denn er hatte da
nen Eisenstab ,-
der wohl nicht ganz
nen Meter ergab,
so in der Länge
nun mal eben, -
den tat er stetig
dann mitnehmen,
wenn er auf
Schreckkontrolle kam,
hat er im Ärmel
ihn getragen.
Er zog ihn meistens
blitzschnell heraus,
wenn er merkte
jemand raucht,
er schlug hart zu
egal wohin,-
hat meist nur das
Gesicht gemieden,....
...doch´s Nikotin
nicht ausgetrieben.
Hatte er den Stahlstab
mal nicht parat, -
nahm´ er was es
sonst noch gab,
auch so mit Besen
fest in der Hand, -
im freiwilligen
Sadistenzwang.
Dann war da auch
mal nen Student,
in Pädagogenlehre
ganz konsequent,
der war als Praktikant
ab und zu mal da,
noch ehe er selbst
ein Erzieher war.
Es war zum Samstag,
so Abendbrotzeit,
nur zwei Erzieher
weit und breit,...
... ein Erzieher
und eine Erzieherin,
für Jungs der Praktikant,
für Mädchen ein Fräulein
zum Erziehungssinn.
Der Praktikant gab uns
zum Abendbrot,
nun absolutes
Sprechverbot,
jedoch ließ man
es sich nicht nehmen,
dann doch mal
ab und an zu reden.
So Torsten B.
aus Berlin,
redete fröhlich,
informativ dahin.
In seiner Persönlichkeit
sehr zurückgestellt
(die zu dieser Zeit
nicht war von Welt,
denn war er wohl...
...kein Augenschmaus),
rastete der Praktikant
dann völlig aus.
Das Reden sah er
klar als Grund, -
(in der Hand
das Schlüsselbund)
zuzuhauen wohl
hart alsdann,
worauf des Torstens
Blut auch rann.
Was dann folgte,
wohl alles aufwiegt
er hat die Fresse
passend vollgekriegt,
Tumult und Aufstand
ging los fürwahr
das Heim war nicht mehr
was es mal war.
Denn alle haben
dann unbeirrt,
erst einmal
heftig randaliert,
bis dann schließlich
der Bereitschaftswagen,
der Volkspolizei
kam angefahren,...
...klar war dann
der Aufstand aus,
doch die Polizeiwut
war uns Applaus.
In der Schule
war dann auch PA,...
...was als Lernfach
Produktive Arbeit war,
und da gab es einen
PA-Lehrer natürlich,
der sah sich
in Erzieherpflicht, -
auch mit Gewalt
wenn man nicht hörte, -
da ihn nun das,
doch wohl sehr störte.
An solch einem
produktivem Tag,-
war´n wir, wie ich
das heut´ so sag,
für Sozialismus
straff eingeplant,
mit Aufgaben
die zum werkeln war´n.
Der PA-Lehrer
war ganz voll Gnatz,
ich stand nicht
an meinem Arbeitsplatz
das werkeln langweilte
mich ganz klar,
drum ich nicht
an der Werkbank war.
Der PA-Lehrer kam
mit einem Satz, -
zu mir, da wo zwar
nicht mein Platz,
doch wo ich gut
unterhaltend stand,...
...wohl eine Szene
die er nicht gut fand.
Er packte mich
fest an den Haaren,
als ob diese
nur dafür waren,
und schliff mich
im Beförderungssinn,
schnell rücklings
zu meiner Werkbank hin.
Auf dem Weg
zu meiner Bank,
schliff er mich,
durch einen kurzen Gang,
von zwei andern
großen Tischen,...
...also ganz mittig
nun so dazwischen,
auch ruckweise
so schön da lang,
da wo ein starkes
Blech auch stand.
Es folgte dann,
durch seinen Schliff,
was nicht gut kam,
da ich mir fies,
am jenem Blech
den Arm aufriss.
Doch nicht nur auf,
es schnitt tief ein,-
mein Knochen konnt´
sich mächtig freu´n,
die Wunde klaffte
mächtig weit,
und unter Blasen kam
dann kurze Zeit,...
...das warme Blut
in einer Welle raus,-
der Anblick war
da echt ein Graus.
Noch einen Erzieher
gab es dann da,
der ganz schön hart
im Austeilen war:
Es war ein Erzieher,
von vielleicht 32 Jahren,
den holte man, für neue Aufgaben,
aus einem Jugenbdwerkhof(JWH)
zu uns ins das neue SKH
den die dortigen Erzieher
kamen ohne Erfahrung,
mit uns nicht klar.
Und als dieser Erzieher,
hier als namentlich Herr H.,
im SKH Bad Langensalza war,
da war er auf jeden Fall
ein gutes Mittel zum Zweck…
…er hat wirklich keinen
von uns in Samt gesteckt,
doch hat er sich wohl
verschafft viel Respekt.
Für´s Rauchen,
laut sein in der Nacht,-
da hat er mit uns
auch Sport gemacht,...
...im Winter, im Februar,
fast nackt im Schnee,
erotisch(?) war das nicht:
“Nee, nee!!!“
So Häs´chen „Hüpf“
oder Gänsemarsch,
da war´n die Gedanken
schnell im Arsch,
die uns dazu
bewogen haben,-
während seiner Schicht
geraucht zu haben.
Doch vergess ich
zu Herrn H. auch nicht,
das er mit uns
auf Radtouren war,
zum Wandern, im Kino
so manches Mal.
Er hat uns auch viel
zur Rockmusik erzählt,
und manche LP aufgelegt,
Queen, Stones, AC/DC
und Lindenberg, das war okay,…
…und zeigte, das wenn man
nicht zu frech war,
Herr H. wohl Kumpel sein kann.
Das war nun
meine Heim Geschicht´
mit schlechten und guten Seiten
der Erziehung, an sich.
Ob für das Schlechte
wer bestraft mal ward,
weiß ich nicht,
bis zum heutigen Tag.
Ich weiß nur eins,
das Schachgenie
und Nachtwächter,
der musste geh´n,
denn vielmehr,...
... fand es die Polizei
nicht wirklich kultiviert,-
das er stets Metallstäbe
so mit sich führt.
Die Heim-Geschichte
wie meine nun eben,
sind auch Berichte
zum Verstehen,...
...denn das ich groß
auf Rache sinn´,
da pass´ ich wohl,
das ist nicht mein Ding, -
da die meisten sicherlich
jetzt alle Rentner sind.
Die Strafen waren
nicht immer richtig,
doch wär´ zu sagen
ganz unschuldig
war ich wohl auch nicht,
doch spreche ich
so gut es geht,
für den Blödsinn an sich,
der für mich steht.
Und der, den ich
lang hab gehasst,-
der hat´s bestimmt
schon abgepasst,
der ist schon hin,
der einäugige Herr
in meinem Heim
der erste Nachtwächter.
Dennoch bin ich
nicht gänzlich still,
man kann ja hassen
wie man nur will,
wie´s grade passt,-
doch ob´s was bringt,
bezweifel´ich fast.
Mein Hass, der ist,
schon längst verjährt,
das „Nicht Aufregen“
hat sich bewährt!
Dennoch dieses Heim
sollte mir einen
Leitspruch wert sein,
den ich mir immer
wieder sagte, auf´s Neue
und der da wäre und ist:
„Meine Lehre heißt Reue!“
Ja, ich hab viele
Taten bereut,
einige verfolgen
mich bis heut´,
sie einfach so
wegzudenken
ist nicht drin,
selbst wenn ich
erwachsen und
im klaren Sinn bin.
Doch weiter im Leben….
…letztlich war es im Heim
doch nicht wirklich schön,
und auch nicht was auf meinem
8. Klasse – Halbjahreszeugnis
an Noten, mochte steh´n,
fast überall Fünf ein paar bessere
Noten stand immer die Vier,
das enthielt das begehrte
sozialistische Zeugnispapier.
Dann wurde ich
vor die Wahl gestellt:
Nach der Schule Jugendwerkhof
Oder frei hinaus in die Welt(?)…
...Letzteres man damit verband,
das ich den Abschluss
der 8. Klasse bestand.
Dann hab ich mich
auf meinen Hintern gesetzt,
hab gelernt was das Zeug hielt,
denn ich wollte ja, zu guter Letzt,
endlich wieder zu Hause sein,-
ich hatte es schließlich über,
das Spezialkinderheim!
Klar hab ich dann den 8. Klasse
Abschluss gemacht,
ich war dann zu Hause,
das Werk war vollbracht
(…natürlich nur mit einer
sozialistischen Patenschaft,-
die war noch Bedingung,
hatte man vorher bedacht).
Dann folgte die Lehre
zum Agrotechniker,
auch Mechanisator,
genannt in der DDR,
heute würde man
wohl Landwirt sagen,
mir war damals jedenfalls
nach Traktor fahren.
Die Lehre war dann
der Einstieg in die Landwirtschaft
und in jene Arbeiten,
die kein Genossenschaftsbauer macht,
wie Rüben hacken und
die Selben nachlesen,
Kartoffeln sammeln und
störende Steine mal eben,
Hopfen anleiten oder
von Hand ausmisten
den Schafstall, damit das
die Schäfer nicht machen müssen.
Das Ausmisten hat damals
am meisten Spaß gemacht,
denn dafür brauchte man
sehr viel Körperkraft,
und macht man sowas
fast wie im Akkord
ist die körperliche Arbeit
letztlich nur Sport.
Die anderen Arbeiten
nervten mich an,
wir freuten uns immer
wenn der Feierabend kam,
mit diesen fröhlichen Trinkgelagen
wo wir danach zumeist
sehr betrunken waren.
Auch da wollte ich
dann der Größte sein,
in Unvernunft schüttete
ich alles in mich rein
was man als Alkohol
damals so bekam,
womit meine Sturztrunksucht
schließlich begann.
Nach der Lehre dann
in die Kolchose,
alias Landwirtschaftliche
Produktionsgenossenschaft,
neun Jahre Traktor,
Feldhächsler, Schwadmäher,
hab Kran gefahren
und alle Befähigungen dort gemacht,
und nach Feierabend
die Kneipentour bis in die Nacht,
bis zur Einberufung der NVA,
zum Schluss Bundeswehr.
Da saß ich dann zuerst
im Schützenpanzerwagen,
bin damit ein paar Mal
im Regiment rumgefahren,
dann hat man das Batallion
einfach zugemacht,
und weiter ging´s
als Streifenführer auf Wacht,
im Muni-Lager
bei Tag und Nacht,
und im Dienstfrei
haben wir betrunken gelacht.
Nach der Armee kriegte
ich mich nicht ein,
zu viel schüttete ich
da schon in mich rein,
das war dann das Ende
mit mir und der LPG,
doch war ja vorher
schon die Wende,
in Deutschland,
betrunken war´s für mich okay.
Dann Kranfahrer in einer
Arbeitsbeschaffungsmaßnahme,
ein halbes Jahr ging das,
dann war´s aus, keine Frage
warum (?) natürlich hielt
der Alkohol bei mir die Waage,
danach einen Monat in
ner Dachdeckerfirma,-
nach der Lohnverzögerung
war ich dann auch nicht mehr da.
Arbeitslos und dann
ein Bratwurststand,
doch der wurde auch
nach Nicht-Lohnzahlung verbannt,
aber dann eine Umschulung,
die mich Land sehen ließ,
eine Lehre zum Maurer
mit Gesellenbrief.
Dann als Maurer
in einer Abdichtungsfirma,
horizontale und vertikale
Sperrungen wurden da
täglich in Betracht gezogen,…
…und während der Arbeit
Alkohol zu trinken,
dazu hat mich nichts bewogen,
denn schließlich gab´s
noch den Feierabend,
da konnte man sich
am Trinken ausgiebig laben.
Dann gab es Ärger
mit einem Vorarbeiter,
der Schwager vom Chef,
also dessen Wegbegleiter,
ich hörte seine Meinung
und sah meine Chance,
dann ging ich,
ohne Abschiedstanz.
Danach war ich in einer
westdeutschen Baufirma,
die nur für den Bau
von Pflegeheimen zuständig war,
der Lohn war korrekt
und wurde pünktlich gezahlt,
die Kollegen höflich, gepflegt,
keiner hat geprahlt.
Doch leider war ich dort
nur ein Vierteljahr,
denn ein Arbeitsunfall
brachte mir das Ende nah,
durch einen Stahlsplitter,
der vom Hammer abplatzte
und sich auf den Weg
in mein Auge machte,
es durchstieß und in
der Netzhaut stecken blieb,
und auf meine Frage,
was man denn im Auge
Schwarzes sieht(?),
sagte mir meine Augenärztin
dann erklärend noch:
„Was Sie da sehen,
das ist nicht der Splitter,…
…nein, was Sie sehen,
das ist das Loch!“
Danach folgten dann
vier Augenoperationen,
nicht schmerzhaft doch nervig,
das mag man betonen,
doch hat es sich gelohnt,
führt man dazu noch an,
weil ich dadurch dann
eine Kunstlinse bekam,…
…mit der ich echt gut sehen kann.
Eine Falte die, durch den Unfall,
in der Netzhaut verblieb,
verbot mir meine Ärztin
das „schwer heben“,
was meiner Berufsunfähigkeit
als Maurer obliegt,
so das es für mich, als Maurer,
und Häus‘ lebauer
nichts mehr zu tun gibt.
Dann war ich wohl fast
eineinhalb Jahre zu Haus,
harrte bei Verletztengeld
in der Berufsfindung aus,
und natürlich mit
hochprozentigem Alkohol,
denn da fand ich nur noch
Wodka und Tequilla toll.
Allerdings war beim Trinken
die Bedeutung gekippt,
ich trank nicht mehr damit es
die Trugbilder der Anerkennung gibt,
denn die Sturztrunksucht hatte mich
doch längst schon im Würgegriff
und ich trank meist bis ich dann
volltrunken einschlief.
Doch die Berufsfindung
brachte mich dann,
zu einer Arbeit
bei der ich begann
mich im Privaten
auch einzukriegen
und nicht nur dem
Trinken zu erliegen.
Es war der Beruf
des Mediengestalter,
die Bildbearbeitung
machte mir mehr
Spaß als die Sauferei.
Stundenlang saß ich
meist vor dem PC,
Fotos retuschieren
und montieren…
…das war echt okay,
manchmal zeichnete
ich auch von Hand,
Portraits oder Karikaturen,
meine eigenen Comics
mit bereimten Figuren.
Natürlich trank ich
noch nebenher,
wenn ich nicht am PC
war es sehr viel mehr,
das merkte man auch
im Berufsförderungswerk
und meine Berufsgenossenschaft
war es sehr viel Wert
das ich einen Entzug machte
den ich in drei Wochen
Tagesklinik dann auch machte.
Danach trank ich in der Woche,
dann keinen Alkohol mehr,
dafür war es dann am
Wochenende mehr,-
Fünf Flaschen Schnaps
die ich bis montags
nicht mehr abbaute
und mir dadurch
den Genannten versaute,
mit all den Fächern,
die wichtig waren,
Fachkunde, Fachrechnen,
um dazu was zu sagen.
Ein langes Gespräch
mit meiner Psychaterin
(…aus der Tagesklinik,
zu der ich anschließend
immer noch ging)
machte dem Schnapstrip
dann den Garaus
zwei Monate trocken
und ich ging wieder auf.
Dann lernte ich die Mutter
meines ersten Sohnes kennen,
zu dieser Frau zog ich auch, denn
wohnte ich offiziell nur
im Berufsförderungswerk
und nach der Ausbildung
wär´eine Wohnung von Wert.
Es war schön dort
im fernen Thüringen
die Menschen damals nett,
ihre Eltern hatten ein Häus’chen,…
…mit einer kleinen Kneipe dran,-
so das erstmal mit einem
Radler wieder begann.
Zum Schluss war ich
bei zwei Kästen Bier
also am Wochenende
bemerke ich hier,
wenn ich mal im
Berufsförderungswerk blieb,
bei der Guten trank ich
nur artig, gepflegt und lieb.
Doch dann hab ich durch
die Biersauferei,
meine Zwischenprüfung
versaut und alles war vorbei,
mit dreißig Prozent
in beiden Prüfungsteilen,
mochte meine Labilität
es mir mal richtig zeigen,
und genau das ärgerte mich,
denn war ich eigentlich gut,
es war das Ergebnis
der Vortagssäuferschicht.
Dann bin ich zu meiner
Lebensliebe gefahr’n,
sie war mir nur noch
wie ne Schwester,
die mir aber das
Versprechen abnahm,
mich von der ewigen
Trunksucht zu entfernen,…
…das Versprechen
sollte mich seither
Nüchternheit lehren.
Den Abschluss zum
Mediengestalter hab
ich auch gemacht,
zwar mit einer Drei
aber wenigstens geschafft,…
…im Beruf bin ich dann
nicht verblieben, denn das
zuerst vermittelte Berufsbild
mochte die Praxis nicht
wirklich aufwiegen.
Es war nur noch etwas
an Mediengestaltung,
Plakate entwerfen,
Präsentationen und
Schülerbetreuung
im Thüringer Filmbüro
mit Lese-Film-Nächten
Nachtwanderungen und so.
Das Filmbüro gab’s
dann irgendwann nicht mehr,
da ging ich ins Altenheim
als netter Hausmeister,
die alten Menschen
mochten mich,
die Firmenleitung
allerdings nicht,
denn ich half den alten
Leuten viel mehr unentgeltlich,
und überhaupt auch,
als es war meine Pflicht.
Das Ende war schon abzuseh’n
Dach machte ich dann
eine Ausbildung zu dem
zertifizierten Altenpfleger
um alten Menschen zu helfen,
also beruflich vielmehr.
Nach der Ausbildung dann
In einem mobilen Pflegeteam,
sah ich das man an den alten Menschen
letztlich auch nur verdient,
das diese nicht kriegen,
was sie gern hätten,
denn Zuhören, Zuwendung, Geduld
wär‘ da von Nöten!
So bin ich auch weg
vom Pflegeteam
und machte mich als
Privatperson dann verdient
die Senioren zu besuchen,
in Ehrenamtlichkeit,
und hab damit so manchen
alten Menschen erfreut.
Nebenbei hab ich noch
eine alte Dame gepflegt,
die war mir zum Schluss
wie in die Familie gelegt
als sei sie in meinem Leben
immer schon da,
also eigentlich ziemlich nah.
Ach ja, 16 Jahre hab ich
auch Zeitung ausgetragen,
immer das Tagesblatt,
außer an den Sonntagen,
gelesen hab ich es
eigentlich nicht,...
...bis auf die Lottozahlen
und den Wetterbericht.
Da fing die Liebe zum
Morgen wohl an
und das man ihn schön
in einen Reim packen kann,
denn ganz egal wie er ist,
wenn ich ihn früh mag sehn
der beginnende Tag
ist immer schön!
Beruflich zog es mich
in die Weinberge,
es sind Flora und Fauna
und wie ich bemerke,
die körperliche Arbeit
als gewinnbringender Sport,
und ich mach das jetzt schon
seit acht Jahren in einem fort.
Es ist ein Ausgleich wohl,
auch für meine Sucht
ich hab sehr lang
danach gesucht,
klar, es gibt schon immer
was für Frohsinn und Spaß
doch leider trank ich
ja auch früher was,-
ich brauchte lange
mich zu finden,
um mich zu vielem
dann zu überwinden,
und letztlich gibt es
sehr viele Sachen,
die ohne trinken
viel Spaß auch machen.
Eins davon ist sicher
auch Hilfe geben,
erst mal alten Menschen
und denen, die es brauchen eben.
Ich weiß was ein
fester Wille vermag,
die eigene Erfahrung
bringt es an den Tag,
und das nun, ganz klar,
ja, das sehe ich,
auch als großen
Erfolg für mich.
In diesem Jahr mag
nun die 21 sthe‘n
für 21 Jahre am Stück
ganz ohnedem,
was mir einst
Nüchternheit geraubt,...
...21 Jahre so trocken
das es staubt!
Ein Stolz mich
dafür echt belebt,
denn ich hab
den Ungeist abgelegt,
gesundheitlich,
in jenen Sachen,
die das Leben
beschwerlich machen.
Zu Beispiel auch
die Raucherei,
sechzehn Jahre bin ich
jetzt davon frei,
obwohl ich früher
einst gedacht,
das mir das Nikotin
nichts ausmacht.
Geraucht hab ich wohl
fünfundzwanzig Jahr,
und nicht wenig,
so sag ich das mal,
da kam auch schon
mal viel Atemnot,
und Herzstiche
so als Aufgebot.
Da ich ja doch
am Leben hing,
war´s dann nun
kein schweres Ding,
das Rauchen lieber
sein zu lassen,
und den Tabak
nicht mehr anzufassen.
Seither geht’s mir
nun richtig gut,
ich bin voll fit,
das macht mir Mut,
fühl mich wie
ein n Dreißigjähriger
aber meine 30
ist schon 23 Jahre her.
Ohne Rauch, macht
mir´s Leben Spaß,
ich krieg mehr Luft,
das ist schon was
und bin ich mal
auf´m Jogging-Trip,
leg ich zehn Kilometer
in ner Stunde zurück.
Kein Alkohol und
auch kein Nikotin,
hab mich überholt
im klaren Sinn,
nicht im Ungeist
der Kriminalität,
das hab ich lang´
schon abgelegt,
bin auch nicht rein
wie eine Quelle,
jedoch ehrlich,
der Geist ist helle.
Und dieser Geist zu
Meinen Kindern spricht:
„So wie ich war,
werdet ihr nicht!“
Denn weiß ich was
zum Ungeist verführt
und wodurch man
den Überblick verliert.
Der nennenswerte Abschluss
zu den Zeilen hier ist,
das ganze Leben
ist ein Gedicht,
Tag und Nacht
alles ist schön,-
gestalten mag es
nur das Leben
und das alles
im eig´nen Reim,
etwas Schöneres
fällt mir nicht ein.