Liebe Ilona,
ich setze das Lyrische Ich (LI) nie mit Autor/Autorin gleich. Zum einen, weil es meistens tatsächlich nicht der Fall ist und zum zweiten, weil ich mich mit dem Gedicht/Text auseinander setzen möchte, was ja auch Sinn und Zweck eines Forums, wie diesem hier, ist. Es gibt andere Foren, wo 'Seelenhygiene' weit, weit besser untergebracht ist und - solche Foren bieten dann auch viel bessere und meist auch qualifiziertere Unterstützung, Rat und Hilfen. Das ist weder negativ gemeint, noch 'gefühllos', wenn ich das so sehe. Hier ist dafür einfach 'nicht der richtige Ort'.
Du beschreibst in deinem Gedicht sehr anschaulich, was heute zu oft der Fall ist und auch beständig zunimmt. Eltern, die sich 'schulen lassen', was die Erziehung betrifft, die beständig alles miteinander absprechen, nur um es 'richtig zu machen'.
Liebe - zwischen Eltern und Kind, sie braucht auch Halt, Orientierung. Wie soll ein Kind auch das Entscheiden lernen, wenn es sich nie entscheiden kann, weil es keine Unterschiede und Differenzen gibt?
Liebe - das ist Geben und Nehmen, ist Interaktion, ist Aufeinander-eingehen, ist Interesse, ist Sich-Zeit-nehmen, ist 'Miteinander' - nicht 'Nebeneinander'. (Natürlich ist das genaue Gegenteil der 'pädogisch-besonders-wertvollen' Erziehung, die Vernachlässigung, ständiger Streit zwischen den Eltern, nicht selten auch mit Gewalt verbunden, noch viel übler, aber das macht das 'Gegenstück' ja deshalb trotzdem nicht 'richtiger'.)
In vielen Familien richten sich Eltern punktgenau nach Ratgebern und psychologischen, pädagogischen Vorschriften. Und vergessen dabei - das Kind. Das ein Individuum ist, ein Einzelstück. 'Eins passt nicht für alle' - wie sollte es auch? Für ein Kind wären Eltern, die auch mal Fehler machen (und: Fähig sind, diese zuzugeben), die sich auch mal nicht einig sind, die aber aufmerksam sind und das Kind immer mit einbeziehen, ihm Zeit und Aufmerksamkeit schenken, viel, viel besser.
Statt dessen 'kompensieren' viele Eltern das Defizit, das ihr Kind erfahren muss, mit 'Geld und Dingen'. Spielekonsolen, Markenkleidung, Spielzeug, etc., stecken die Kinder in alle möglichen Kurse. Manche Kinder werden damit regelrecht 'überschüttet'. Und ich glaube wirklich, dass diese Kinder all diese Dinge, all das großzügige Taschengeld sofort wegwerfen würden und ohne dem auch nur 'eine Träne nachzuweinen', wenn sie dafür die Liebe und die Zuwendung ihrer Eltern bekämen ...
LG,
Anonyma