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An jemand da draußen, ob ich dich kenne oder nicht

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An jemand da draußen, einen von euch, ob ich dich kenne oder nicht:
 
Sie war meine Seelenverwandte, ich war halt einfach nicht der Ihre. Ich halte mich bedeckt, bin immer in der zweiten, dritten, vierten Reihe zu Haus. Unter Freunden halt ich kaum den Mund, reiß Witze, die so unbedeutend sind, dass ich mich in Ihnen verliere. Eigentlich ein Weg zur Freude, wenn alle um mich herum in schallendem Gelächter ausbrechen, es hallt und fliegt durch den Raum, durchdringt mich wie ein tiefes Echo. Für den Moment, da bin ich glücklich oder zumindest meine ich zu glauben ich wärs. In Wahrheit spiele ich mir selbst was vor, mein Kopf bringt mich zum Zweifeln. Das Lachen, das Grinsen, das Gefühl frei zu sein, verwelkt; mal ganz plötzlich, mal wie eine einsame Orchidee. Es folgt die Realität, der man gewiss nicht auf ewig entkommen kann. Zurecht ins Tal zurückgeführt, so kalt und allein, ich kann’s nicht ausstehen. Man fühlt sich hilflos, so verdammt verloren. Man gibt jemandem alles, alles was man hat, alles was ich bieten kann und nie ist es genug. Ein Geschenk gegeben, aber nie bekommen. Wie ein Dorn in der Brust. Er sitzt nicht tief, doch der Schein trügt. Die Nadel spielt mit mir, dringt immer wieder durch, berührt und sticht das Herz und lässt dann wieder los. Keine Regelmäßigkeit in Sicht, ein Takt der mir nicht gefällt, der Unruhe stiftet und mich wahnsinnig werden lässt. So unfair, ungerecht, warum ich, warum zum Teufel denn immer ich. Jedes Mal das gleiche Spiel und ich kann’s nicht gewinnen. Und wenn ich mal nah dran bin und es so scheint, als würde sich der Wind drehen, der Spitze so nah und doch so fern, fast angekommen dort oben am Berg der Unendlichkeit. Genau dann; kommt ein Orkan, ein Tsunami, eine kataklystische Wende, die mich umreißt und mich zurück ins Tal wirft. Ich konnte die Sonne dort oben sehen, das Licht hat mich erfasst und eine Wärme umarmte mich. Ungewohnt vollkommen hab ich die Strahlen wahrgenommen. Und wieder machte sich ein Tor auf, der Boden unter den Füßen weggezogen, verschüttet unter dem ganzen Geröll kann ich mich nicht bewegen. Keine Hoffnung in Sicht, niemand scheint mich wahrzunehmen. Das Schlimmste was passieren kann, unter Leuten, Freunden, Fremden und Familien - einsam sein. Es braucht nur einen Hilferuf doch dazu reicht die Kraft und der Wille nicht. Oder vielleicht will ich mich auch einfach nur bemitleiden, denn das Gefühl ist mir schon so bekannt, wie eine alte Bekanntschaft, ein alter Freund der mich begrüßt. Ich weiß ich will mich anders fühlen, ich weiß nur nicht wie. Seit dem ich denken und so fühlen kann hat sich nichts geändert. Verliere Liebe an deinen besten Freund, verliere wahre unbeschreibliche Liebe an die Person, die sie dir nicht erwidern kann und schließlich verliere Liebe an jemand Neues, die ich nicht mal wirklich kenne. Ich gebe Sie so schnell, explosionsartig kommt Sie hoch. Zurück bekomme ich Sie nur ganz leicht, ganz langsam kommt sie angeschlichen, nie in vollen Zügen. Immer leicht dosiert, damit ich die Hoffnung nicht verliere. Kurz vor dem Aufgeben zwingt Sie mich zurück und ich halte daran fest, wie der naive Torr, der ich nunmal bin.
Und dennoch, bereit bin ich noch nicht Sie aufzugeben, denn verspürt habe ich sie oft genug, Familie und Freunde sind ein wahrer Trost, ein Quelle die mich stärkt und mich weiter bringt. Das Verlangen nach mehr, das verbleibt, denn wie der Romantiker der ich bin, glaube ich an die vollkommene wahrhafte Liebe. An die Liebe auf den ersten Blick, in einem Raum mit tausend Sternen und das eine Lächeln dass einen anzieht wie ein unwiderstehbarer Magnet – dort am anderen Ende des Saals. An einen Seelenverwandten, mit dem man das Leben nicht teilt sondern es verdoppelt, verdreifacht, vervierfacht, man es ins Unendliche zieht. Ich glaube an all das trotz all der Rückschläge. Ja es tut weh, mal mehr mal weniger, mal höllisch brennend, mal stechend nach Atem ringend und mal verblasst es. Dennoch hoffe ich weiter, denn zum Schluss bleibt das bereits gesagte: „she was my soulmate, I just wasn’t hers.“
 
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