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Feedback jeder Art Anderland

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manchmal verlieren die Worte 
die Richtung 
geraten ins Niemandsland
zwischen die Fronten
 
Wachtürme recken sich 
Minen lauern
in Gräben treibt Gestriges
in trüben Gewässern
 
du fragst dich
was lebt da
hinter den Schießscharten
 
wartet worauf 
 
Guten Morgen Lé
 
ich sehe gerade das von dir beschriebene Anderland vor mir, wie einen „Lost Place“... Einem halbweg vergessenen Ort an dem Altes von Neuem überwuchert im Dornröschenschlaf liegt...
 
...auch wenn ich weiß, dass dein im Grunde anders gemeint ist.
 
...Wer hat nicht schon mal während einem Streit die Richtung verloren und/oder ist auf verworrenen Pfade irgendwo hin geraten oder hinein geraten, das so nicht gewollt war...
 
(Im Grund ist sogar Alice im Wunderland zwischen den Fronten und Burgfassaden der Erwachsenen unterwegs gewesen und hat Fragen, Antworten und Zurechtweisungen ganz naiv erneut in Frage gestellt. Vieles was ihr erklärt wurde war nicht glaubhaft oder belastbar. Wie gut, wenn man als Kind das Fragen gelernt hat. Und das Lachen, wenn einem jewand Unsinn erzählt.)
 
Ich verweile jetzt noch ein wenig in deiner dritten Strophe, stelle eine Teetafel mit angeschlagenem Geschirr zwischen die Fronten und betrachte mich selbst von außen, während ich dort sitze und zu den Schießscharten blicke. Von diesem Blickwinkeln aus dem Anderland heraus sitzt hinter der Schießscharte rechts von mir ein mir Unbekannter. Links sitze ich selbst hinter der Schießscharte und bin mir zugleich nicht weniger Unbekannt als der Andere.
 
Aber warten werde ich nicht. Wenn der Tee alle ist, stehe ich auf und...
 
verschwinde von hier - so leicht und lebendig wie die Lachkatze verschwin......

 
LG vom Gaukel
 
Hallo Gaukel 
 
du bist ein begabter "Fantast" ;-).
 
Die dauerhaftesten und stabilsten Fronten findet man - so dachte ich - in den Familien vor, und manchmal in der Arbeitswelt (da wo man sich auch nicht so leicht trennen kann). Solche hatte ich im Sinn. 
 
Da kann man ohne Plan zwischen die Fronten von Familienangehörigen geraten, aber auch an eine eigene alte Front zurückversetzt werden. 
 
Genieße den Tee,
Lé.
 
 
 
 
Lieber Lé,
 
auch wenn du nicht angegeben hättest, dass es um die Familie geht, kann man unschwer erraten, dass es um verhärtete Fronten, um unvereinbare Meinungen geht - ob nun in der Familie oder allgemein im Zwischenmenschlichen.
 
Ich finde diesen Tatbestand gut beobachtet und gut beschrieben. Es ist keine Anklage, eher Verwunderung (v.a. in der letzten Strophe) über das, was gerade passiert. Der Beginn wirkt eher wie ein Schönreden, ein Entschuldigen für das Verhalten beider Seiten.
 
Die Metaphern finde ich sehr gut! Hier das Aufhorchen kombiniert mit Auf-der-Hut-sein (gefällt mir besonders):
Wachtürme recken sich 
 
Sehr gerne gelesen, weil ich mir auch perfekt etwas darunter vorstellen konnte!
 
LG Nesselröschen
 
Hi Rose,
 
freut mich, dass du dich gut einfühlen konntest.
 
Der Beginn wirkt eher wie ein Schönreden, ein Entschuldigen für das Verhalten beider Seiten.
 
So, als Schönreden, wars nicht gemeint ;-). Ich habe mich im Rückblick auf passende Ereignisse  in meinem  Leben eher daran erinnert, wie unbedacht ich in solche Situationen hineingeraten konnte. Die Worte gerieten spielerisch leichtsinnig in eine Zone, von der ich wissen konnte, dass sie gefährlich ist, dass dort Wachtürme lauern etc..
 
Trotzdem hat das natürlich auch mit dem Schönreden und den bedeckt gehaltenen Konflikten in den Familien zu tun. Die Konflikte werden eben oft nur zugedeckt, oder sie eskalieren; sie lösen sich nur sehr langsam.
 
LG Lé.
 
  • Létranger
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