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Nur Kommentar Annähern an November

Der/die Autor/in wünscht sich Rückmeldungen zum Inhalt des Textes und möchte keine Textkritik.
  • Georg C. Peter
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           Annähern an November

Wenn bunte Kleider längst abgehängt,
der letzte Tand von Sommer ausverkauft,
das Blättergold mit röhrendem Getöse entsorgt
und Plastikpuppen sich in Schaufenstern
mit Winterwarmem prostituieren,
wenn windgepeitschte Schauernässe
Beschäftigte und Müßiggänger
in wärmende Passagen treibt,

 
dann sich Gedanken machen, 
in südliche Gefilde zu entfliehen?
Dort als Fremder unter 
Fremden überwintern?

 
Hieße das nicht, den eigenen November
aus seinem Leben zu verbannen,
wenn fernab von Lauf- und Karrierestegen
Trauer von den Weiden tropft,
wenn über Gräber ein Hauch
vom Jenseits unsrer Grenzen streift,
wenn man sich unwillkürlich fragt,
wohin die Entseelten gegangen,
wo ihre Energie geblieben?

 
Uns ist es überlassen, in solcher Zeit
ins Allerseelenland zu driften,
gleich Blättern auf dem Teich,
zu spüren, wie wir allmählich
absinken auf dämmrigen Grund,
um anders als gewohnt,
vieles wieder von neuem
gebührend zu gewichten,

 
 
Hallo Carlolus, interessante Gedanken hast Du uns hier gelassen. Ich meine, die Zeit im November ist wirklich angebracht, alles neu zu beurteilen und zu gewichten.  In ferne Länder zu reisen, wäre nur eine Flucht und ein Weglaufen vor der Realität. Aber diese würde einen letztlich einholen. Weihnachten steht so gut wie vor der Tür, also Zeit sich zu besinnen. Die Schrift ist schwer zu entziffern, doch das passt zum Thema. 
 
PS. habe den Text im Nachtmodus dann gut lesen können
 
Lieben Gruß Darkjuls
 
Liebe Darkjuls,
 
"... Zeit sich zu besinnen... alles neu zu beurteilen und zu gewichten."  betonst du mit Recht
und damit triffst du das zentrale Anliegen dieses Textes. Notwendiger als je zuvor, ist zu überlegen, was in dieser Welt angesichts der unsäglichen moralischen Verwerfungen, der schier unabwendbaren Bedrohung der Existenz der Menschheit durch Klimaänderung u.a.m. im Leben des einzelnen entscheidend ist, damit er Gemüt und Seelenheil in. der Balance halten kann. Hier muss alles Wesentliche durchdacht und anders als bisher aufgestellt werden. Begreifen wir dies als als Chance und beginnen wir jetzt im November!
 
Danke für Reinschauen und Kommentieren!
Herzlichen Gruß
Carolus
 
 
Lieber Georg,
 
in drei Zeilen Entscheidendes über Text und Autor auszudrücken, ist schon eine Kunst. Dafür mein aufrichtiges Dankeschön. Ich hab mich sehr gefreut.
Glaub mir, ich würde lieber Gedichte in deiner souveränen Heiterkeit und Virtuosität verfassen als ständig  über schmerzende Defizite in Politik und Gesellschaft zu stolpern.
Aber dazu fehlt mir (noch?) eine Menge an Voraussetzungen.
 
Dennoch: Dir eine gute Zeit und eine leichte Hand in entscheidenden Dingen!
Lieben Gruß
Carolus
 
Lieber Carolus, 
 
Bei mir ist es genau umgekehrt: Ich traue mir die tiefsinnige Melancholie in Versen (noch) nicht zu.
Ich habe den Vorsatz, zu unterhalten (und wenn es gut läuft: mit einem gewissen Niveau ).
 
Bitte bleib - und dichte - so, wie Du bist und so, wie Du es fühlst!
 
Liebe Grüße in den wunderschönen Schwarzwald,
Georg
 
  • Georg C. Peter
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