Ich stelle wieder ein Gedicht her
sorgsam kaufe ich mir die Tinte
Farbe Noir, die ewig glänzenden
Tränensterne aus vergangener Zeit
Feilsche - erstmals
wie ein weiterer verrückter Bettler
der sich verbal aufdrängt
für ein paar blanke Blätter
Auf dem Markt vor meinem Fenster
50
40
45
30
40
20 und meine ewige Dankbarkeit
30
25 nein 20
30
20
30
20
30
20 – denn meine Träume starben elendig, noch bevor
ich überhaupt schlief
ein Totschlagargument, tuscheln die Leute:
(1:0 für den ewigen Sieger)
Mein Gesicht wird zwar eingebrannt:
Doch 30 Pfennige sind 30 Pfennige
20 Pfennige also
für ein bisschen Platz (A4, ungebleicht)
aus meiner fabelhaften Welt
der unsagbaren Verzweiflung
Ein Hahn bekräftigt noch den Deal
wurde jedoch zuvor geköpft
und blutig eingewickelt
in derbe, weiss-behaarte Hände gereicht
Warum er noch existiert
warum er da war
Freigelassen aus dem Käfig
für eine andere tödliche Freiheit
Warum seine Augen aus der Zeitung
glitzern – mich beobachten
ohne mich anzusehen
In blutiger Erinnerung
tropft
ein Weg hinter dem Käufer -
dampfend und geheimnisvoll
BILDQUELLE: Bildatenbank Pixabay
