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Feedback jeder Art Das Erwachen der Nacht

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  • Darkjuls
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Das Erwachen der Nacht
 ​
Die Nacht war stark in mir,​
Ein nimmersattes Tier,​
Warf ihren Mantel weit.​
 ​
Sie schlang, was gut und recht,​
Hinunter – nahm, was schlecht​
Aus der Vergangenheit.​
 ​
«Oh Mutter, geh nicht fort!​
Sag mir, was willst du dort,​
An fremdem Mannes Strand?»​
 ​
«Ach Vater, nimm mich mit!​
Ich halte nicht mehr Schritt,​
Drum reich mir deine Hand.»​
 ​
Die Nacht ist stark in mir,​
Voll ungestillter Gier,​
Schickt ihre Schergen aus.​
 ​
Verbrannt vom Sonnenlicht,​
Find ich den Rückweg nicht​
Ins alte Schneckenhaus.​
 ​
«Ach Mutter, nimm dein Glück​
Und kehre nicht zurück!​
Vergesst, was ihr noch wisst.»​
 ​
«Oh Vater, dreh dich um!​
Sag mir nochmal, warum​
Du fortgegangen bist.»​
 ​
Die Nacht wird stark in mir​
Und weilt auf ewig hier,​
Gleich einem schwarzen Meer…​
 ​
 ​
___​
© Wolkenwolf​
 
hallo wolkenwolf,
 
dein gedicht spricht mich sehr an.
wie es scheint, trägt das LI die nacht schon immer in sich, sie war, ist und wird stark in ihm und wird nicht wieder weichen. sie ist wie ein alb, breitet sich aus, drückt das gute weg, bringt das schlechte aus der vergangenheit hervor. das LI fühlt sich von mutter und vater verlassen, vielleicht ein kindheitstrauma, das unbewältigt blieb.
 
starke worte, starke emotionen, die vom text getragen, fühlbar werden. auch formal gibt es nix zu meckern.
ein lesevergnügen.  :grin:
 
liebe grüße
sofakatze
 
Hallo Wolkenwolf,
 
ein sehr emotionaler und ausdrucksstarker Text, der mich traurig stimmt. Hättest du nicht auch Scheidung erwähnt, dann hätte ich es noch ganz anders interpretiert.
 
Gern gelesen.
 
Lieben Gruß, Letreo
 
Großartig geschrieben, Wolkenwolf.  Und plötzlich stürzt der Himmel ein für ein Kind, das verlassen wird und sich verloren fühlt.
 
Liebe Grüße Juls
 
  • Darkjuls
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