Fortsetzung
Zuerst verzerrte sich mein Rückgrat. Die gepeinigten Wirbel ächzten hörbar auf. Dann weitete etwas meinen Brustkorb von innen seitlich auf. Mein Becken wurde nach vorne gedrückt. Gleichzeitig schoben sich die Knochen meiner Hinterläufe nach oben auseinander.Alles tat entsetzlich weh. Mein Fell fiel mir büschelweise aus, ich stand nackt in der Kälte der Nacht. Meine Rute löste sich auf und die Krallen meiner Vorderpfoten zogen sich zurück. Dafür wurden die Knochen nach vorne gezogen, bis sie alle Fünf spinnenartig vor mir aufragten.
Die ganze Zeit heulte ich vor Schmerzen, bis meine Kehle sich ebenfalls veränderte und ich nicht mehr heulte, sondern schrie. Meine Kiefer schoben sich in mein Gesicht hinein und die Reißzähne wiederum in die Kiefer. Erst als ich mich auf meine Hinterläufe aufrichtete und gerade stand, erst als ich meine viel zu zarte weiße Hand sah und in der Kälte zu zittern begann, erst als mein Verstand von den Hilferufen meiner gequälten Nerven befreit war, erkannte ich mein Wesen. Ich war zum Menschen geworden.
Um mich standen meine Geschwister, die ich zu lieben glaubte. Ihre Augen waren wieder golden im Mondlicht. Ich stand nackt und erfroren in ihrer Mitte und hatte Angst, sie würden über mich herfallen. Ich wußte, daß sie hungriger waren als ich. Ich an ihrer Stelle hätte es auch ohne Hunger getan. Doch sie hielten sich an das Gesetz. Einer nach dem anderen wandte sich ab und verschmolz nach einiger Zeit mit den Schatten des Waldrandes. Ich fuhr mir mit der Hand eines Menschen über die Stirn und durch die Haare, immer wieder über die Stirn und durch die Haare, immer wieder, immer wieder....
....bis ich erwachte und mir immer noch durch die Haare fuhr, durch die Haare und über die Stirn, obwohl etwas meine Hände festhielt fuhr ich mir immer wieder über den Kopf und das Gesicht. Ich konnte mich kaum bewegen, doch spürte ich eine Handauf meiner Stirn und eine schwere aber weiche Last auf meiner Brust.
Ihre Hand war klein und weiß. Sie saß neben mir auf der engen Bank, und streichelte mich, wobei sie fast auf mir lag. Sie flüsterte mir beruhigend ins Ohr und bemühte sich mich festzuhalten und aufzuwecken gleichzeitig. Ihre Stimme klang sanft in meinem Kopf, ihr Atem strich warm über meine Wange, doch der Griff ihrer zweiten Hand lag fest und unnachgiebig auf meinen Handgelenken. „Wach auf, Geliebter, wach auf. Es ist genug.“ Ich öffnete die Augen und sah sie an. Meine Muskeln entspannten sich und mein Rücken begann prompt zu meckern. Eine lange Nacht auf einer hölzernen Kirchenbank war nichts für mein Hohlkreuz. Ihr Gesicht schälte sich aus dem Nebel meiner schlafbetäubten Augen heraus. Ich sah es und wachte endgültig auf.
Schon wieder eine schöne Frau.
„Guten Morgen, Liebling.“, sagte sie und küßte mich. Ich versank in einer Wolke der Geborgenheit. Als Katze hätte ich sicher geschnurrt.
„Wer bist Du?“, flüsterte ich mit meiner heiseren Noch-nicht-ganz-fit-nach-der-durchsoffenen-Nacht-Stimme.
„Ich bin Una. Ich liebe dich.“
Sie strahlte mich bei diesen Worten mit einem herzerwärmenden Lächeln an, das die Kirche mit Licht und Wärme zu füllen schien. Ich konnte mir nicht erklären wieso, aber sie schien echt froh mich zu sehen.
Zuerst verzerrte sich mein Rückgrat. Die gepeinigten Wirbel ächzten hörbar auf. Dann weitete etwas meinen Brustkorb von innen seitlich auf. Mein Becken wurde nach vorne gedrückt. Gleichzeitig schoben sich die Knochen meiner Hinterläufe nach oben auseinander.Alles tat entsetzlich weh. Mein Fell fiel mir büschelweise aus, ich stand nackt in der Kälte der Nacht. Meine Rute löste sich auf und die Krallen meiner Vorderpfoten zogen sich zurück. Dafür wurden die Knochen nach vorne gezogen, bis sie alle Fünf spinnenartig vor mir aufragten.
Die ganze Zeit heulte ich vor Schmerzen, bis meine Kehle sich ebenfalls veränderte und ich nicht mehr heulte, sondern schrie. Meine Kiefer schoben sich in mein Gesicht hinein und die Reißzähne wiederum in die Kiefer. Erst als ich mich auf meine Hinterläufe aufrichtete und gerade stand, erst als ich meine viel zu zarte weiße Hand sah und in der Kälte zu zittern begann, erst als mein Verstand von den Hilferufen meiner gequälten Nerven befreit war, erkannte ich mein Wesen. Ich war zum Menschen geworden.
Um mich standen meine Geschwister, die ich zu lieben glaubte. Ihre Augen waren wieder golden im Mondlicht. Ich stand nackt und erfroren in ihrer Mitte und hatte Angst, sie würden über mich herfallen. Ich wußte, daß sie hungriger waren als ich. Ich an ihrer Stelle hätte es auch ohne Hunger getan. Doch sie hielten sich an das Gesetz. Einer nach dem anderen wandte sich ab und verschmolz nach einiger Zeit mit den Schatten des Waldrandes. Ich fuhr mir mit der Hand eines Menschen über die Stirn und durch die Haare, immer wieder über die Stirn und durch die Haare, immer wieder, immer wieder....
....bis ich erwachte und mir immer noch durch die Haare fuhr, durch die Haare und über die Stirn, obwohl etwas meine Hände festhielt fuhr ich mir immer wieder über den Kopf und das Gesicht. Ich konnte mich kaum bewegen, doch spürte ich eine Handauf meiner Stirn und eine schwere aber weiche Last auf meiner Brust.
Ihre Hand war klein und weiß. Sie saß neben mir auf der engen Bank, und streichelte mich, wobei sie fast auf mir lag. Sie flüsterte mir beruhigend ins Ohr und bemühte sich mich festzuhalten und aufzuwecken gleichzeitig. Ihre Stimme klang sanft in meinem Kopf, ihr Atem strich warm über meine Wange, doch der Griff ihrer zweiten Hand lag fest und unnachgiebig auf meinen Handgelenken. „Wach auf, Geliebter, wach auf. Es ist genug.“ Ich öffnete die Augen und sah sie an. Meine Muskeln entspannten sich und mein Rücken begann prompt zu meckern. Eine lange Nacht auf einer hölzernen Kirchenbank war nichts für mein Hohlkreuz. Ihr Gesicht schälte sich aus dem Nebel meiner schlafbetäubten Augen heraus. Ich sah es und wachte endgültig auf.
Schon wieder eine schöne Frau.
„Guten Morgen, Liebling.“, sagte sie und küßte mich. Ich versank in einer Wolke der Geborgenheit. Als Katze hätte ich sicher geschnurrt.
„Wer bist Du?“, flüsterte ich mit meiner heiseren Noch-nicht-ganz-fit-nach-der-durchsoffenen-Nacht-Stimme.
„Ich bin Una. Ich liebe dich.“
Sie strahlte mich bei diesen Worten mit einem herzerwärmenden Lächeln an, das die Kirche mit Licht und Wärme zu füllen schien. Ich konnte mir nicht erklären wieso, aber sie schien echt froh mich zu sehen.