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Textarbeit erwünscht Das Spiel

Der/die Autor/in wünscht sich konkrete Rückmeldungen zur Textgestaltung.
  • Létranger
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Aktuelle Fassung:
 
Wärme, für einen Moment ist da Wärme.
Sie springt vom Lächeln der Menschen
mitten hinein in das Sonnengeflecht.
 
Das gabs, dass die hohen Gesichter die Zähne dir 
zeigten - die schiefen, die gelben,  die starken, 
die fehlenden ... die lachenden Gesichter.
Schau mal, schau mal Papa, rufen die 
Kinder im Schwimmbad.
 
Und jetzt hör ich dich wiedereinmal
deine Lieblingsgeschichte erzählen.
 
Doch Regentropfen fallen
aus dem kalten Maihimmel, 
mich fröstelt im nassen Hemd - 
 
"Scheiß Spiel", denk ich.
 
 
 
Ursprungsfassung:
 
Wärme, für einen Moment ist da Wärme.
Sie springt vom Lächeln der Menschen
mitten hinein in das Sonnengeflecht.
 
Das gabs, dass die hohen Gesichter die Zähne dir 
zeigten - die schiefen, die gelben,  die starken, 
die fehlenden ... die lachenden Gesichter.
Schau mal, schau mal Papa, rufen die 
Kinder im Schwimmbad.
 
Die Autos hatten Vergaser, und der Fahrer 
wusste, was kaputt war. 
 
Regentropfen fallen
aus dem kalten Maihimmel, 
du fröstelst im nassen Hemd 
 
und denkst: "Scheiß Spiel".
 
Hi, guten Morgen Lé,
 
einmal 1. - Ja der Geschmack der Kindheit ist ein besonderer, der selten wiederkommt.. nur manchmal schmeckt, riecht, fühlt man ihn noch und dann...scheiß Spiel, mischt sich gleich Wehmut als Gewürz dazu.
 
Bist du Zahnarzt?
Als mein Mann gestern einkaufen ging und ich sagte: rasier dir den 5 Tage Bart ab, meinte er: ist doch egal ich hab ja ne Maske auf... Jedes Ding hat 2 Seiten.
Welten versinken im Schlamm der Geschichte und die Archäologen der Zukunft wundern sich über die Puzzleteile, jedenfalls der Bauschaum überlebt lange genug, damit sie wissen wie groß unsere Fenster und Türen waren.
Wenn ich so drüber nachdenke, Vergaser ist eigentlich schon ein böses Wort, wird wahrscheinlich auch bald ausradiert, aber Einspritzer ,hmm ist auch net ohne. Ja und in nicht mehr lang ,wir werden sagen: früher hatten Autos noch richtige Fahrer und Drohnen waren noch echte Männer für die Königin.
 
so, hast du mich wieder mal auf eine kleine Gedankenreise geschickt, di enoch weiterginge müsste ich jetzt nicht real auf die Reise gehen....
Schönes Wochenende
Sali
 
 
Hallo @SalSeda , danke @Hugin
 
euer Feedback hat mir klargemacht, dass ich bei der Auswahl und Ausgestaltung der Gedanken für diesen Text das Klischee "gute alte Kinderzeit" zu stark bedient, und die mangelnde Tragfähigkeit dieser Idee zu zaghaft angedeutet habe. 
 
Mit dem Spiel hatte ich mehr im Sinn -  ein Spiel das wir lebenslang spielen, obwohl wir es schon als Kinder selten gewinnen konnten.
 
Mit meiner Änderung versuche ich meine Andeutung deutlicher zu machen.
 
Gruß Lé.
 
Hallo moin Létranger,
ich denke mir, dass wir die Vergangenheit immer etwas verklären. Es schönen, ohne dass es uns manchmal bewusst wird. Allerdingst habe ich viel mehr Zusammenhalt und Gemeinschaft in der Vergangenheit erfahren, die in der jetzigen schnell lebigen Zeit manchmal etwas verloren geht.
Dein Gedicht hat mir gut gefallen.
LG Josina
 
Hallo Josina,
 
das freut mich.
 
Ich bin gespannt, ob noch jemand nachforscht, um was für ein Spiel es sich handelt.
 

 
LG Lé.
 
Hallo Gina,
 
das ist eine schöne Deutung. Ich hatte noch etwas anderes im Sinn. Aber das was ich im Sinn hatte, ist ja eigentlich sekundär.
 
LG Lé.
 
 
Hi Létranger,
hab mich mal an einer chronologischen Lesart versucht.
Wenn es eine andere schlüssigere Deutung oder Lesart gibt, wäre es natürlich genial.
Ansonsten bleibt bei mir nur ein zaghaftes Bemühen um Deutung und Texterfassung.
Der Text dürfte für meinen Geschmack in seiner Aussage deutlicher sein. 
Zum Anfang stehen Wasser und sonniges Lächeln im Vordergrund,
am Ende bleibt das LI/ LD in der Kälte im Regen stehen.
Wenn es ein Spiel sein soll, so wird es vermutlich immer wieder gespielt.
 
ein Lächeln bringt Wärme spürbar im Bauch 
Assoziation  Babybauch - Umgebung Fruchtwasser
Elemente: Wasser + Sonne = Leben
 
hohe Gesichter = Erwachsene,  eingefangenes Lachen  in Kinderaugen
geschenktes Lachen - Man freut sich für den anderen auf dessen bevorstehendes Leben 
 
Mit Papa im Hier und Jetzt die Welt entdecken 
Wasser und Sonne im Schwimmbad
 
ein wiederholtes Erzählen der Lieblingsgeschichte 
kein Erleben mehr im Jetzt
Redundanz im anzunehmenden  Erwachsenenalter ggf. beginnende  Demenz,
 
das Erleben erfolgt im Rückblick- in der Erinnerung war die Welt in Ordnung,
da hatte der Fahrer noch Bezug zu seinem Gefährt und wusste wo der Vergaser sitzt 
Auto - Symbol für Mobilität und ( noch verständlichem)  Fortschritt
 
Zum Schluss bleibt einem nur noch das letzte Hemd
das LD/ LI bleibt im Regen stehen - es ist jedoch ein unangenehmer kalter Mairegen -( Kalte Sophie?)
Der Mai als Symbol für das Aufblühen des Lebens hat für ihn selbst seine Gültigkeit verloren 
da ist kein Lächeln mehr
 
Resumé: das Leben ist doch ein Scheißspiel
 
Schöne Pfingstgrüße, Amadea
 
Liebe Amadea,
 
Ich freue mich, dass du dir diesen Text so intensiv zu eigen gemacht hast. 
 
Das Spiel, das hauptsächlich, auch von dir, in diesen Zeilen gelesen wurde, erkenne ich erst jetzt durch dein zusätzliches Feedback in Scharfstellung. Es ist ein Spiel, dass man mit sich selbst im inneren Dialog überall und immer spielen kann:
1. Suche dir aus deinen Erinnerungen die schönen, glänzenden Bruchteile heraus und bau dir daraus einen hübschen Turm, der sich über den Boden erhebt.
2. Dann genieße den Anblick.
3. Zerstöre das Türmchen mit deinen eignen Händen und genieße die Lust, die du dabei spürst, und die Aufmerksamkeit, die du dadurch erregt.
 
Ich würde es zwar nicht als Spiel des Lebens bezeichnen, aber als Spiel mit den Bildern des Lebens.
 
Ich selbst hatte ja in den Bildern hauptsächlich das Spiel mit der Lust an der Aufmerksamkeit und positiven Zuwendung der Anderen gesehen:
1. Die erste Strophe erklärt physiologisch die Lust an der positiven Zuwendung der Anderen.
2. Die Erinnerungen an die Kindheit zeigen, wie dieses Spiel in der Kindheit mit Eltern und Verwandten eingeübt wurde. 
3. Der Blick auf das LD zeigt, dass dieses Spiel von einem vermutlich erwachsenen LD gerade gespielt wird. 
4. Der Regenguss holt das LI in die Gegenwart, wo es das Spiel durchschaut.
 
Danke noch einmal für dein und euer Feedback. Das hat mich sehr bereichert.
 
LG Lé.
 
 
Hi Lè
 
ja, wir sind schon alle gute trainierte Smiley-Abholerinnen oder zumindest Smiley-Abholen-Wollende.
Die einen mehr ,die andren weniger.
 
Kürzlich sah ich beim Spazierengehen eine Inline-Skaterin, die sich selber beim Inlinen filmte mitm handy. Das wird dann sicher später id sozialen Medien gesetzt und geliked werden.
 
Wie sehr wir durch diesen Like-Wahn von uns selber weggezogen werden, ist entsetzlich.
 
Dein Rätsel gestern hat mich herausgefordert, da Rätsel mich immer sehr anziehen. Leider konnte ichs nicht lösen ....kam nur bis hin zu Menschen, die im Freibad Kopfstand machen ... und dabei komische Figuren mit den Füßen über Wasser abgeben.
Zumindest konntest Du mir durch mein intensives Nachdenken meine Sommer in einem niederbayerischen Freibad akustisch recht nahe bringen
 
 
Feine Pfingstern und vergiß nicht, mich zu laiken.
 
Sternenherz
 
Guten Morgen Lé,
 
 
Ich brauche viel mehr Zeit zum nachdenken, herumwälzen, grübeln, neue Blickwinkel suchen, da ich diesmal auf nix gekommen bin, habe ich alle Beiträge gelesen und leider hast du für mich viel zu früh aufgelöst, wäre aber wahrscheinlich eh nicht drauf gekommen, da ich grade bei irgendwelchen sich wiederholenden Festen wir Geburtstag, Vatertagsausflug  oder eben was sonst im Mai noch los ist war , aber ebenso im Bezug zur vergangenen Zeit. Also eine Revue sämtlich erlebter Vatertage oder 1. Mai Kundgebungen.
Ja, was du schreibst macht Sinn. Und passt super zu dem Spiegelgedicht. Denn wir werden unserer selbst bewusst durch den Blick in den Spiegel, durch die Reaktionen der anderen auf uns und wir erleben und erfahren uns selbst durch die Interaktion mit anderen, deren Blick auf uns ja viel sagt.  Ein Ich existiert nur durch ein Du. Früh lernen wir wann auf uns positiv oder negativ reagiert wird, vielleicht lässt uns deswegen Nichtbeachtung oder Nichtzuwendung so ratlos, hilflos und leer zurück und mit Leere kann mensch/Verstand schwer umgehen und füllt es mit Bekanntem: Wut, Trauer etc....
 
Amadeas Auslegung gefällt mir auch sehr gut.
 
Liebe Grüße
Sali
 
 
Ne Lé,
das passt schon  sonst würde ich ja noch länger fruchtlos grübeln müssen, ich bin froh, dass du mich erlöst hast!
 
Warum schließen sich denn die Zeilen mit der Lieblingsgeschichte und dem Vergaser aus? Passen doch beide, oder?
 
 
 
Wärme, für einen Moment ist da Wärme.
Sie springt vom Lächeln der Menschen
mitten hinein in das Sonnengeflecht.
 
Das gabs, dass die hohen Gesichter die Zähne dir 
zeigten - die schiefen, die gelben,  die starken, 
die fehlenden ... die lachenden Gesichter.
Schau mal, schau mal Papa, rufen die 
Kinder im Schwimmbad.
 
Die Autos hatten Vergaser, und der Fahrer 
wusste, was kaputt war. 
Und jetzt hör ich dich wiedereinmal
deine Lieblingsgeschichte erzählen.
 
Doch Regentropfen fallen
aus dem kalten Maihimmel, 
mich fröstelt im nassen Hemd - 
 
"Scheiß Spiel", denk ich.
 
Ich selbst hatte ja in den Bildern hauptsächlich das Spiel mit der Lust an der Aufmerksamkeit und positiven Zuwendung der Anderen gesehen:


1. Die erste Strophe erklärt physiologisch die Lust an der positiven Zuwendung der Anderen.


2. Die Erinnerungen an die Kindheit zeigen, wie dieses Spiel in der Kindheit mit Eltern und Verwandten eingeübt wurde. 


3. Der Blick auf das LD zeigt, dass dieses Spiel von einem vermutlich erwachsenen LD gerade gespielt wird. 


4. Der Regenguss holt das LI in die Gegenwart, wo es das Spiel durchschaut.


 
 
Lieber Lé,
 
ah - ja, jetzt, wo du es sagst, scheint mir auch alles plausibel! Die Zusammenhänge hätte ich sogar gefunden, nur das Spiel wollte mir absolut nichts sagen. Jetzt bin ich auch froh, dass du die Sache aufgeklärt hast, finde aber, generell kann man seine Leser ruhig ein paar Tage zappeln lassen, bevor man solche Rätsel auflöst, auch wenn sie eigentlich nicht als Rätsel gedacht waren.
 
LG Claudi
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Hallo, Lé,
 
ich habe mich auch an deinen Erklärungen orientiert.
 
Das Rätsel birgt die mittlere Strophe. Das Bild mit den Autos brachte mich näher - ich fand es hilfreich. Wie schon so oft gefällt mir die erste Fassung besser.
 
"für einen Moment" dachte das LI, das Lächeln (...) sei echt? Andererseits gab es Zeiten, in denen ein Lächeln echt war, in denen man trotz des Bildes, das man dabei abgab, lächelte. Allerdings suche ich hier die Zeit, in der man als Kind mit den Eltern geübt hat. Hat man das Lächeln eingeübt oder, es zu erkennen geübt? "Scheiß Spiel" - man erkennt es trotzdem nur spät oder ist seiner überdrüssig!
 
Und jetzt hör ich dich wiedereinmal


deine Lieblingsgeschichte erzählen.
 
Versucht jemand (ein Erwachsener) das LI heute wieder zu täuschen - das LI, das nach Anerkennung giert? Indem es irgendwas erzählt (immer das Gleiche), um vom wahren Sachverhalt abzulenken; heuchelt er Interesse?
 
Die dritte Strophe ist sehr gut! Mich fröstelt beim Lesen, und ich ziehe in Gedanken den Kragen hoch gegen die Nässe.
 
Interessant auch: "die hohen Gesichter"! Auch "hoheitsvoll" gemeint oder nur von der Statur her hoch über dem Kind?
 
Insgesamt ist das Gedicht sehr geheimnisvoll geschrieben, und einige Stellen bleiben mir immer noch nicht ganz enträtselt, aber ich habe es gerne gelesen und mich damit befasst!
 
LG Nesselröschen
 
PS: Du fragst, ob man errät, welches Spiel gemeint ist: Ich sehe nicht nur das Spiel mit der Aufmerksamkeit, die das LI sucht (warum sollte dieses geführt werden?), sondern auch, dass jemand versucht, sich das LI mit falschem Lächeln und zweifelhaften Geschichten "warm zu halten" - es profitiert von dem Geltungsdrang des LI.
 
Du erklärst es aber umgekehrt: Dass das LI selbst mit der Aufmerksamkeit der anderen spielt. Wo es das "Türmchen" wieder zerstört, erkenne ich nicht. Ich denke, dass es beidseitig geht. - Die Frage bleibt für mich interessant: das Wozu! Dass man dessen überdrüssig wird, ist klar, und auch gut beschrieben.
 
 
 
Liebe Nesselrose,
 
mir kommt es so vor, als ob du hauptsächlich ein "Spiel" fokussierst, dass ich bisher gar nicht im Blick hatte. Aber selbstverständlich ist es auch da. 
 
Wenn Kinder und Erwachsene gerne versuchen, sich das Lachen und die Aufmerksamkeit der Anderen zu verdienen - mit kleine Kunstsstücken, oder mit dem was sie tun oder sagen, dann findet zeitgleich natürlich auch das andere Spiel statt: es wird mit falscher Münze bezahlt, mit vorgetäuschter Aufmerksamkeit und gekünsteltem Lächeln. Das kann zu Enttäuschungen und Frustration führen. 
 
Ja menschliche Kommunikation ist ein komplexes Gewebe - ein schwieriger "Text".
 

 
LG Lé.
 
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