Er bricht durch schwere Erde
seine sattmachende Krone
ist ihm schon in jeden Zweig gegeben
trotz aller Kleinheit noch
Und Während uns der Jahreszug ganz einengt doch
und schwer macht in allem alltäglichen Menschenstreben
wächst Jahr für Jahr sein dunkelgrüner Throne
und sein Blick steigt hingelenkt und himmelhoch
und ohne je zurück zu blicken
Man sagt die Zeit sie ging vorbei im Flug
Man sagt doch auch genug war nie genug
Ihm ist es alles einerlei denn sein majestätisches Geweih,
die große grüne Krone,
wird weiter in die Zeiten nicken
und kündet schon von seinem Sommerthrone
Sein Anfang sah das Paradies
und seine Frucht ließ uns erst Frucht und Furcht erkennen.
Und unser Anfang war schon lichterlohes Brennen
der Sehnsucht zu den unnennbaren Dingen,
die jedes Kind schon in der Milch der Mutter sucht.
Das Aug noch blind, die kleine Zunge ganz in des Saugens Rhythmus ruft:
Mutter bist du hier?
Draußen dort am Fenster seine Blütenzier:
und Mutter nickt schweigend zu den Zweigen:
sie ist doch hier, ganz nah bei dir und wird es immer bleiben!
Wenn sich das Jahr neigt stehen seine rotbackigen Äpfel
wie köstlichste Backen, blühende Zipfel junger Apfelpflückerinnen
und unser aller Sinnen ist nur die Süße tief darinnen:
in seiner Äpfel Sündenstimmen
und in all den sündevollen Dingen
die junge
Apfelpflückerinnen scheu ersinnen
Ach, wenn die Nächte wärmer werden
und aus dem Apfelwein die Geister klingen
dann spürt man doch in allen Dingen überschwänglichstes Ineinanderdringen:
in erster Liebe - dort dieses Mädchen, hier dieser Junge
und waren einst auch seine Triebe unbewusst
wie eines Neugeborenen Zunge an der Mutterbrust
ist daraus reife Frucht geworden
Und in der Krone dieses Apfelbaumes
nisten erst wenn meine Augen trübe werden
weiße Raben:
sie werden einst vom Ende eines Traumes kommen
um sich an seiner goldenen Frucht zu laben
und ich am Ende meines Lebens -
was werde ich noch mit mir tragen
außer ein allerletztes Fragen:
Vater bist du hier?