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Der Fahrstuhl

  • Ralf T.
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Ralf T.

Autor
Der Fahrstuhl
 
Es war in einem hohen Haus,
man könnte es auch Hochhaus nennen,
und wollte man bis oben rauf,
musste man viele Treppen rennen
oder man ging in den Lift,
der zur bequemen Hochfahrt ist.
 
In diesen Lift ging mal ein Mann,
dem das Treppensteigen wohl nichts war,
mit einer Zeitung unterm Arm,
hoch ins Haus wollt er, ganz klar,
auf die bequemste Art und Weise,
also in einer aufsteigenden Reise.
 
Er wollte in die dreißigste Etage,
beim Einsteigen war er leicht erbost,
denn was ihn brachte so in Rage,
er wollte wohl nicht als Einziger hoch,
mit dem Lift, in eines der oberen
Stockwerke, die da in dem Haus noch sind.
 
Gar viele seiner Artgenossen
stiegen in den Lift nun ein,
weil diese auch die Treppe nicht mochten,
die zum Aufstieg sollte sein,
doch mit dem überaus bequemen Lift
kam man schneller hoch an sich.
 
Es waren an die fünfzehn Menschen,
die in diesem Lift nun fuhren,
sich dort drinnen bestens drängten,
alle so unsportliche Figuren,
die sich beim Hochfahren beengten
und genervt die Augenlieder senkten.
 
Natürlich wollte jeder von denen,
in einer anderen Etage raus,
bis zur Neunzehnten mochte das gehen,
dann war er allein und atmete auf,
ja, erleichtert war er ohnegleichen
und kurz davor das Ziel zu erreichen.
 
Doch kurz vor der dreißigsten Etage
da blieb der Lift auf einmal stehen,
ein Defekt der gesamten Anlage
ward als Grund dafür zu sehen,
der Lift er stand, das Licht ging aus,
und in dem Dunkel war‘s ihm ein Graus,…
 
…weil‘s erstmal ja nicht weiterging
und ohne Licht sehr öde war,
nicht mal Zeitung, an der er sehr hing,
konnt‘ er jetzt lesen, das ist doch klar,
so tastete er sich in angstvollem Elan
an den Notfallknopf heran.
 
Den Notfallknopf, den drückte er,
ein lautes Bimmeln vernahm er dann,
und dadurch, erstmal beruhigt vielmehr,
wusste er auch das bald Hilfe kam,…
…doch diese Hilfe braucht auch Zeit,
wenn so ein Lift mal steckenbleibt.
 
Und so kam was kommen musste,
ja, immer wütender wurde er,
dazu auch noch, dass er mal musste,
auf den Lokus wohl vielmehr,
was ja nun nicht möglich war,
denn der der Lift er steckte ja…
 
…immer noch kurz vor seinem Ziel,
welches die dreißigste Etage nennt,
die Warterei wurd‘ ihm zuviel,
denn sein Darmdruck war immens,
der Schweiß lief über sein Gesicht,
„Schaff ich’s noch oder vielleicht nicht?“
 
Die Frage beantwortete die Zeit,
in der er nicht wurde befreit,
er konnt‘ es nicht mehr bei sich halten,
der Druck zu groß, mit Sorgenfalten,
machte er im Dunkeln sein Geschäft,
was Schweiß und Druck entweichen lässt.
 
Er war entlastet und auch befreit,
von des Druckes nicht minderer Masse,
noch nicht aus dem Lift, jedoch bereit
zur Flucht, wenn jemand die Türe aufmachte,
so ausgeklügelt hatte er diesen Plan:
Die Flucht aus dem Lift, voller Scham!
 
Nachdem er den Fluchtplan ausgeheckt,
hat er noch schnell alle Spuren getarnt,
er hat die Masse mit seiner Zeitung bedeckt,
so wurd‘ sie als übel riechend weggetan,
und kaum hatte er die Tarnung vollbracht,
gab‘s einen Lift-Ruck und die Tür wurde aufgemacht.
 
Er sah die Befreier im gleißenden Licht
und nahm seine Flucht sogleich war,
er spurtete weg und bedankte sich nicht,
bei den Befreiern, und dienen wurde dann klar
das unter der Zeitung nur ein Fahrstuhl war.
 
Und die Moral von der Geschicht‘:
Ekeln braucht man sich jetzt nicht,
jedem kann es irgendwann so gehen,
doch es gibt Medizin, die heißt bewegen,
weil das guten Stoffwechsel entfacht,
so das, wenn man viele Treppen geht,
dieser doch praktisch wird belebt,
und wenn man unterwegs mal muss
gibt es auch keinen Druckverdruss,
weil man dann einfach dorthin geht,
zum Örtchen welches dafür steht,
frei, weil man nicht gefangen ist,
wie jener Mann eben, im Lift.
 
R. Trefflich am 14.März 2021
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Super geschrieben. Auch wenn mir deine Gedichte manchmal zu lang sind lieber @Ralf T. - so lese ich dann doch immer mit Neugierde weiter und weiter.
Gelungen. Eindeutig.
LG Sonja
 
Lieber @Ralf T.,
 
tolle und unterhaltsame Geschichte, bei der bis zum Schluss nicht vorhersehbar ist, wie sie endet.
Gern gelesen!
 
Liebe Grüße
Lina
 
 
Gina schrieb:
so kann es einem ergehen, wenn man zu faul ist um zu gehen.
 
Liebe Gina,
ja, ich les da
na sowas(!), das
hast du hier fürwahr
doch tatsächlich schön
in passende Worte gefasst,
mag man es nun so seh'n,
also wie es oben zitiert,
noch mag da stehn,
hat es auch was,
es passt sehr gut
zur Fahrstuhlkund',
die dem Lachen macht Mut,
trotz des ernstem Hintergrund.
 
LG Ralf
 
 
Super geschrieben. Auch wenn mir deine Gedichte manchmal zu lang sind lieber @Ralf T. - so lese ich dann doch immer mit Neugierde weiter und weiter.


Gelungen. Eindeutig.


LG Sonja
 
Hab Dank Sonja,
na klar(!), ich weiß,
zu lang manches Mal,
was aber nicht heißt,
das ich sie bewusst
so lang werden lasse,
ich schreibe spontan,
wenn meine Gedanken
so einem Wort zugetan,
beim Sinnen so tanzen,
dann seh ich die Bilder,
welche die Geschichte
dann vielmehr geben,
und mag ich im Texte
dann reimend beleben,
da ist es nicht einfach
sich kurz zu fassen,
oder ein schnelles
Ende zu finden,
und es freut
mich doch
schon 
sehr,
das
Du
bis
zum 
Schluss
weiterliest,
wobei es doch
egal sein sollte ob
da nun letzten Endes
Interesse oder Neugier
verantwortlich ist,
wichtig ist nur
eine reizende
Information
im Texte
für eine gute
Kommunikation.
 
LG Ralf
 
 
tolle und unterhaltsame Geschichte, bei der bis zum Schluss nicht vorhersehbar ist, wie sie endet.
 
Dankeschön Lina,
mag ich zu deinem
Beitrag hier sagen,
es freut mich sehr,
dein Lesebehagen,
wie deine Meinung
und das Lob zudem,
dann hat der Fahrstuhl
auch etwas Sinn gegeben,
den der Spannung und einer
guten, unterhaltsamen Kunde,
motiviert für die nächste Runde,
auf die ich nicht verzichten will,
es gibt Gedanken in Massen,
und so bleibt man nicht still.
 
LG Ralf
 
Im Allgemeinen danke fürs  Lesen und Liken an:
@Kurt Knecht @Ursula23 @Gina @Lina @Sonja Pistracher
 
 
 
  • Ralf T.
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