Hallo
@Joshua Coan,
vielen Dank für die gelungene historische Anregung!
Inhaltlich möchte ich gerne etwas ergänzen:
Caligula sagte man nach, dass er wahnsinnig war. Es wurden zwei Begebenheiten überliefert, die das belegen sollten:
1. Er ernannte sein Pferd zum Senator
2. Er ließ seine Soldaten am Strand Muscheln sammeln, ein weiteres Mal das offene Meer (bzw. den Meeresgott Neptun) angreifen.
Historiker erwägen jedoch, dass die Ernennung eines Pferdes eine bewusste Demütigung des Senats seitens Caligula war.
Im zweiten Fall weigerten sich die Legionäre, den Ärmelkanal nach Britannien zu überqueren.
In Britannien gab es angeblich böse Geister und es drohten schlimme Gefahren, vor denen sich selbst hartgesottene Soldaten fürchteten.
Insofern waren sowohl das Muschelsammeln als auch der Angriff auf das Meer voraussichtlich Strafaktionen Caligulas für das mutlose Heer.
Sicherlich war Caligula grausam. Er ließ zahlreiche Verwandte und Freude ermorden.
Aber in erster Linie legte er sich mit dem Senat an. Diese Kaiser kamen posthum in der Berichterstattung immer besonders schlecht weg.
Auch die "guten Kaiser" Augustus und Vespasian ließen für politische oder strategische Zwecke Hunderte unschuldiger Zivilisten töten.
Das war in der Antike Gang und Gebe und galt nicht als besonders grausam.
Ein Kaiser, der - durch großzügige Spenden - das Volk hinter sich hatte, dem verzieh man so gut wie alles.
In der Antike - vor der Einführung des Christentums als Staatsreligion - galt Mitleid als Schwäche. Mut und Stärke waren die Grundtugenden der Römer.
Grüße von Georg