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Der Stadtfrosch

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Ein Stadtfrosch
saß im Dorf auf einer Brücke
und sah hinab
durch die Geländerlücke
auf einen kleinen Schwarm
von Fliegen.
Er fragte sich,
wie sind die wohl zu kriegen?
Im grünen Wasser
blühten schön und bleich
Seerosen
mitten auf dem Teich.
 
Da sprang behend
auf eines dieser Blätter
vom Stadtfrosch
ein ganz weit entfernter Vetter.
Sehr kunstvoll
mit geübtem Schwunge
entrollte dieser
blitzschnell seine Zunge
und fuhr sie reich bestückt
zurück ins Maul
und wirkte dabei
so relaxt und faul.
 
Da staunte sehr
der Stadtfrosch auf der Brücke,
zu Hause gab es
Fliege oder Mücke
nur tiefgefror'n
und konserviert in Dosen.
Dass einer
auf dem Blatte von den Rosen
auf diese Art
sich eine Fliege fing
war wahrlich
ein bemerkenswertes Ding.
 
Die Landfrösche sind um einiges cooler als die Stadtfrösche gemeinhin denken
Köstlicher Text liebe Wilde Rose, bin ja auch so ein Landei und fühle mich wohl dabei
Stadt ist ja nicht schlecht aber wohnen möchte ich dort nicht.
Mit deinen Zeilen hast du mir den Sonntagmorgen versüßt
Danke dafür
 
Lieber Uloisius,
es ist mir eine Ehre, dir den Sonntagmorgen versüßt zu haben.
aint:
Das ist der Sinn meiner Texte. Freude bringen. Einen kleinen Farbklecks in die düstere Welt streuen. Wenn das gelingt, freut es mich sehr.
 
Obwohl, diesmal steckt auch noch ein tieferer Sinn dahinter.
 
Bin auch mit größtem Vergnügen Landei, obwohl “kultiviert”in der Stadt aufgewachsen.
 
Einen schönen weiterhin versüßten Sonntag
Wilde Rose
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Hallo Wilde Rose,
 
ein heiter-besinnliches Werk mit einer Prise Kulturkritik, wenn ich es richtig lese. Gefällt mir gut. ^^
 
Obwohl mein bevorzugtes Habitat das des Frosches vom Lande ist, orientiere ich mich bei Jagd und Beuteverzehr doch lieber am Stadtfrosch. Bin also im Ergebnis eine überzeugte Landkartoffel, die die Annehmlichkeiten einer 'Stadt' zu schätzen weiß …
 
Nunmehr ist auch das Land frei von Mücke, Fliege und Co.
Habe deine 'tierisch' guten Verse wie immer sehr gern gelesen.
 
LG
Berthold
 
Hallo Berthold,
ich danke dir für deine lieben Zeilen.
 
Es handelt sich dabei gar nicht mal um eine Kritik, eher um eine Feststellung.
Ich meine die Kehrseite von Entwicklung und Fortschritt, wobei es passiert, dass ursprüngliche Kenntnisse und Fähigkeiten einfach vergessen werden. So wie der Frosch vor lauter Annehmlichkeiten in der Stadt über Generationen hinweg verlernt hat, bzw. es gar nicht mehr weiß, dass er sich locker eine Fliege selbst fangen könnte. Der Mensch degeneriert auch in seinen Fähigkeiten. Er braucht bald nur noch Kopf und Hände um einen Computer zu bedienen. Naja und das Hinterteil zum Sitzen. Darum werden wir alle immer fetter und fauler, weil wir uns nicht mehr mühen müssen, um zu überleben.
Ich weiß selbstverständlich, dass die meistens trotzdem einen stressigen Alltag haben um überleben zu können. Ich hab nur über die allgemeine Tendenz der Entwicklung sinniert.
 
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Liebe Sonntagsgrüße
Wilde Rose
 
Hallo Wilde Rose,
 
du hast ja Recht.
 
Vor Jahren habe ich eine Doku gesehen über Pilze. Darin ist auch Ötzi erwähnt worden, der um seinen Hals wohl eine Schnur mit einem aufgefädelten Etwa trug; einen mehr oder weniger künstlerisch bearbeiteten Birkenporling. Zuerst hielten die Fachleute dieses Objekt für einen Fetisch. Mittlerweile halten sie es für möglich, dass an der Schnur um Ötzis Hals schlicht – seine Reiseapotheke baumelte.
Mich hat der Film damals sehr beeindruckt, und ich habe mich auf die Suche gemacht: zuerst im www, dann im Wald. Mittlerweile sammle ich den Birkenporling regelmäßig und braue aus ihm meinen ganz persönlichen Zaubertrank.
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Ich glaube, wir haben viele solche Kenntnisse von Kräuterhexe & Co. unwiederbringlich verloren; manche erleben eine bescheidene Renaissance ...
 
Damit endet meine kleine Reise vom Frosch zum Pilz.
Wünsche einen schönen Abend.
 
LG
Berthold
 
Hallo Berthold,
dein Beitrag erfreut mich. Ich interessiere mich auch für natürliche Möglichkeiten des Heilens. Da gibts so einfache Sachen. Mit dem Birkenporling habe ich mich noch nicht beschäftigt. Das werde ich nachholen. Ich habe auch mal eine Sendung über die indische Medizin gesehen. Dort wurden die erstaunlichsten Sachen mit Heilkräuten vollbracht. Leider ist davon auch das meiste verloren gegangen.
Ich bin jedenfalls froh noch einigermaßen natürlich leben zu können und auch noch einige Fähigkeiten zu besitzen. Zum Beispiel
nun wieder die Bude warm bekommen mit Holz und Kohle. (und das mit Absicht und Vergnügen ).
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LG Wilde Rose
 
Liebe Luise Maus,
vielleicht hättest du ihn küssen sollen und er wäre zum Prinzen geworden. Vielleicht war er deshalb so stolz.
Du hast mir mit deinem bebilderten Froschgedicht den Tag erhellt.
 
LG Wilde Rose
 
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