Hallo Nöck,
es fällt schwer, ein einzelnes Gedicht von dir herauszupicken, das besonders
gelungen ist. Bei Lichte betrachtet sind all deine Gedichte, die ich bisher
hier gelesen habe, großartig. Dieses Gedicht ist lediglich eines, das mich
besonders anspricht.
Bilder und Gedanken über einen Leuchtturm, der außer Dienst gestellt worden
ist, weiterhin Wind und Wellen trotzt, standhaft Wacht hält und seines
Zweckes, seiner Leuchtkraft beraubt, doch nur mehr für Erinnerung und
Vergangenheit steht, - finde ich sehr schön. Nach vielen Jahrzehnten
Arbeitsleben müssen wir Menschen uns vielleicht auch die Frage stellen, wie
und wem wir nunmehr leuchten?
Die raue See, schroffe Felsen, Küstenlandschaften im Allgemeinen sind ein
spannender Kontext für Gedichte. Der Rhythmus deines Gedichtes unterstreicht -
so mein Eindruck - das Wogen der Wellen und verströmt gleichzeitig eine
geheimnisumwitterte Atmosphäre. So weit ich das erkennen und beurteilen kann,
Daktylen mit einer vorangestellten, unbetonten Silbe. Dazu noch dieser
'schaukelnde' Wechsel zwischen vier- und dreihebigen Versen. Wow.
als wollt er das Gestern bewahren.
Auch den Schlussgedanken finde ich überzeugend und schön.
Als lichtloser Leuchtturm bleibt dem Armen auch nichts weiter übrig, als Trost
in der Vergangenheit zu suchen und Nostalgie zu verströmen. Und das gelingt
ihm erstaunlich gut. ☺️
Ein starkes Gedicht. Ich habe es mit Freuden gelesen. :thumbsup:
LG, Berthold