Liebe Wilde Rose,
zu deiner Antwort an Walther will ich mich gerne äußern:
[QUOTE='Wilde Rose]Lieber Walther,
ich freue mich wenn jemandem wie dir, der richtig gut ernsthafte Gedichte schreiben kann auch meine kleinen “Spaßteile” gefallen.
Danke für deinen Kommentar.
[/QUOTE]Ich sehe hier die verbreitete Annahme am Werk, dass Ernsthaftes "besser", "qualitativ hochwertiger" und vor allem "schwieriger zu schreiben" sei, als Humorvolles. Dem möchte ich entschieden widersprechen (ohne Walther zu nahe treten zu wollen). Das Gegenteil ist der Fall. Seinen Weltschmerz zu Papier zu bringen, seinem Kummer Ausdruck zu verleihen, ist viel leichter, als im Alltag das Komische zu erkennen oder gar den Kummer durch Humor zu verarbeiten.
Wohlgemerkt, ich rede von Humor, nicht von platten Blödeleien (wie z.B. unter Männerfreunden üblich; obwohl ich die auch sehr schätze) . Die meisten Menschen entdecken ihre kreative Ader, wenn irgendetwas "raus muss". Wenn's weh tut. Da sind die eigenen Gefühle für fast jeden spürbar. Aber wenn es einem gut geht im Unauffälligen, Alltäglichen so etwas zu entdecken und dann auch zu kreieren, wie Du es mit dem Zuglufthund geschaffen hast, erscheint mir ungleich schwerer, erfordert mehr Aufmerksamkeit und Geschick und Kunst, als den schmerzhaften Gefühlen, die wir alle kennen, (mehr oder weniger begabt) Ausdruck zu verleihen.
Ich denke, Du kannst auf dein Werk so richtig, richtig stolz sein. Das spielt in vieler Hinsicht in derselben Liga wie z.B. ein Wilhelm Busch.
So, jetzt habe ich mich ziemlich aus dem Fenster gehängt. Wer anderer Meinung ist - kein Problem. Nur mal als Anregung: Schon mal versucht, eine Pointe zu schreiben? Sich einen Witz auszudenken, den man noch nicht gehört hat? Bereits da fängt die Mühe mit dem Humor an.