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Feedback jeder Art Dichten im Alter (2)

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Stavanger

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Wohin sind meine Jugendjahre,
die Träume und die Schäferstunden?
Wohin das Schöne und das Wahre,
und wer hat sie verschwunden?
 
Wenn ich den finde, der das war,
den geige ich mit Meinung.
Ich krümme ihn samt Haut und Haar
und straf ihn mit Verneinung.
 
Die Machenschaften wird er mir
mit Fersengeld bezahlen,
den knüpf ich wie ein Gürteltier
und drohe, ihn zu malen,
 
bis mir der Rohling, Stück für Stück, 
den Schäferhund, die Jugendzeit,
genügend Schnaps und Heiterkeit
und meine Schönheit gibt zurück!
 
 
 
Lieber Stavanger,
 
das Thema deines Gedichts gefällt mir gut (gehe selbst stark auf die 60 zu) und auch einiges Inhaltliches. Allerdings sind es die Details, die sich allzuoft dem Reimschema beugen mussten, die die Attraktion doch sehr beeinträchtigen. Am Besten, ich zitiere die entsprechenden Stellen einzeln:
und wer hat sie verschwunden?  - Es ist mir gerade mit Mühe gelungen, die Fußnägel wieder in die ordnungsgemäße Position herunterzudrücken. Ich denke, daß Du um die grammatikalische Vergewaltigung weisst, die Du hier begangen hast. Allerdings rechtfertigt der Reimzweck nicht alle Mittel und dies ist in meinen Augen weit jenseits der dichterischen Freiheit.
 
den geige ich mit Meinung - Ich vermute, es ist gemeint "dem geige ich die Meinung"?
 
Ich krümme ihn samt Haut und Haar - Man kann jemandem ein Haar krümmen, wobei man meist das Gegenteil verspricht, nämlich kein Haar zu krümmen. Aber die Haut zu krümmen ist letztlich sinnlos, die ist ja flexibel. Und die Verpanschung der Redewendungen "kein Haar krümmen" und "mit Haut und Haar" wäre nur dann originell, wenn es witzig wäre. Und "ihn" dann auch noch zu krümmen ist auch nicht mehr förderlich.


und straf ihn mit Verneinung. - Natürlich ist es schöner "Bejaht" zu werden, als Mensch, Partner oder Kollege. Aber kann man durch Verneinung strafen? Kann man überhaupt eine Person verneinen? Bejahen sicherlich, aber verneinen? Ich weiß nicht recht.
 
Die Machenschaften wird er mir


mit Fersengeld bezahlen, - Das finde ich recht originell, statt mit Geld mit Fersengeld zu bezahlen. Läuft daraus hinaus, daß Du das Gegenüber vertreiben oder fortjagen willst, oder?
 
den knüpf ich wie ein Gürteltier - Um es kurz zu machen: Hä? Willst Du ihn vielleicht "aufknüpfen"?


und drohe, ihn zu malen, - Was verrät uns das über die Fähigkeiten des LI als Maler?
 
bis mir der Rohling, Stück für Stück, 


den Schäferhund, die Jugendzeit, - Die Strophe finde ich grundsätzlich wirklich gut (hätte ich auch gerne). Aber irgendwie fand der Schäferhund vorher keine Erwähnung. Ist hier vielleicht "die Schäferstund" passender?
 
Ich hoffe, ich konnte meine Zwiespältigkeit und deren Gründe deutlich machen. Vom Sprachklang her, vom Melodischen aus betrachtet, hört es sich allerdings sehr gut an und swingt sehr schön.
 
Beste Grüße
Ruedi
 
Oh je, Ruedi,
Ich glaube, da nimmst du etwas ernst, das es in keiner Weise sein soll.
Was dann auch fast wieder lustig ist.
Versuch trotzdem, einen schönen Tag zu haben!
Gruß: Uwe
 
 
Lieber Uwe,
 
schuld daran sind meistens die Anderen. Statt einer gut gemeinten, ironischen Selbstanklage empfiehlt es sich, die verflossene Jugendzeit zu akzeptieren und gelassen zu artikulieren: "War halt doch `ne schöne Zeit!" Zum Trost ein "Prost!"
 
Lieben Gruß
Carolus
 
Hallo Carolus,
Klar, ich proste mit!
Aber bitte nicht vergessen, dass dies die Kategorie Humor & Satire ist. Mein lyrischer Hauptdarsteller ist schon einigermaßen daneben und sicherlich nicht ganz ernst zu nehmen.
Möge uns das möglichst lange erspart bleiben und die Dinge weiterhin Spaß machen!
Herzlichen Gruß:
Uwe
 
 
 
Lieber Stavanger,
 
das ist durch Sprachfehler und falsche Benutzung von Redensarten, witzige Einfälle wie das Knüpfen des Gürteltiers und den Schäferhund, der wohl das Schäferstündchen bewacht, amüsant.
 
Mit Freude gelesen
Gruß von gummibaum
 
 
 
Hei Uwe,
 
so wie gummibaum es formuliert hat, sehe ich es auch. Wobei ich mich frage, ob dir bei diesem originellen und skurrilen Text vielleicht die Muse des Schnapses geholfen hat.
 
Schmunzelnd gelesen
Sid
 
Hallo!
Ich befürchte, mein Gedicht muss wegen Alkoholeinfluss im Alter in Verbindung mit einem Mangel an Ernsthaftigkeit so bleiben, wie es ist.
Schönen Gruß:
Uwe
 
 
Humorlose trinken in der Regel kaum Schnaps, Satiriker schon eher, um den richtigen Kicks zu kriegen.
Gute Nachtgrüße!
Carolus
 
 
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