(nach Matthäus 20:1-16)
Wo die reichen Reben ranken,
lebt in selbst gesetzten Schranken
ein bisweilen ungestümer,
frommer Weinbergeigentümer,
dessen Pflanzen üppig sprießen.
Will man ihre Frucht genießen,
muss man sich mit Pflege mühen,
mag die Sonne noch so glühen.
Also geht er nun spazieren,
ein paar Leute rekrutieren,
wie sie sich am Marktplatz tummeln,
um den Alltag zu verbummeln:
"Für die Pflege meiner Reben
will ich euch Belohnung geben.
Einen silbernen Denar
zahl ich netto und in bar."
Willig folgt die kleine Gruppe
ihm auf seine Hügelkuppe,
um dort emsig und bescheiden
wilde Triebe zu beschneiden.
Auch auf seiner nächsten Runde
um die dritte Tagesstunde
sieht er wieder Leute stehen,
welche fleißig Däumchen drehen.
Wiederum drei Stunden später
sucht er neue Unkraut-Jäter,
darauf noch ein viertes Mal.
Stets vermehrt sich ihre Zahl.
Und am späten Nachmittage
stellt er noch einmal die Frage
ein paar traurigen Figuren
auf der letzten seiner Touren:
"Wollt ihr euch hier nutzlos plagen,
eure Stunden totzuschlagen?
Gleich ist eure Not verringert,
folgt ihr mir in meinen Wingert."
Zwischen grünen Blätterwänden
wimmelt es von flinken Händen.
Noch der faulste aller Gammler
wird voll Fleiß zum Reblaussammler.
Die verdiente Zahlung winkt,
als der Abend niedersinkt.
Jede Hand empfängt in bar
einen silbernen Denar.
Was den einen wohl genügt,
macht die andern missvergnügt.
Einer von der ersten Schicht
nörgelt: "Das versteh ich nicht!
Willst du uns gerecht belohnen
oder deinen Beutel schonen?"
Der Beklagte hebt die Braue:
"Lieber Freund, du schimpfst ins Blaue.
Sieh, mein Wort bleibt ungebrochen,
du erhältst, was dir versprochen.
Wisset, die ihr euch beschwert:
Alle seid ihr gleich viel wert."
Mancher freilich zieht die Lehre:
Kommt dir Arbeit in die Quere,
schufte keinen ganzen Tag
ohne schriftlichen Vertrag!
Wo die reichen Reben ranken,
lebt in selbst gesetzten Schranken
ein bisweilen ungestümer,
frommer Weinbergeigentümer,
dessen Pflanzen üppig sprießen.
Will man ihre Frucht genießen,
muss man sich mit Pflege mühen,
mag die Sonne noch so glühen.
Also geht er nun spazieren,
ein paar Leute rekrutieren,
wie sie sich am Marktplatz tummeln,
um den Alltag zu verbummeln:
"Für die Pflege meiner Reben
will ich euch Belohnung geben.
Einen silbernen Denar
zahl ich netto und in bar."
Willig folgt die kleine Gruppe
ihm auf seine Hügelkuppe,
um dort emsig und bescheiden
wilde Triebe zu beschneiden.
Auch auf seiner nächsten Runde
um die dritte Tagesstunde
sieht er wieder Leute stehen,
welche fleißig Däumchen drehen.
Wiederum drei Stunden später
sucht er neue Unkraut-Jäter,
darauf noch ein viertes Mal.
Stets vermehrt sich ihre Zahl.
Und am späten Nachmittage
stellt er noch einmal die Frage
ein paar traurigen Figuren
auf der letzten seiner Touren:
"Wollt ihr euch hier nutzlos plagen,
eure Stunden totzuschlagen?
Gleich ist eure Not verringert,
folgt ihr mir in meinen Wingert."
Zwischen grünen Blätterwänden
wimmelt es von flinken Händen.
Noch der faulste aller Gammler
wird voll Fleiß zum Reblaussammler.
Die verdiente Zahlung winkt,
als der Abend niedersinkt.
Jede Hand empfängt in bar
einen silbernen Denar.
Was den einen wohl genügt,
macht die andern missvergnügt.
Einer von der ersten Schicht
nörgelt: "Das versteh ich nicht!
Willst du uns gerecht belohnen
oder deinen Beutel schonen?"
Der Beklagte hebt die Braue:
"Lieber Freund, du schimpfst ins Blaue.
Sieh, mein Wort bleibt ungebrochen,
du erhältst, was dir versprochen.
Wisset, die ihr euch beschwert:
Alle seid ihr gleich viel wert."
Mancher freilich zieht die Lehre:
Kommt dir Arbeit in die Quere,
schufte keinen ganzen Tag
ohne schriftlichen Vertrag!