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Feedback jeder Art Die Elster

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Tom Erin

Autor
Eine Elster mit gebrochenem Flügel liegt vor meinem Fenster
Ihr Körper zittert, ihre Augen starren, als sähe sie Gespenster
Sie sucht nach Zuflucht - wie könnte ich ihr diese verwehren
So öffne ich mein Fenster und lehr ihr meine Lehren
 
Am ersten Tag lehr ich ihr die Belanglosigkeit,
Das alles streut und sich alles wiederholt - in endloser Zeit
Alles Geschaffene wird, wenn es nicht schon wäre
- Zu schaffen um zu sein, ist, was ich ihr als erstes lehre
 
Schüchtern und beschattet, lauscht sie Stundenlang
Ihr Puls ist nah am Stillstand, schweigsam ihr Gesang
Dann spricht sie leise; „Ich kam um die Schatullen zu leeren,
Doch übersah die Scheibe - nun bitt’ ich um weit’re Lehren“
 
So lehr ich ihr, wer die uns’ren Gedanken denkt,
Und dass bloss die Herrschaft des Zufalls uns beschenkt
Mit einem versklavten Willen als kleine Fähre
Auf dunklem, endlosem Meere - dies ist die zweite Lehre
 
Am dritten Tag befrei ich sie von Falsch und Richtig
Nur der eig’ne Kompass ist der eig’nen Wahrheit mächtig
Und ist selbst genötigt von Würde und Ehre
Und vielem mehr, das betrügt - dies ist meine dritte Lehre
 
Die Elster fragt; „Weshalb diese grausamen Worte?
Wenn das stimme, was halte dich ab von meinem Morde?“
Ich sage; „Nichts, wie dich auch niemand von Stehlen bekehre,
Nimm meinen Schmuck - dies ist meine letzte Lehre.“
 
Oh Mann Tom, was für ein weises und interessantes Gedicht.
 
Daraus entnehme ich, dass wir an uns glauben sollen, ohne uns zu wichtig zu nehmen und dass wir auf unser Bauchgefühl hören und ihm vertrauen dürfen. Das Leben so anzunehmen wie es kommt, finde ich eine gute Botschaft aus Deinen Zeilen. Die Elster kann ruhig den Schmuck nehmen, denn dieser ist es nicht, der glücklich und zufrieden macht. Schon allein die Tatsache, dass sich das LI der Elster annimmt, zeigt, dass es ein guter Mensch ist.
 
Auch der Schreibstil gefällt mir sehr, weil es gut zu verstehen und doch klangvoll im Ausdruck ist. Zwei kleine Anmerkungen möchte ich machen: 
 
Sie sucht nach Zuflucht - wie könnte ich ihr diesen verwehren
hier glaube ich, dass die Zuflucht, ihr diese verwehren verlangt
 
und 
Und das bloss die Herrschaft
und dass bloss die Herrschaft, wäre hier zu verwenden
 
Ein wirklich bemerkenswertes Gedicht, danke dafür. 
 
Es grüßt Darkjuls
 
Lieber Tom,
bin tief berührt, aber nicht dazu gemacht, Gedichte näher zu analysieren. Dieses hier jedoch ist - zumindest für mich - ein kleines Meisterwerk. 
LG und herzlichen Dank dafür,
G
 
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