Ralf T.
Autor
Die gute Wahl zum Niederschreiben
Er hatte sich der Sprache verdingt,
genau das Reden war sein Ding,
er war erpicht das festzuhalten,
doch mocht‘ sich das Schreiben
nun nicht wirklich entfalten,
bei ihm, der an seinen Reden hing.
Da er sehr begütert war,
nahm er wohl die Chance war,
sich einen Stenografen zu nehmen,
ihn einzustellen, für gutes Geld
und sehr viel Arbeit, die anfällt,
denn dieser notierte seine Reden.
Doch konnt‘ der gute Stenograf,
was man hier wohl bemerken darf,
tatsächlich auch nur Steno schreiben,
was praktisch niemand lesen kann,
außer er selbst, merke man an,
oder ein anderer Stenograf zuweilen.
Dem guten Redner war dies nichts,
denn konnte er schließlich selber nicht,
was er diktierte im Nachhinein lesen,
und so suchte er sich eine Sekretärin,
die Beides konnte wohl mithin,
Steno und normal schreiben eben.
Das, so mit ihr, klappte sehr gut
und gab ihm wieder neuen Mut,
seine Reden zu diktieren,
immer wieder, pausenlos,
er diktierte, sie legte los,
sie mochten sich darin verlieren.
Sie war’n tatsächlich wirklich Eins
und liebten sich schon insgeheim,
einer wohl des jeweils andern Art,
sie seine, des diktierenden Machthaber,
er die ihre, schnelle und elegante Schreibader,
so das es wie im Märchen ward.
Er heiratete sie beim Diktat,
sie hielt es fest, ganz auf ihre Art,
die Hochzeit selbst war wunderbar,
mit ihm in gehobener Position
und ihr als gute Wahl als Lohn,
weil er der Diktator und sie Stenogräfin war.
Und die Moral von der Geschicht':
Brauchst du vielleicht Macht
die dich wörtlich sehr froh macht
und hast diese aber noch nicht,
dann werd' ein Redner ohnegleichen
und stelle mit Diktaten die Weichen
bei einer Frau, die angenehm
und schonend deine Worte erreichen,
damit sie diese festhalten kann,
denn sie versteht dich ohnegleichen,
und darauf kommts im Leben an,
die Macht des Wortes ist gegeben
und du wirst als Diktator leben
für jene, die deine Stenogräfin ist,
und wenn ein Rollenpiel mal spricht,
gibt's die Diktatorin auch,...
...die ihren Stenografen braucht.
R. Trefflich am 21. März 2021
Er hatte sich der Sprache verdingt,
genau das Reden war sein Ding,
er war erpicht das festzuhalten,
doch mocht‘ sich das Schreiben
nun nicht wirklich entfalten,
bei ihm, der an seinen Reden hing.
Da er sehr begütert war,
nahm er wohl die Chance war,
sich einen Stenografen zu nehmen,
ihn einzustellen, für gutes Geld
und sehr viel Arbeit, die anfällt,
denn dieser notierte seine Reden.
Doch konnt‘ der gute Stenograf,
was man hier wohl bemerken darf,
tatsächlich auch nur Steno schreiben,
was praktisch niemand lesen kann,
außer er selbst, merke man an,
oder ein anderer Stenograf zuweilen.
Dem guten Redner war dies nichts,
denn konnte er schließlich selber nicht,
was er diktierte im Nachhinein lesen,
und so suchte er sich eine Sekretärin,
die Beides konnte wohl mithin,
Steno und normal schreiben eben.
Das, so mit ihr, klappte sehr gut
und gab ihm wieder neuen Mut,
seine Reden zu diktieren,
immer wieder, pausenlos,
er diktierte, sie legte los,
sie mochten sich darin verlieren.
Sie war’n tatsächlich wirklich Eins
und liebten sich schon insgeheim,
einer wohl des jeweils andern Art,
sie seine, des diktierenden Machthaber,
er die ihre, schnelle und elegante Schreibader,
so das es wie im Märchen ward.
Er heiratete sie beim Diktat,
sie hielt es fest, ganz auf ihre Art,
die Hochzeit selbst war wunderbar,
mit ihm in gehobener Position
und ihr als gute Wahl als Lohn,
weil er der Diktator und sie Stenogräfin war.
Und die Moral von der Geschicht':
Brauchst du vielleicht Macht
die dich wörtlich sehr froh macht
und hast diese aber noch nicht,
dann werd' ein Redner ohnegleichen
und stelle mit Diktaten die Weichen
bei einer Frau, die angenehm
und schonend deine Worte erreichen,
damit sie diese festhalten kann,
denn sie versteht dich ohnegleichen,
und darauf kommts im Leben an,
die Macht des Wortes ist gegeben
und du wirst als Diktator leben
für jene, die deine Stenogräfin ist,
und wenn ein Rollenpiel mal spricht,
gibt's die Diktatorin auch,...
...die ihren Stenografen braucht.
R. Trefflich am 21. März 2021