Cornelius
Autor
(aus dem Fundus)
Neulich hab ich schlafumnachtet
meinen Globus lang betrachtet
und beim Anblick festgestellt:
Sie ist seltsam, diese Welt.
Manche Länder sind gesegnet,
andere sind bloß verregnet.
Träumerisch am Delirieren,
wollte ich sie neu gruppieren:
Wär es nicht von großem Reiz,
tauschte Japan mit der Schweiz?
Dem Pazifik wäre Bern
plötzlich nicht mehr ganz so fern.
Schöbe man die Lombardei
nur ein wenig gen Hawaii,
reckte sich der Dom von Mailand
auf dem Kokospalmeneiland.
Wenn in den Vereinten Staaten
sich erhöben die Karpaten,
wär die Burg von Dracula
fast dem Weißen Hause nah.
Leitet man den Jangtsekiang
zügig über Nesselwang,
können unter Litschi-Bäumen
Ludwigs Märchenschlösser träumen.
Einmal rasch die Pyrenäen
mit dem Wattenmeer vernähen,
und in Fedderwardersiel
kommt der Jakobsweg ans Ziel.
Oder nein, doch lieber so:
Wäre Deutschland Mexiko,
stiege Hans mit seiner Gretel
auf den Popocatepetl,
könnte via Balearen
mit der Tram nach Nepal fahren,
zünftig am Mount Everest
schunkeln beim Oktoberfest.
Trägt man auf den Louisiaden
Lederhosen an den Waden
und ist Bangkok schneebedeckt,
dann ist erst die Welt perfekt.
Doch mir schwante: Solch Geschiebe
fände wenig Gegenliebe.
Wird es die Ägypter freuen,
auf dem Südpol Salz zu streuen?
Jeder liebt doch seine Scholle,
ob in Rio oder Zwolle.
Die am Anus Mundi wohnen,
flehten auch, sie zu verschonen.
Also ward nichts umgeschichtet.
Alles blieb, wie es gesichtet.
Auch ich selbst hab mich erneut
über meinen Platz gefreut ...
Neulich hab ich schlafumnachtet
meinen Globus lang betrachtet
und beim Anblick festgestellt:
Sie ist seltsam, diese Welt.
Manche Länder sind gesegnet,
andere sind bloß verregnet.
Träumerisch am Delirieren,
wollte ich sie neu gruppieren:
Wär es nicht von großem Reiz,
tauschte Japan mit der Schweiz?
Dem Pazifik wäre Bern
plötzlich nicht mehr ganz so fern.
Schöbe man die Lombardei
nur ein wenig gen Hawaii,
reckte sich der Dom von Mailand
auf dem Kokospalmeneiland.
Wenn in den Vereinten Staaten
sich erhöben die Karpaten,
wär die Burg von Dracula
fast dem Weißen Hause nah.
Leitet man den Jangtsekiang
zügig über Nesselwang,
können unter Litschi-Bäumen
Ludwigs Märchenschlösser träumen.
Einmal rasch die Pyrenäen
mit dem Wattenmeer vernähen,
und in Fedderwardersiel
kommt der Jakobsweg ans Ziel.
Oder nein, doch lieber so:
Wäre Deutschland Mexiko,
stiege Hans mit seiner Gretel
auf den Popocatepetl,
könnte via Balearen
mit der Tram nach Nepal fahren,
zünftig am Mount Everest
schunkeln beim Oktoberfest.
Trägt man auf den Louisiaden
Lederhosen an den Waden
und ist Bangkok schneebedeckt,
dann ist erst die Welt perfekt.
Doch mir schwante: Solch Geschiebe
fände wenig Gegenliebe.
Wird es die Ägypter freuen,
auf dem Südpol Salz zu streuen?
Jeder liebt doch seine Scholle,
ob in Rio oder Zwolle.
Die am Anus Mundi wohnen,
flehten auch, sie zu verschonen.
Also ward nichts umgeschichtet.
Alles blieb, wie es gesichtet.
Auch ich selbst hab mich erneut
über meinen Platz gefreut ...