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Feedback jeder Art Die Rose und die Liebe

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  • Onegin
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Die Rose und die Liebe​
 ​
Die Rose blüht so wie die Liebe,
so wunderschön und auch so zart.
Sie ist die Königin des Sommers,
im Winter wird sie welk und hart.
Die Liebe strahlt wie eine Rose,
für Mensch und Garten solch ein Glück.
Sie gibt das höchste an Gefühlen,
und holt sich alles doch zurück.
So wie die Rose sticht die Liebe
mit ihren Dornen tief ins Herz.
Bereitet erst die höchste Freude,
beschert uns dann den größten Schmerz.
Die Liebe ist so wie die Rose,
so heiß wie Feuer und so rot.
Doch gleichsam wie die schönste Blume,
ist sie schon bald verblüht und tot.

© Kerstin Mayer 2021​
 
Liebe Kerstin, ich erinnere mich immer gern an den Duft der Rose und die Farben der Liebe. Der Vergleich der Rose und der Liebe gefällt mir. 
 
Es grüßt Darkjuls
 
Nun ja, ich denke, dies ist heute noch genauso aktuell wie im 19. Jahrhundert.
Die Rose und die Liebe - beide machen große Freude und beide bereiten großen Schmerz.
Da hat sich über die Jahrhunderte wohl nicht viel geändert.
 
Ein gern gelesener aber meines Erachtens überschätzer Kritiker (MRR) hat das einmal so ausgedrückt: Es gebe nur zwei große Themen, die Liebe und der Tod, womit er vielleicht recht hat.
 
Aber es ging mir gar nicht um die Aktualität von Themen sondern um die Aktualität ihrer poetischen Umsetzung. Werden dafür überkommene Muster verwendet oder versucht der Dichter, Neues zu schaffen. Im erstgenannten Fall kann es sich dann nicht um  Kunst, sondern "nur" um Kunsthandwerk handeln, obwohl das ja auch aller Ehren wert ist.
 
An deinem Gedicht hat mir gefallen, dass der Rose-LIebe-Vergleich über alle Strophen hinweg detailreich durchgezogen wurde.  Alledings rumpelt es auch ein wenig durch die Verse.
 
Ich will mich hier nur auf die Schlussstrophe beschränken:
 
Die Liebe ist so wie die Rose,
so heiß wie Feuer und so rot.
Doch gleichsam wie die schönste Blume,
ist sie schon bald verblüht und tot.
 
MIt stört die schwebende Betonung in der Zeile zwei
in Zeile drei ist "gleichsam" ein reines Füllwort, das nur Wasser in den Wein kippt
Zeile vier "Ist sie schon bald" ist ein Gestrüpp von synsemantischen Wörtchen, da sollte man mit der Machete ran. 
 
 
so besser??
 
Die Lieb´ ist wie die Rose
wie Feuer heiß und rot
und wie die Blumen alle
so bald verblüht und tot
 
 
 
 
 
 
 
 
Sicher kann man das Gedicht noch mal überarbeiten.
Dein Vorschlag für die letzte Strophe passt aber nicht ganz.
Das Gedicht ist mit einer Silbenzahl von 9 -8 - 9 - 8 geschrieben.
Dein Beispiel hat zu wenig Silben, so dass dann die Metrik nicht
mehr passt.
Ein Gedicht, das in allen Strophen die gleiche Silbenzahl verwendet,
sollte auch in der letzten Strophe dabei bleiben, sonst holpert es
beim Lesen.
 
In der Tat, um die Passgenauigkeit mit den anderen Strophen habe ich mich nicht gekümmert. Mir ging es nur um die Strophe selbst 
Ein Gedicht, das in allen Strophen die gleiche Silbenzahl verwendet,


sollte auch in der letzten Strophe dabei bleiben, sonst holpert es


beim Lesen.
 
Nun ist es ja so, dass vor allem längere Gedichte einen Rausschmeißer benötigen, eine Art Pointe, einen Schleudersitz, der anzeigt, dass das Gedicht hier zu Ende ist. Dieser kann dann sehr wohl auch eine veränderte Silbenzahl in der letzten Strophe umfassen. 
 
Beispiel gefällig:
 
Erich Kästner: Sachliche Romanze
 
Als sie einander acht Jahre kannten
(und man darf sagen: sie kannten sich gut),
kam ihre Liebe plötzlich abhanden.
Wie andern Leuten ein Stock oder Hut.
 
Sie waren traurig, betrugen sich heiter,
versuchten Küsse, als ob nichts sei,
und sahen sich an und wußten nicht weiter.
Da weinte sie schließlich. Und er stand dabei.
 
Vom Fenster aus konnte man Schiffen winken.
Er sagte, es wäre schon Viertel nach Vier
und Zeit, irgendwo Kaffee zu trinken.
Nebenan übte ein Mensch Klavier.
 
Sie gingen ins kleinste Cafe am Ort
und rührten in ihren Tassen.
Am Abend saßen sie immer noch dort.
Sie saßen allein, und sie sprachen kein Wort
und konnten es einfach nicht fassen.
 
 
Beste Grüße
Onegin
 
 
  • Onegin
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