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Feedback jeder Art Ebenbilder

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  • Ralf T.
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Ebenbilder
 
Großer Gott im Himmel
geheiligt sei dein…
Oh, ich darf’s nicht sagen, nein!
vielleicht war er zu lang…. - allein
ähnlich deiner Ebenbilder
die dir, ach, so nahestanden
die sich an dir immer wieder
herrlich spärlich, nicht ganz ehrlich
heimlich eilig, außen heilig
und so formvollendet bieder
dich an sich selbst neu erfanden
und sich so an dir vergangen
haben, stolz mit ihrem Amen
 
 
(letzter Teil aus der gleichnamigen Serie)
 
lieber peter 
 
bei gottesbildern werde ich wieder zum kind und fange an darauf herumzukrizeln bis ich engel von teufel nicht mehr unterscheiden kann. vergib mir, ich las es gerne und wollte wieder nur verstehen was ich verstehen wollte (Amen):
 
ach lieber gott 
ach mal mich doch
so wie ein ebenbild von dir 
 
(doch mal mir bitte
nur zur zier
einfach noch ein zweites loch 
ich tränke auf uns beide bier 
und pinkelte im doppelstrahl 
auf die goldne qual der wahl)
 
und natürlich weiß ich doch 
götter haben gar kein loch 
drum will ich ja auch zwei !! 
 
mit prometheischen compliments
 
le poète aveugle
 

Joshua Coans Themen
Hi Peter, 
 
mir gefällt das "geheiligt sei dein...",
da fällt mir doch glatt ein Reimwort auf Himmel ein... und es würde auch passen. 
Und der Gedanke: Wenn nach deren Glauben, Gott die Menschen nach seinem Ebenbild erschaffen hat, dann mit all seinen guten und schlechten Eigenschaften, denn nur beide Seiten würden uns Vollkommen machen. Die indischen Aghori meinen dazu (kein Zitat): erst wenn du die Scheiße auf der Straße gleichwertig siehst mit einem Heiligen Relikt, erst dann hast du es verstanden, das Universum und Gott (in dem Fall die Göttin Kali).
 
LG JC
 
PS: Ebenbild - Unebenbild - Gesamtbild
 
Ebenbilder


 


Großer Gott im Himmel


geheiligt sei dein…


Oh, ich darf’s nicht sagen, nein!


vielleicht war er zu lang…. - allein


ähnlich deiner Ebenbilder


die dir, ach, so nahestanden


die sich an dir immer wieder


herrlich spärlich, nicht ganz ehrlich


heimlich eilig, außen heilig


und so formvollendet bieder


dich an sich selbst neu erfanden


und sich so an dir vergangen


haben, stolz mit ihrem Amen
 
Oh Peter,
du bist der Wahrheitsvertreter,
aber ich will dir im Vorab sagen,
das ich's nicht gewesen bin,
denn ich sage niemals Amen
nö,  ich seh da keinen Sinn
Worte ohne Sinn zu sagen,
und das mein ich ganz ehrlich,
ich hab es leider auch meist eilig,
da ist das Leben nicht so langweilig
oder vielleicht noch überlebensheilig,
bin formvollendet doch nicht bieder-
es funktionieren stets alle Glieder,
das jeden Tag, wenn ich es mag,
so ein Leben kommt nicht wieder,
und darum lebe ich es ja aus,
ich mache was für mich daraus,
daran hab ich meinen Spaß,
so'n Eigenglaube hat schon was,
er ist das was wirklich zählt,
frei gelebt und ungestellt,
nur so gibt es ein gutes Leben,
selbst im Tod wird's mir gut gehen,
denn da hab ich meinen Frieden,
da ich mir bin stets treu geblieben,
ohne Religionsgebimmel,...
...ich weiß, die Sterne sind im Himmel,
sie leuchten durch die Sonne hell,
da vergeht der Zauber schnell,
der vom Menschenhirn ersponnen
und zur Beihilfe genommen
für jede Handlung von Gier und Lust,
voll ausgelebt, nie unbewusst,
ganz egal um was es geht,
Scheinheiligkeit wird
voll ausgelebt und 
dann unbeirrt
verdreht,
die Schuld
trifft jene die
immer zahlen,
die Opfer heißen
mit dem Vornamen,
so war's schon immer,
doch so bleibt's nicht,
der Hoffnungsschimmer...
...sagt: Nachdenken ist Pflicht!
Dochist es das noch nicht gewesen,
von wem sprachst du, eingangs, an sich(?),...
...aber egal, dein Werk genial, habs gern gelesen!
 
LG Ralf
 
 
Ich danke Euch, liebe Freunde, für die vielen tollen Beiträge und Gedichte hierzu.
 
@Dionysos von Enno
Gottesbilder, vor allem kindlicher Natur, finde ich erfrischend ehrlich, denn jedes Bild ist eine Vorstellung, ist Phantasie, keine Erfahrung, die es ohnehin nicht gibt. Ich z.B. habe die Vorstellung, dass alles aus Verbindungen besteht. Die Substanz ist eigentlich fast egal. Und je nachdem, welche Verbindung man betrachtet, entstehen Wesen, die, nicht zwangsläufig mächtig oder gar allmächtig, aber durchaus komplex genug sind, dass eine Materie, letztlich aus Bindungsenergie, die Fähigkeit hat, über den Ursprung der beobachtbaren Welt und darüber hinaus zu reflektieren. Und das sind "nur" wir.
 
@Joshua Coan
Genau, auf Himmel reimt sich ein ein Wort, das lang sein kann oder auch kurz, aber nicht wegen der Anzahl seiner Buchstaben. In der Welt der patriarchalen Scheuklappenkonfessionen hat so eine Einseitigkeit oft zu Komplexen geführt, die über Generationen weitervererbt wurden, bis sie vergessen und passend gemachte Geschichten dazu erfunden wurden. Ich mag die Vorstellung der Aghori, denn letztlich führt jede Bewertung zu einer Abwertung und Selbstabwertung. Es liegt vermutlich, wie du ganz richtig schreibst, an den zwei (oder mehr) Seiten, von denen nur selten beide oder alle betrachtet werden.
 
@Ralf T.
Dein Antwortgedicht ist mal wieder köstlich zu lesen. Wundervoll reflektiert durch dein bewegtes Leben und auf den positiven Kern des Daseins gerichtet. Ich freue mich jedes Mal darauf, deine feine Spontandichtung zu lesen.
 
@Alexander
Der Tiefsinn deines Gedichts erstaunt mich, je öfter ich es lese. Es macht absolut Sinn, einen vermeintlich göttlichen Ursprung als Ebenbild in eine künstliche Selbstwerterhöhung umzukehren und ist umso ehrlicher, wenn du dich nach einem wahren, genial verlängerten, Hier und Jetzt sehnst. So habe ich das noch nie zuvor gesehen. Herzlichen Dank für diese eindrucksvolle Sichtweise.
 
Herzlichen Dank auch an die hier bislang nicht erwähnten Leser, @J.W.Waldeck und all die anderen, denen meine Ebenbilder gefallen haben.
 
VLG, Euer Peter
 
  • Ralf T.
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