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Feedback jeder Art Ein Wintertag

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  • gummibaum
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Ein Wintertag, der Grund gefroren,
ist in die klare Luft geboren,
und dehnt sich so vergnügt ins Weite,
dass ich die Seelenflügel spreite,
 
mich löse vom Gespinst der Fragen,
und schwebe, wie von Licht getragen
durch Felder, über kahle Bäume,
und immer mehr in blaue Räume.
 
Nun ist der Druck der Zeit verschwunden,
und alles Schwere überwunden,
ich lausche schon von fern der Erde,   
zu hören, wer ich war und werde.
 
Und als der Himmel sanft sich rötet,
scheint mir, ich hätte mich getötet.
Kalt flieg ich in die Nacht und male 
mich heiß ins Dunkel und erstrahle…   
 
Hallo!
 
Sehr schönes Gedicht, das dem Winter, den ich langsam satt bin, etwas Gutes abgewinnt. Und der Schluss gefällt mir, da wird dein LI ein Stern, nicht war? Wünsche noch viele Tage ohne Schwere Jutta
 
 
 
 
Hallo @gummibaum,
 
ganz so schwerelos und leicht empfinde ich dein Gedicht nicht, auch wenn es so beginnt.
Der Freiheitsmoment am Anfang - das Schweben über der Landschaft - entwickelt sich zu einer Erfahrung der Auflösung und Verwandlung.
 
Du arbeitest hier mit Paarreimen und bleibst zumeist im Jambischen, was die Leichtigkeit ein Stück weit unterstützt.
 
Das Li beginnt aus Distanz auf sein eigenes Ich zu blicken.
Die letzte Zeile bricht mit der schwebenden Schwerelosigkeit und eröffnet einen düsteren, beunruhigenden Interpretationsspielraum.
Ist es nun die endgültige Loslösung von allem Irdischen oder eine Spirituelle Erfahrung, eine Nahtoderfahrung oder das Überschreiten einer Grenze.
 
Ein vielschichtiges Gedicht, das mir gefällt.
 
Liebe Grüße
Liara
 
 
Vielen Dank für die Likes.
 
Liebe Jutta und liebe Liara,
 
habt vielen Dank für eure schönen Kommentare. 
Das Befreiende führt hier zu einer Weitung, die vergeistigt und zur Umwandlung führt. 
 
Euch liebe Grüße von gummibaum
:
Meine Oma sagte mir als Kind, dass sie nach dem Tod als Stern am Himmel stände. Sie wusste nicht, dass mir mein Vater schon vom Tod der Sterne als Supernova … weißer Zwerg erzählt hatte.
Glück und Unglück, Erlösung und Qual sah ich darum auf meine Oma zukommen. Ein ambivalentes Gefühl, von dem ich ihr besser nicht erzählte.
 
  • gummibaum
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