Hallo lieber Le,
Bin gerade über deinen Text gestolpert, weil ich mich wundere warum ich ihn noch nicht gelesen habe.
Ich finde das du die Form mal wieder passend zum Inhalt gewählt hast. Der umarmende Reim wir von dir sonst finde ich selten genutzt. Aber passt perfekt zu deinem Text und deinen wiederholungen mit sei still dadurch wirkt er als würde er einen wie ein Kind in den Arm nehmen und beschützen wohl.
Ein weißer Schleier weht im scharfen Wind,
Zugegeben mir ist erst am Ende klar geworden das der Schleier nicht das Brautkleid sein kann. Ich glaube es beschreibt ein Leichentuch.
Und der scharfe Wind ist der Geruch von verwesung.
der Bräutigam versteht sein Glück nicht mehr,
Dieser ist eine frühere Version des alten Mannes der die Fäuste ballt.
Ich glaube er wollte seine liebste Heiraten und der Krieg nahm ihn alles den Mut die Hoffnung und aeine Braut.
wo nimmt man nur den Mut, die Hoffnung her?
Ich glaube das dieser Text auch in Zusammenhang mit deinen Text stehen könnte. Gefallene Sohne im Krieg nur sind es diesmal die gefallen Töchter.
Sei still, sei still, die Zeit verinnt.
Es klingt als spräche das Lyr ich zu sich selbst und versucht sich selbst zu belügen. Es klammert sich an den letzen Strohhalm das die Zeit wunden heilen mag.
Sie fließt, und trägt hinweg das schwarze Blut,
Die Zeit fließt wie Tränen das schwarze Blut ist für mich der erneute Hinweis aufs Leichentuch.
der Regen wäscht die schwere Asche aus,
im Staub am Stadtrand steht ein kleines Haus.
Mit der Zeit endete der Krieg und es wurde vieles neu aufgebaut aber das Trauma und den Verlust kann das Lyr. Ich nicht überwinden.
Sei still, sei still, wird alles gut!
Auch hier der zweite Versuch sich selbst zu belügen
Die Kleider wehn, der Winterwind weht kalt
Die Kleider symbolisieren für mich auswechselbarkeit. Es kommen und gehen Menschen im leben des lyr. Ichs, aber es ist nicht in der Lage liebe zu empfinden. Es ist immer noch starr vor Angst zu verlieren wenn man liegt.
man sitzt und trinkt, will einfach fröhlich sein,
Der Wunsch nach Nähe ist vorhanden doch kann es sich nicht öffnen
und ist gewiss, der Teufel holt uns bald.
Die Narben sitzen tief.
Am Rand ein alter Mann, sitzt ganz allein,
Hier wechselt die Perspektive
Der alte Mann wird von außen betrachtet.
man sieht, dass er versteckt die Fäuste ballt.
Sein Schmerz wird klar und auch warum er sich jetzt nicht mehr selbst anlügen kann.
Er hat Familie doch seinen Schmerz der bei der Hochzeit deutlich wird betäubt er nun im Wein.
Sei still, sei still, und trink den Wein!
Eine sehr traurige Geschichte die sich vor meinem inneren Auge abspielt. Lieber Le auch formal betrachtet. Ist die zweite Strophe so wie sie sein muss.
Das stocken passt zum empfinden des alten Mannes.
Oh man jetzt hast du mich wieder...
Ich grübeln wohl noch Länge werde wohl länger noch zu grübeln habe.
Sehr gerne gelesen und die Gedanken schweifen lassen.
LG Enya