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Feedback jeder Art Eine ziemlich paradoxe Litanei

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Carolus

Autor
Eine ziemlich paradoxe Litanei
 
Je mehr Worte, 
desto weniger Gehalt.

 
Je mehr Show,
desto weniger Gefühle.

 
Je mehr Technik,
desto größer die Abhängigkeit.

 
Je mehr Daten,
desto weniger Freiheit.

 
Je mehr Wissen,
desto weniger Weisheit.

 
Je mehr Industrie, 
desto weniger Natur.

 
Je mehr Reichtum,
desto größer die Armut.

 
Je mehr Liebe,
desto weniger Hass.
 
(Anmerkung: Die Litanei ließe
sich ohne weiteres fortsetzen.
Bitte sich keinen Zwang antun.)

 

 
Hallo @Carolus,
so paradox finde ich deine Litanei gar nicht, es ist vielleicht eine Sache der Verdrängung: je mehr das eine umso weniger das andere. Falls du das mehr-weniger-Spiel konsequent durchziehen wolltest, würde ich an der Stelle mit der Technik fortsetzen mit z.B. "desto weniger Können" und bei Reichtum "desto weniger Bereicherung". Am besten hat mir die Stelle mit Wissen und Weisheit gefallen.
 
Je mehr Belehrung,
desto weniger Phantasie
 
Je mehr Information,
desto weniger Inhalt
 
Je mehr Erweckung,
desto weniger Wachheit
 
....um es ein wenig fortzusetzen, wie in der Fußnote angeboten.
Herzlichen Dank für den Impuls und alles Gute.
 
VLG
Peter
 
Hallo Carolus,
 
Ausgewogenheit wäre wünschenswert, damit eine Seite nicht in den Himmel wächst.
dabei fällt mir noch eins ein: Je mehr Ich desto weniger Wir. Passt zur heutigen Gesellschaft.
Auch mir gefällt am besten: "Je mehr Wissen, desto weniger Weisheit."
 
Gruß,
Seeadler
 
Ja, lieber Carolus,
 
die Sucht nach mehr führt zu weniger, was nur im letzten Fall (bei Hass) kein Verlust ist.
 
Sehr gern gelesen.
LG g
 
Lieber Peter,
ein herzliches Dankeschön für Dein einfühlendes Verstehen dieses Gelegenheitstextes. Deine Feststellungen haben  mich weiter angeregt, über das Paradoxe nachzudenken.
Das Wort selbst entstammt dem Altgriechischen und "Paradoxon" meint im Ursprung: "Gegen (para) die allgemeine Meinung (doxa) bzw. Ansicht".
Nimm das Symbol der Justizia, die Waage. Das Ideal ist die Balance der Gerechtigkeit. Neigt sich die eine Seite in die Höhe, sinkt die andere tiefer. So auch dein Verständnis " eine Sache der Verdrängung: je mehr das eine umso weniger das andere."
Deinen drei "Fortsetzungen" kann ich nur zustimmend folgen; sie lassen jeweils erkennen, in welchen Zusammenhängen Du sie erkennst.
 
Blütenfrischen Frühlingsgruß für Dich!
Carolus
 
 
Lieber Seeadler, lieber gummibaum,
 
ich fasse meine Antwort für Euch zusammen, zumal Euch der gleiche Gedanke eint: "Je mehr, desto weniger" oder als Paradoxon auf die absolute Feststellung gebracht: "Weniger ist Mehr!", was natürlich auf die heutige Gesellschaft voll zutrifft. Ich finde ein derartiges Paradoxon
sinnvoll, weil es zum Nachdenken provoziert.
Ähnliches erreicht man auch durch das Spielen mit "Einerseits und andererseits".
Ein herzliches Dankeschön für Eure Kommentare.
 
Ein Sträußchen erster "Veilchen" oder "Himmelsschlüsselchen" oder
"Vergiß-mein-nicht" zum Aussuchen für jeden!
Carolus
 
 
 
 
 
 
Lieber Peter,
ein herzliches Dankeschön für Dein einfühlendes Verstehen dieses Gelegenheitstextes. Deine Feststellungen haben  mich weiter angeregt, über das Paradoxe nachzudenken.
Das Wort selbst entstammt dem Altgriechischen und "Paradoxon" meint im Ursprung: "Gegen (para) die allgemeine Meinung (doxa) bzw. Ansicht".
Nimm das Symbol der Justizia, die Waage. Das Ideal ist die Balance der Gerechtigkeit. Neigt sich die eine Seite in die Höhe, sinkt die andere tiefer. So auch dein Verständnis " eine Sache der Verdrängung: je mehr das eine umso weniger das andere."
Deinen drei "Fortsetzungen" kann ich nur zustimmend folgen; sie lassen jeweils erkennen, in welchen Zusammenhängen Du sie erkennst.
 
Blütenfrischen Frühlingsgruß für Dich!
Carolus
 
 
Lieber Seeadler, lieber gummibaum,
 
ich fasse meine Antwort für Euch zusammen, zumal Euch der gleiche Gedanke eint: "Je mehr, desto weniger" oder als Paradoxon auf die absolute Feststellung gebracht: "Weniger ist Mehr!", was natürlich auf die heutige Gesellschaft voll zutrifft. Ich finde ein derartiges Paradoxon
sinnvoll, weil es zum Nachdenken provoziert.
Ähnliches erreicht man auch durch das Spielen mit "Entweder/Oder" oder mit "einerseits und andererseits".
 
Ein herzliches Dankeschön für Eure Stellungnahmen!
Carolus
 
 
 
 
 
Hervorragend, lieber @Carolus,
da kann man mal wieder sehen, wie schwach Sprache wird, wenn man nicht in die Geschichte schaut (das gilt wohl nicht nur für Sprache). Als kein besonderer Kenner von alten Sprachen kannte ich die ursprüngliche Bedeutung von Paradoxon ehrlicherweise nicht und es zeigt sich, dass das Paradox mit Verdrängung, Gleichgewicht, Dualismus usw. viel näher verwandt ist als mit der umgangssprachlichen Verwendung als Widerspruch oder Logikbruch. Wie z.B. im bekannten Käse-Paradoxon "je mehr Käse, desto mehr Löche - je mehr Löcher, desto weniger Käse - ergo: je mehr Käse, desto weniger Käse", aber das basiert vermutlich auf einem falschen oder zumindest zu oberflächlichen Mathematikverständnis.
Damit bleibt der Titel gut gewählt. Ich lege nochmal nach, weil es mich gerade so inspiriert:
 
Je mehr Spaß,
desto weniger Freude
 
Je mehr Freude,
desto weniger Theorie
 
Je mehr Theorie,
desto weniger Schönheit
 
Je mehr Schönheit,
desto weniger Durchschnitt
 
Je mehr Durchschnitt,
desto weniger Staunen
 
Ich hör mal besser auf, bevor es noch zu Widersprüchen durch Verkettung unglücklicher Umstände kommt.
Gute Nacht und bis demnächst.
 
VLG
Peter
 
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