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Nur Kommentar Erwachsen sein

Der/die Autor/in wünscht sich Rückmeldungen zum Inhalt des Textes und möchte keine Textkritik.
  • Ralf T.
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Erwachsen sein
 
Sind wir schon herausgewachsen
aus der frohen Leichtigkeit?
Tuen kluge, große Taten
folgen Regeln, halten still
weil es jemand anders will...
 
Haben wir uns schon vergessen
in der Welt um uns herum?
Reagieren, reparieren
und betrinken uns mit Mut
weil sie Dinge mit uns tut…
 
Werden wir uns wiedersehen
wenn wir wieder bei uns sind?
Mit den Sinnen, außen, innen
uns nicht mehr ins Dann verrenken
nicht mehr an das Ende denken...
 
Hallo Ponorist, Dein Gedicht gefällt mir sehr gut, weil es kritisch hinterfragt und das Erwachsensein beleuchtet. Sicher sollte man als Erwachsener Verantwortung übernehmen und die Konsequenzen seines Handelns bedenken. Doch auch Regeln und Grenzen sind da, um hinterfragt zu werden. Meist findet man zu Selbstvertrauen und die damit einhergehende Gelassenheit erst im Alter. 
 
Liebe Grüße Juls
 
Vielen Dank für Eure Gedanken @Darkjuls und @JoVo.
An "Verantwortung" habe ich zunächst auch gedacht, als ich über das so genannte Erwachsen sein nachdachte. Aber was heißt das eigentlich? Die meisten Erwachsenen sind wahre Meister darin, Verantwortung zu vermeiden; wirtschaftlicher Erfolg wird auf abhängige Angestelltenverhältnisse abgewälzt, Risiken an Versicherungsverträge, die Gesundheit an den Hausarzt mit dem lockeren Krankschreibungszettel, politisches Geschick an das Frustkreuzchen, das Wohl der ganzen Welt gegen das Sonderangebot (sprichwörtlich) Made ich China getauscht und vergessen. Das zum Ausgleich gekaufte Bio-Feigenblatt dient einzig der Beruhigung.
Ich meine, Kinder haben vielleicht nicht die Lebenserfahrung und den Weitblick, aber das, was Erwachsene tun, ist dadurch noch keineswegs verantwortungsbewusst. Es ist vielmehr gerissener als das, was Kinder tun. Das, was von den meisten Erwachsenen als kindisch bezeichnet wird, scheint ein Unvermögen zu sein, mit der Ehrlichkeit zurecht zukommen, die Kinder an den Tag legen, wenn sie Grenzen um ihre eigenen Bedürfnisse ziehen. Meiner Meinung nach handelt es sich bei so einem Adultismus letztlich um ein chauvinistisches Gehabe, eine Demonstration von gefühlter Überlegenheit, überspitzt gesagt, um eine Mikrogesellschaft hinter verschlossenen Türen, in der das Faustrecht gilt.
Erwachsensein führt so gesehen in eine Untergrabung der eigenen Natur und der Bedürfnissen anderer. Es ist höchst manipulativ und schädlich, abgetrennt vom Hier und Jetzt, vom Ich und Du. Was bleibt ist ein Sammelsurium von Unausgeglichenheit und so genannten Volkskrankheiten.
Nun soll meine unmaßgebliche Meinung natürlich kein Allheilmittel sein und schon gar nicht eine so-sollst-du-leben-Anleitung - es ist ja auch zunächst nur die eine Seite - aber die die Frage, von was wir eigentlich erwachsen sind, fand ich wichtig und keineswegs leicht zu beantworten.
Und jetzt kommt eine Schleife: wenn wir versuchen, einen Schritt zurück zu gehen, zunächst nur in Gedanken, das reicht, wo landen wir dann? Unser Wissen können wir nicht einfach ablegen und die körperlichen Unzulänglichkeiten auch nicht. Doch die Reise, ein wenig zurück in Gedanken, scheint vielversprechend.
Vielen Dank für's Lesen und herzliche Grüße
Euer Peter
 
Sind wir schon herausgewachsen


aus der frohen Leichtigkeit?
 
Ja Peter, ich seh's nicht schlimm,...
weil ich nicht ganz erwachsen bin
und noch mache, was mir Spaß macht,
das Denken auch, sei angedacht.
 
Tuen kluge, große Taten
 
Man wird halt älter und denkt nach,...
...doch Spaß ist auch noch angebracht.
 
folgen Regeln, halten still
 
Regeln, die wichtig sind denk' ich,
kann man befolgen, so an sich,
wenn man dazu denken kann,
denn Anarchie kommt nicht gut an,
die Logik wird dabei zum Ziel,
nur eben nicht...
weil es jemand anders will...
 
Haben wir uns schon vergessen


in der Welt um uns herum?
 
Nein, niemals mein Lieber,
die Erinnerung kehrt immer wieder,
die tut man den Kindern kund,
sie hören gern aus der Erinnerung
und spielen auch mal alte Spiele,
Mühle, Dame, murmeln viele
Murmeln, wie dereinst,
selbst ein ein Trickfilm tut da seins,
denn  neulich hab ich Popeye gekauft,
und meine Kinder lachten auch,
ganz genau wie ich, is' klar,
wo ich in ihrem Alter war.
 
Werden wir uns wiedersehen


wenn wir wieder bei uns sind?
 
Da denk' ich, auf jeden Fall(!),
wir seh'n uns da schon nochmal,
doch zum Rest noch insgeheim...
Mit den Sinnen, außen, innen


uns nicht mehr ins Dann verrenken


nicht mehr an das Ende denken...
...das wird wirklich schwierig sein,
denn dürfen wir auch nicht vergessen,
was geschieht und es ermessen,
handeln und logisch agieren,
nie dazu den Mut verlieren,
denn sonst wird es nie mehr schön
und wir werden untergeh'n,...
...das Leck am Schiff ist schon zusehen,-
muss auf die Werft Peter, und gern gelesen!
 
LG Ralf
 
 
 
  • Ralf T.
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