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Es war das Land ...

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Es war das Land …
 
 
Es war das Land, in dem ich Steine atmete,
wo Häuser um die Schatten zogen,
um die Einsamkeit zu prüfen. Hier war ich
alles: die kalte Mauer auf den grauen Brettern,
die hier Welt bedeuteten; ein Blick aus Fenstern
lang verlorener Gedanken; der Park,
wo Verschwiegenes gesagt
und Gesagtes verschwiegen
in die Bäume weinte; und manchmal
war ich auch
ein Mensch.
 
Ja, dieses Land war es, das Dunkelheit atmete,
weil das Licht schwer an meinen Steinen trug.
Und alles, was ich war,
war in allem, was da ist. Nichts.
Gedachtes wird Erlebtes, versteckt mich
in seinen leeren Bildern. Nur der Atem! –
der Atem schleift Steine durch die Dunkelheit
ins Nichts.
 
Atmen ist das Land, zeitlos. Wird ist War
und Ist war einstens Wird gewesen.
 
© Sascha Besier
 
..nur zustimmen, lieber Sascha.
Mir gefallen ganz besonders die Häuser, die "um die Schatten zogen,
um die Einsamkeit zu prüfen", ein unglaublich tolles Bild eines unglaublich tollen Gedankengangs.
Fast berauscht von Deiner Sprachkunst ( schreibst Du Dich manchmal selber in einen Rausch ?
Egal. Es ist wunderbar, es zu betrachten und drüber nachzudenken,
Stück für Stück erschließt sich das Ganze dann doch )
Rupert
 
@Corazon
 
Neben den anderen schönen Dingen, die Du über das Gedicht gesagt hast, ist es letztlich das
 
Dass dein Text bei mir ein grosses Heimweh ausgelöst hat
 
was am schönsten ist. Und am wichtigsten. Ein Gedicht ist eine Reise, nicht nur für den Schreiber, sondern gerne auch für den Leser, der darin, wie ins gleiche Zugabteil, einsteigt.
 
LG
 
Beteigeuze
 
 
@Rupert
 
Das mit dem Erschließen ist mit das Schönste, was man erfahren kann. Vornehmlich versuche ich bei meinen Gedichten, neben einem etwaigen Sinn- und Zielzusammenhang, über die Sprache selbst Gedanken und Gefühle in eine Richtung zu lenken. Dabei spielt die sprachliche Suggestion eine Rolle, die mittels der verwendeten Worte, der Stellung eben dieser im Satz oder Sinnzusammenhang etc. rübergebracht wird. Wenn Du also von Rausch sprichst, so ist dieser da, aber kalkuliert 🙂
 
Wenn ich so sehe, was ich selbst in frühen Jahren geschrieben habe, so liegt mir das wahrscheinlich einfach im Blut, so zu schreiben. Allerdings bin ich im Alter :mrgreen: in meiner Sprache eigenständiger, manchmal schärfer und sicherlich wesentlich rätselhafter geworden. Das heißt, die Herausforderung an einen etwaigen Leser meiner Gedichte, stelle ich mir als Schreiber selbst nicht minder.
 
Wenn Du also Deinen Sinnzusammenhang hier finden konntest, ist es wunderbar. Denn gerade in diesem Gedicht habe ich als einzige Zielführung gehabt, durch verschiedene dichterische Mittel, bestimmte Gefühle emporsteigen zu lassen, wodurch jeder etwas ganz eigenes, weil persönliches, erlebt. Wer hier nach einem bestimmten bzw. meinem Sinn sucht, war nicht auf derselben Reise 🙂
 
LG
 
Beteigeuze
 
Hallo Sascha,
was Du geschrieben hast über Deine Intention - das hatte ich vermutet.
Hat voll gewirkt.
Geiler Stoff.
Kann süchtig machen.
 
LG
Rupi
 
Hallo
Ich finde dein Gedicht sehr schön, obwohl ich leider nicht immer alles verstehe.
Aber das mit den Steinen atmen ist sehr schön geschrieben. Zuerst denkt man, wie das
gehen soll, aber wenn man sie selber atmet wird es einem bewusst.
Vielen Dank für das tolle Gedicht.
Liebe Grüsse
 
Hallo Wolf!
 
Ein sehr später Dank für Deine Rückmeldung! Entweder hatte ich damals keine Benachrichtigungsmail erhalten oder war einfach zu sehr anderweitig beschäftigt.
 
Freut mich, dass Du mitgereist bist.
 
Liebe Grüße
Beteigeuze
 
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